Disneyland Adventures(Action-Adventure) von Microsoft Credit: Frontier / Microsoft
Micky Maus zu Haus

Heide-Park. Europa-Park. Fantasia-Land. Hansa-Park. Dies ist nur eine kleine lokale Auswahl der großzügig angelegten Freizeit-Areale, die vor allem in den Sommermonaten ein Anziehungsmagnet für Familien und Schulklassen sind. Achterbahnen, Karussells und eine Großzahl an kostümierten Maskottchen üben aber nicht nur in Deutschland eine große Faszination aus. Denn wie so vieles nahmen die Themenparks in Amerika ihren Ursprung.

Genauer gesagt im Jahr 1955, als ein Multitalent und Visionär namens Walt Disney im kalifornischen Anaheim mit Disneyland den Urvater moderner Familienunterhaltung eröffnete. Einige räumliche Erweiterungen und  insgesamt beinahe 700 Millionen Besuchern später öffnet der Vergnügungspark nach Xbox 360 im Jahr 2011 erneut seine Tore im Konsolen-Wohnzimmer – und dieses Mal kann man sogar ohne Kinect Spaß haben.

X für ein U vormachen?


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Auf One X und mit entsprechenden PCs kann man den Ausflug ins Disneyland in 4K genießen, wovon vor allem die Figuren profitieren. © 4P/Screenshot

Man kommt weiterhin nicht umhin, Frontier bzw. den für diese Umsetzung beauftragten Franzosen von Asobo  ein Lob ob der Ambition zuzusprechen. Sicher: Im Detail sind manche Texturen auch gut sechs Jahre nach Originalrelease etwas schwammig. Durch fehlende V-Synchronisation wird das Bild ab und an zerrissen – auch und gerade mit der neuen 4K-Auflösung auf der One X, was für eine überhastete Umsetzung spricht. Überhaupt fehlen auf der X Grafikoptionen, um z.B. aus dem Spiel heraus die schwachen Kontrastwerte zu regulieren oder vielleicht die Auflösung auf 1080p zu forcieren. Merkwürdig, da die PC-Version zumindest ein paar rudimentäre Optionen zur Verfügung stellt. Aber auch hier hat die Engine mit der hohen Sichtweite weiterhin ihre liebe Mühe, was zu Pop-Ups, Fade-Ins und sporadischen Bildrateneinbußen führt – wenngleich deutlich seltener als seinerzeit auf der Xbox 360. Aber nicht nur die vermeintliche Zielgruppe von Kids und jüngeren Zockern bis geschätzte zwölf bis 14 Jahren hat damit keine Probleme. Auch mir waren die technischen Macken irgendwann weitgehend egal – zumindest nachdem ich mich schweren Herzens damit angefreundet hatte, dass trotz „Optimiert für One X“ noch Luft nach oben war. Denn im Gegenzug bekommt man eine akkurate Nachbildung des beliebtesten Freizeitparks aller Zeiten mit einem charmanten, weitgehend zeitlosen Cartoon-Ansatz, der dafür sorgt, dass man dem Titel nur selten sein Alter ansieht. Alle Gebiete sind vorhanden und komplett offen begehbar. Zwar kann man nicht sämtliche Shops oder sonstige Anlagen betreten, doch die wesentlichen Attraktionen stehen da, wo sie sein sollten. Und sie bieten entweder eine Fahrt im Ego-Modus wie z.B. Dumbos Flug oder aber eine Reihe an Minispielen, die thematisch auf die reale Attraktion abgestimmt wurden.

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Es gibt gut 100 Missionen und Minispiele, die man in Disneyland erleben darf. © 4P/Screenshot

Die Bewegung durch diese offene und zumeist ansehnlich mit glücklichen Familien gefüllte Welt, in der man fast das Popcorn riechen oder die kalifornische Sonne im Nacken spüren kann, hat Frontier bei Kinect-Einsatz (diese Option steht nach wie vor zur Verfügung) gut gelöst: Die kindliche Figur, die man sich aus einigen visuellen Versatzstücken (Gesicht, Haare, Farben) zusammenbaut und die man in Shops mit neuen Klamotten eindecken kann, geht bzw. läuft per Heben des rechten Armes nach vorne. Bewegt man den Arm nach rechts oder links, dreht sich die Figur entsprechend. Einfacher geht es natürlich mit der neuen Pad-Steuerung, die alle Fähigkeiten, die man vorher nur per Geste kontrolliert hat, optimal auf die Knöpfe gelegt hat. Es geht zwar ein gewisser Teil der Immersion verloren, wenn man eine Bildschirmgeste über einen Druck auf das Digikreuz initiiert, anstatt sie vor der Kinect-Kamera zu imitieren. Doch der Spaß leidet darunter nicht – Spielern, denen das Rumhampeln vor der Kamera zu albern oder zu peinlich ist, haben endlich eine Alternative.


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