Ducati Moto(Rennspiel) von Atari Credit: 4J Studios / Atari

Langatmige Meisterschaft

Besonders viel hat Ducati Moto nicht zu bieten: Der Modus “Freies Spiel” ist am Anfang nahezu unbrauchbar, da lediglich eine Strecke sowie eine Maschine zur Verfügung stehen. Den Rest der insgesamt elf Motorräder und 15 Pisten, die sich über fünf Locations von

In Hong Kong rast man bei Nacht durch die chinesische Metropole.
Loch Lomund über Marrakesch bis hin zu Hong Kong erstrecken, müssen in der Meisterschaft freigespielt werden. Im Prinzip kein ungewöhnlicher Weg, doch in diesem Fall ist der Karrieremodus eine dermaßen zähe Angelegenheit, dass man schnell die Lust am Rasen verliert. Warum? Weil man gerade am Anfang immer wieder über die gleiche Piste in der gleichen Kulisse gurken muss, an der man sich eigentlich schon nach dem ersten Rennen satt gesehen hat. Denn die Meisterschaft ist folgendermaßen aufgebaut: Neben einem Standardrennen gegen bis zu vier Fahrer hat man die Wahl zwischen den Spielmodi Zeitfahren (gegen die Uhr), Eliminierung (der Letzte pro Runde scheidet aus) und Ideallinie (Münzen einsammeln). Während bei Letzterem lediglich eine Strecke vorgegeben wird, müsst ihr in den anderen Modi jeweils einzeln die drei Pisten freischalten, bei denen es sich jedoch nur um verschiedene Variationen handelt. Entsprechend eintönig geht es zur Sache, wenn ihr den gleichen oder ähnlichen Rundkurs wieder und wieder fahren müsst. Doch genau das ist nötig, wenn man die Erlaubnis erhalten will, auch in anderen Städten und Ländern an den Start zu gehen. Mindestens 20 Punkte müssen erspielt werden, um weitere Szenarien freizuschalten. Da aber pro Event maximal drei Punkte für einen Sieg drin sind, kann man sich gut vorstellen, dass es einige Zeit dauert, bis es weiter geht. Keine Belohnung gibt es für die Stunt-Events, die erst dann für ein Gebiet freigeschaltet werden, wenn man zuvor alle anderen Modi in Angriff genommen hat. Hier warten mit Weitsprüngen, Wheelie und Burnout drei Minispiele für zwischendurch, die aber mangels Anspruch und Motivation schnell wieder vergessen werden.

Straße oder Gelände?

Zumindest lohnt sich das erste Durchkämpfen zur Mindestpunktzahl dahingehend, dass schon mit dem Besuch in Marrakesch die anfänglichen Asphaltpisten um
Höhepunkt sind die lizenzierten Ducati-Maschinen, deren Steuerung am DS allerdings zu wünschen übrig lässt.

schroffe Offroad-Abschnitte erweitert werden. Bei der Fahrphysik halten sich die spürbaren Unterschiede des Terrains allerdings in Grenzen, denn im Prinzip ist hier durchweg Vollgas angesagt – selbst in Kurven bleibt der Finger auf dem A-Knopf und nur bei engen Haarnadelkurven muss die Bremse betätigt oder ein Powerslide mittels der rechten Schultertaste unter furchtbarem Reifenquitschen ausgeführt werden. Wer manuell schalten will, schaut in die Röhre, denn hier werden die Gänge durchweg automatisch gewechselt. Dadurch ist das Fahren insgesamt zwar enorm simpel, aber durchweg einfach geht es bei den Rennen nicht zu. Das liegt vor allem an der unausgewogenen KI, die einem manchmal über die kompletten drei Runden hinweg am Auspuff klebt, während man auf anderen Strecken schon nach wenigen Metern einen stattlichen Vorsprung heraus fährt. Wer seine Maschine etwas aufmöbeln will, kann sein Geld nicht nur in die Anschaffung weiterer Zweiräder, sondern auch in der Werkstatt in Teile investieren. So stehen Reifen, Aufhängungen, Auspuffanlagen und Motoren in verschiedenen Ausbaustufen zur Verfügung.

Unsichere Fahrt

Doch egal, wie sehr man den fahrbaren Untersatz aufmöbelt: Die Steuerung bleibt immer schwammig, wenn man mit den lizenzierten Ducati-Bikes in der einzig verfügbaren Außenansicht durch die Kulissen prescht, die zwar nicht besonders viele Details bieten, aber dank der guten 3D-Engine wenigstens überwiegend flüssig dargestellt werden. Trotzdem kann man froh sein, dass bei einer solch hakeligen Kontrolle keine präzisen Fahrmanöver verlangt werden und Begegnungen mit der Streckenbegrenzung dank einer überaus gnädigen Kollisionsabfrage meist glimpflich ablaufen. Nur wenn man frontal gegen ein Hindernis stößt, bringt man den pixeligen Fahrer zu Fall und muss nach dem Rennen Geld für die Reparatur abdrücken. Die 100 Dollar pro Sturz hat man jedoch schnell wieder drin, wenn man die Wetten seiner Konkurrenten annimmt. Vor allem beim Zeitfahren sind die Vorgaben für einen Gewinn ziemlich niedrig angesetzt, so dass man sich hier leicht etwas dazu verdienen kann.

Freie Rennen ohne Freiheit

Wie anfangs erwähnt, wartet abseits der Karriere noch der Modus “Freies Rennen”, der aber erst mit den im Rahmen der Meisterschaft freigeschalteten Strecken und Motorräder Sinn ergibt. Mit Einzel-, Ghost- und Stunt-Rennen sind die Auswahlmöglichkeiten hier allerdings noch beschränkter als vorher, denn Eliminations-Veranstaltungen findet man hier nicht. Es besteht nicht einmal die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu wählen oder das Fahrerfeld nach eigenen Wünschen zusammen zu stellen. Eine bessere Alternative stellt der Mehrspieler-Modus dar, der sowohl drahtlose Multi-Karten-Rennen gegen bis zu drei menschliche Spieler als auch Positionskämpfe über Nintendos Online-Service erlaubt. 
 

  1. irgendwie is das feeling bei den Rennspielen auf dem DS sehr ungewöhnlich und macht mir(bis auf mario kart) keinen spass.
    werd mir von diesen teilen auch keines mehr zulegen

  2. Diablokiller999 hat geschrieben:Rennspiele habens wohl auf Nintendo-Konsolen / Handhelds immer schwer, ein gutes NFS oder PGR/GT Klon findet man nicht :(
    Wii: Excite Truck, (natürlich) Mario Kart Wii, NFS Undercover ist nicht schlecht
    NDS: (natürlich) Mario Kart, RaceDriver GRID, ...

  3. Ducati Moto erinnert mich sehr stark an Moto Racer DS ... unausgewogener Schwierigkeitsgrad, magerer Umfang, langweiliger Karrieremodus, nur 5 Locations ... haben die Spiele irgendwas miteinander zu tun? Bemerkenswert: Beide haben gute Grafik!

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