Fast zweieinhalb Jahre liegen zwischen Elden Ring und Shadow of the Erdtree: So lange mussten FromSoftware-Fans noch nie auf den Release eines DLCs warten. Angesichts des gigantischen Hauptspiels verwundert die beträchtliche Zeitspanne aber nicht und sie macht Hoffnung, dass die Erweiterung entsprechend umfangreich und hochwertig geworden ist.
Eine Hoffnung, die wir nach rund 35 Stunden im Reich der Schatten, größtenteils bestätigen können – auch wenn es trotzdem was zu meckern gibt, denn ein paar Makel, die schon Elden Ring plagten, bringt auch Shadow of the Erdtree wieder mit. Was genau den DLC so fantastisch macht und wo es noch Luft nach oben gibt, verraten wir euch in unserem ausführlichen Test.
Elden Ring: Shadow of the Erdtree – Zurück ins Bootcamp
Als ich erstmals erfuhr, wie man in den Elden Ring-DLC Shadow of the Erdtree gelangt, brach mir ehrlich gesagt der kalte Schweiß aus – und das, obwohl ich mit den Praktiken FromSoftwares doch mittlerweile vertraut sein sollte. Radahn und Mohg müssen besiegt werden, um ins Reich der Schatten zu gelangen: Beides harte Bosskämpfe, für die ein entsprechend hoher Charakter mit ordentlichen Talismanen und respektabler Waffe her muss.
Doch mein damaliger Durchgang befand sich wegen dem Erspielen der drei verschiedenen Enden längst im NG+3, was alle Gegner deutlich zäher und stärker macht – keine Option für den DLC, der in bester FromSoftware-Manier vermutlich wieder genauso knackig werden würde wie die Endgame-Bosse des Hauptspiels.
Also doch ein neuer Durchgang: Mit der Zeit im Nacken durchkämmte ich erneut fünfzig Stunden lang das Zwischenland, besiegte Mohg und Radahn und hievte meinen Charakter auf Stufe 150, um optimal für Shadow of the Erdtree gewappnet zu sein. Entsprechend selbstbewusst betrat ich das Reich der Schatten und wurde sogleich mit einem vertrauten und doch völlig neuen Anblick begrüßt:
Die weiten Felder bekommen durch dunkle Gräser einen ominösen Touch, der durch das Meer aus Grabsteinen noch weiter verstärkt wird, während im Hintergrund ein gigantischer Erdenbaum thront – nur, dass dieser nicht wohlig-warm leuchtet, sondern völlig verkohlt zu sein und goldenes Harz zu verlieren scheint.
Wie lang reicht der Schatten im Reich der Schatten?
Den Auftrag, Stimmung zu verbreiten, erfüllt FromSoftware also schon einmal mit Bravour: Der Anfang des DLCs wird dem Namen Reich der Schatten mehr als nur gerecht, vor allem dank des Schleiers oberhalb des Erdbaums, der suggeriert, dass ich mich in einer Art (Alb-)Traumland befinde, abgekoppelt von der Realität.
Der Anblick am Himmel ist zwar omnipräsent, trotzdem ist Shadow of the Erdtree in seiner Gesamtheit abwechslungsreicher als ein All-You-Can-Eat-Buffet: Strahlend blaue Blumenwiesen mit Magiefunken in der Luft; schaurige, vom Wahnsinn verstrahlte Wälder; überwucherte Ruinen samt sanfter Seenplatten; und einschüchternd hohe Burgen mit endlos verworrenen Gängen sorgen dafür, dass es optisch nie langweilig wird.
Damit ist das Reich der Schatten wie ein Best-Of des Zwischenlands, weil es die aus dem Hauptspiel bekannte Vielfalt auf kleinerem Raum konzentriert; nur eben mit völlig neuen Orten und Sehenswürdigkeiten sowie einer eigenständigen Identität. Der DLC fügt sich nahtlos in die Spielwelt von Elden Ring ein, steht aber dennoch auf eigenen Beinen und bringt frischen Wind für all diejenigen, die bereits jeden Winkel von Limgrave, Liurnia oder Caelid erkundet haben.
Die optische Varianz ist einer der vielen Gründe, warum bei mir während des Testens keine Ermüdungserscheinungen aufgetreten sind, obwohl ich doch gerade erst noch einmal 50 Stunden im Hauptspiel verbracht habe (und zum Release 135 Stunden in drei Durchgängen).
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Ich wollte damit auch gar nicht sagen, dass der DLC ein Spaziergang war, aber man muss sich das Spiel auch nicht schwerer machen als es ist. 60 Vitalität und Talismane, die Leben erhöhen und Schaden verringern sind schon eine gute Idee, wenn man die Kämpfe zwar solo machen, aber nicht No-Hit-Run-mäßig perfektionieren will. Ich finde Spieler, die sich den Titeln wirklich verschreiben und vollständig auswendig lernen, beeindruckend, aber die sind natürlich auch kein Maßstab. Und Sekiro bleibt für mich das schwerste FromSoftware-Spiel, wenn es da nicht klickt, dann wird das nichts.
Danke Jonas! Das Video hat mir trotzdem gefallen. Nicht falsch verstehen. Ich hätte fast Bock bekommen mit das DLC zu holen aber dann kamen meine Erinnerungen wieder und das Netz ist ja nun mal voll von den Heulsusen (Vorsicht Ironie), die es nicht schaffen, eben weil sie diesen zeitlichen Einsatz nicht leisten wollen wie Jack FS oder viele andere "Könner". Ich könnte mir vorstellen, den Weg, wie du ihn beschrieben hast, mal zu gehen. Schön OP und ab in den Fight. Nicht beim ersten Hit krepieren, du hast ja auch einen riesigen Lebensbalken im Video. Vielleicht ist Jack für mich nicht das richtige Vorbild. Das parry/dogde-Timing, das bei dem so leicht aussieht bekomme ich bei keinem FS Spiel hin. Und das ist ja eine Grundvoraussetzung. Sekiro war für mich auch nicht zu schaffen. So long. Nix für ungut.
Das Video spielt irgendwie den brutalen Schwierigkeitsgrad runter mMn. Selbst Jack Fromsoft verzweifelt (EDIT: natürlich beißt sich der FS-König durch, aber selbst er hat Arbeit die Bosse zu "lernen") regelmäßig. Hier kommt es so rüber, als bräuchte es nur Level 150, genügen Mana und Pullen und ab geht die Erkundung. Ist mal ein Boss etwas zu heftig, komme ich später wieder. Ich lach mich kaputt. Und jeder DLC von FS wurde immer sauschwer. Warum wird das hier so runtergespielt? Bin kein Souls-Fan und ER ist ja wohl noch eine Ecke eingängiger, nur habe ich den Sprung Frustration/Erfolg nie geschafft bei dieser Art Spielen. Nur einmal beim ersten remasterten Teil. Da bin ich schon bisschen weiter gekommen. Ich mag auch keine führungslose, stundenlange Erkundungen bei der man einfach mal wichtige Dinge übersieht oder sich stundenlang mit YT/let´s plays rumschlagen musss um ein Stückchen weiter zu kommen.
Twinblades sind schon was feines. ..^.^''