Abwechslung kommt nur durch die Figurenwechsel und gelegentlich auftauchende neue Missionen auf, in denen Ihr z.B. unter Zeitdruck steht oder in die Story eingebundene Trainingssequenzen, in denen Ihr bestimmte Aufgaben erfüllen müsst.
Hätten sich die Entwickler auf die hin und wieder durchscheinenden Variationen konzentriert und mehr eingebaut, hätte Dragonball durchaus das Zeug gehabt, sich positiv von der alteingesessenen Konkurrenz abzusetzen.
So aber ist das Spiel zum Kult wenig mehr als ein Prügler unter vielen, der von einer gigantischen Lizenz gepowert wird.
DBZ-Fans müssen natürlich auch nicht auf die Gefechte in der Luft und den WarpZones verzichten. Doch so sehr sie auch der Atmosphäre der Serie entsprechen, haben beide Elemente ihre Schwachpunkte. So ist es Euch z.B. nicht möglich, den “Luftkampf” direkt zu initiieren. Stattdessen müsst Ihr hoffen, den Gegner nach einer Kombo in die Luft zu befördern oder selbst in die Luft geschleudert zu werden. Und dann kommt schon der nächste Haken. Selbst dann habt Ihr keine großen Bewegungsmöglichkeiten, sondern bewegt Euch quasi auf einem unsichtbaren Boden.
Die “Warp-Kämpfe”, in denen die Kontrahenten in Sekundenschnelle Hunderte von Schlägen aufeinander nieder prasseln lassen, sind zwar optisch ganz nett, spielerisch aber ebenfalls eine Enttäuschung. Hier gilt es, wie wild die Sticks zu rotieren, damit Ihr Schläge landen könnt – wenig anspruchsvoll.
Alles in allem ist Budokai eine atmosphärisch dichte Umsetzung der allseits bekannten TV-Serie, die spielerisch jedoch nicht überzeugen kann und eher an PSone-Zeiten erinnert. Dies wird die Fangemeinde jedoch wenig stören, denn DBZ-Feeling strömt dem ungewöhnlichen Produkt aus allen Software-Poren.
__NEWCOL__Anime in 3D
Eines muss man den Entwicklern lassen: Mit dem sparsamen Grafikstil haben sie es geschafft, die Atmosphäre der Serie sehr gut auf die PS2 zu projezieren. Doch machen wir uns nichts vor – außer den Hardcore-Fans werden wenige “Normal”-Spieler Gefallen an den sparsamen Kampfarenen finden, die nicht gerade mit Details und noch weniger mit ausgefallenen oder gar abwechslungsreichen Texturen glänzen.
Die Animationen der Figuren gehen in Ordnung, sind aber meilenweit davon entfernt, in Bereiche von z.B. Virtua Fighter 4 vorzustoßen.
Und genau wie bei den Umgebungen sind die Texturtapeten, die auf die Polygon-Figuren geklebt wurden, nicht gerade ein Paradebeispiel für die Fähigkeiten der PlayStation 2.
Einzig die Spezialeffekte bei Specials und Kombos machen deutlich, dass wir hier keine PSone vor uns haben.
Wieso japanisch?
Genau so sparsam und zweckmäßig wie die Grafik entpuppt sich auch der Soundhintergrund. Dudelmusik vor, während und zwischen den Kämpfen und mehr oder weniger handelsübliche Schlaggeräusche sind weitestgehend alles, was Ihr zu hören bekommt.
Die Hardcore-Fans wird dies jedoch wenig stören. Auch die permanente japanische Sprachausgabe (Deutsch untertitelt) dürfte bei den Fans gut ankommen, unterstützt sie doch die Atmosphäre ungemein. Wer allerdings nichts mit DragonBall anfangen kann, wird sich angesichts der penetrant nervenden Sprachsamples schnell Watte in die Ohren stopfen oder die Lautstärke runter drehen.
Und dann auch noch um dreckig zu lügen.