Action ohne Biss
In Dragon Blade mimt ihr einen jungen Helden, der ein von Drachen und anderen Monstern geknechtetes Land befreien soll. |
Pfui Teufel! – Dragon Blade stellt sowohl technisch als auch spielerisch ein Armutszeugnis dar. |
Dazu muss er mit einem ihm vermachten Feuerschwert gegen die finsteren Herrscher in den Kampf ziehen und ihnen ihre Drachenkräfte rauben, um sie sich anschließend selbst zunutze zu machen. Im Lauf eures Feldzuges erhaltet ihr so die Macht über Drachenarme und -schwingen, -kopf und -schwanz. Diese könnt ihr dann nutzen, um verheerende Spezialattacken vom Stapel zu lassen.
Die meiste Zeit kämpft ihr jedoch ganz klassisch mit eurer feurigen Klinge, schnetzelt euch durch tumbe Massen aus Spinnen, Fledermäusen und anderem Getier, die sich ständig wiederholen, sammelt Energie spendende Kristalle und folgt einer genauso linearen wie ausgelutschten Story um Rache, Unterdrückung und Schicksal. Hin und wieder entdeckt euer profilloser Held in den gradlinigen Levelschläuchen auch mal kleine Verzweigungen oder versteckte Kleinode. Die meiste Zeit folgt ihr jedoch einem fest vorgegebenen Weg vom Levelanfang ans -ende und stellt euch einer uninspirierten Angriffswelle nach der anderen.
Meistens könnt ihr die unterbelichteten Gegnermassen aber auch einfach links liegen lassen und euer Schwert nur dann zücken, wenn farbige Barrieren euch so lange am Weiterkommen hindern, bis ihr alles um euch herum über den Jordan geschickt habt. Einziges Highlight auf eurer tumben Metzeltour sind die teilweise ganz unterhaltsamen Bossfight, bei denen ihr auch mal blocken oder ausweichen, Panzerungen durchbrechen und dann individuelle Schwachstellen gezielt aufs Korn nehmen müsst. Dank Zielaufschaltung ist zwar auch das nicht allzu schwer, macht im Gegensatz zu den plumpen Standardkämpfen aber wenigstens halbwegs Laune.
Schwammiges Gefuchtel
Noch mehr Spaß hätte man aber wohl gehabt, wenn die Bewegungssteuerung nicht so unglaublich träge und schwammig ausgefallen wäre – das Ausführen von längeren Kombos ist fast reine Glückssache. |
Seltene Lichtblicke: Lediglich bei manchen Bossfights schimmert etwas Spielspaß auf… |
Auch die Kameraführung beschränkt sich auf eine Rücksetzfunktion hinter den Protagonisten – vernünftig umschauen könnt ihr euch damit natürlich nicht. Das Aktivieren erlangter Drachenfähigkeiten über das Steuerkreuz der Remote ist auch nicht gerade handlich. Wenigstens klappt das Bewegen, Springen und Anvisieren meist reibungslos. Trotzdem hätte man sich gerade für die Angriffe eine akkuratere oder tastenbasierte Steuerung gewünscht.
Wünschenswert wäre auch eine ausgereifter Technik und Präsentation gewesen. Die Charaktermodelle wirken ungemein plump, die Animationen hölzern, die Umgebungen steril und hässlich. Auch die Soundkulisse ist ein Graus. Statt englischer Sprachausgabe wie im Intro, gibt es in den späteren Sequenzen nur noch autistisch anmutendes Gemurmel mit Untertiteln, die Sound-FX klingen geradezu vorsintflutlich und der Soundtrack tut sein übrigens rasch selbst für musikalische Untermalung zu sorgen und das Spiel komplett stumm zu schalten. Noch billiger wirkt nur noch das mickrige Handbuch, das auf drei Schwarzweißseiten kurz die grundlegende Steuerung erklärt, alle anderen Fragen aber offen lässt. Da wirkt selbst der leicht reduzierte Verkaufspreis völlig unangebracht – vor allem, da das Spiel in jeder Hinsicht nach Low Budget schmeckt und schon nach wenigen Stunden vorbei ist…
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uaah...schon wieder so n mist...
ich warte schon ewig auf n richtig schönes nettes schwertspiel...sowas wär doch ideal für die wii...
aber naja..schade
Also mich überrascht das nicht wirklich, schon bei den ersten Bildern war mir klar, dass das nix wirklich gutes wird.
Ich muss jetzt aber auch mal zugeben, dass ich sehr überrascht bin, dass das Spiel noch eine so gute Wertung bekommen hat. Naja, liegt wahrscheinlich daran, dass man unter positiv mittlerweile Punkte wie: Stürzt nicht ab, ist keine Beta und hat keine groben Grafikfehler aufnehmen muss.
Man muss Wertungen natürlich an der Zeit orientieren, in der sie abgegeben werden und trotz das eben diese "Positivpunkte" nicht namentlich genannt werden, denke ich, dass vielleicht doch ein kleiner (oder mittlerweile größer werdender) Teil davon mit einfließt bei dem ganzen halbgaren Schund, der gequälten Gamern heute als Gold Titel in den Rachen gestopft werden.
Ich sags gerne nochmal, auch wenn der Spruch vielleicht nicht ganz zur Jahreszeit passt. Ruhig bleiben Leute, nächstes Jahr ist auch noch Kohle im Weihnachtsgeschäft zu verdienen.
Also genau dass, was ich bei einer Automatenumsetzung erwarte
auf house of the dead würd ich mich nicht verlassen, das wird jetzt schon kritisiert weil die grafisch komplett die acarde version übernommen haben und die aussieht (zumindest bei hod2) als ob die vom n64 stammt. sega ist nunmal auch faul