Eine bewährte Formel

Am Grundkonzept halten die Engländer fest: Im Zentrum steht erneut der Rallye-Motorsport, bei dem man im Stil der WRC auf diversen Wertungsetappen rund um den Globus im Zeitfahren gegen die Uhr antritt. Die offizielle Lizenz gibt es hier zwar nicht, dafür aber einen stattlichen Fuhrpark aus klassischen und modernen Flitzern, der dank seiner Vielfalt weit mehr zu bieten hat als es die Beschränkung auf die FIA-Rennserie erlauben würde. Die knapp 40 Rallye-Boliden erstrecken sich über zehn Klassen, die von Frontantrieblern wie dem Golf 2 GTI 16V über Heckschleudern wie den BMW E30 M3 Rally bis zu furchteinflößenden Gruppe-B-Monstern wie dem Audi Sport Quattro S1 E3 reichen. Doch auch moderne Vertreter aus der R5-Klasse wie der VW Polo GTI sind mit an Bord, deren Spezifikationen schon nah an die der World Rally Cars heranreichen. Allerdings vermisst man auch ein paar Modelle, darunter z.B. die Kit Cars, hinter deren Steuer man sich im Vorgänger noch klemmen durfte. Neu hinzugekommen ist dafür die Kategorie Rally GT, bei der Sportwagen wie der Porsche 911 oder Aston Martin V8 ihr gewohntes Terrain verlassen und für Rallye-Einsätze umgebaut werden. Trotzdem eignen sich die leistungsstarken GT-Flitzer nur bedingt für Ausflüge auf holprige Schotterpisten, auf denen man sie selbst mit viel Fingerspitzengefühl auf dem Gaspedal kaum zähmen kann. Entsprechend wirkt die neue Wagen-Kategorie nicht selten wie ein

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Die Flitzer aus der Kategorie R-GT fühlen sich vor allem auf Asphaltstrecken wohl. © 4P/Screenshot

Fremdkörper und deplatziert. Diese Modelle fühlen sich eigentlich nur dort wohl, wofür sie in erster Linie konzipiert wurden: auf dem Asphalt!

Reise um die Welt

Zum Glück erfüllen zumindest die Ausflüge nach Spanien diese Voraussetzungen und so macht es dort besonders viel Spaß, mit den R-GT-Autos durch die weitläufige Landschaft und kleine Ortschaften zu brettern. Das südeuropäische Land ist einer der sechs neuen Schauplätze in DiRT Rally 2.0. Darüber hinaus warten Etappen in Neuseeland, Polen, Australien, New England (USA) und Argentinien. Besonders das Heimatland von Fußball-Ikone Lionel Messi hat es in sich: Die Straßen sind extrem eng und verwinkelt, während große und kleine Felsen am Streckenrand zusammen mit tiefen Abgründen regelrecht darauf lauern, selbst hochkonzentrierte Piloten in fatale Unfälle zu verwickeln. Diese kniffligen Etappen stellen ohne Zweifel die größte Herausforderung dar! Vergleichsweise entspannt geht es dagegen in Polen zu, das mit seiner ländlichen Kulisse und vielen relativ gut befestigten Geraden vornehmlich den Bleifuß bedient. Es ist klasse, wie gut der jeweils eigene Charakter der Schauplätze zur Geltung kommt und für Abwechslung sorgt – seien es die staubtrockenen Schotterpisten Australiens, die steilen Abhänge Neuseelands oder die dichten Laubwälder von New England.

Vorsprung durch Technik?

Zwar merkt man der Ego-Engine ihr Alter stellenweise an und sowohl manche Texturen, Schatten als auch Objekte wirken etwas grob, doch gibt es im Gegenzug neben spektakulären Wettereffekten eine stimmungsvolle Beleuchtung mit sehenswerten Licht- und Blendeffekten sowie wunderschönen Farbenspielen am Himmel, die mit HDR noch einen Tick eindrucksvoller ausfallen. Und das alles mit einer flüssigen Darstellung, die sich in manchen Situationen aber selbst auf der Xbox One X am Limit bewegt und die hohe Bildrate unter 4K nur durch vereinzeltes Tearing aufrechterhalten kann. Die Wagenmodelle erreichen trotz des ansehnlich visualisierten Schadensmodells und zunehmender Verschmutzung dagegen leider nicht ganz die Qualität und den Detailreichtum, den mittlerweile viele andere Rennspiele bieten. Dafür hören sie sich fantastisch an: Vor allem in den Außenansichten zaubern die röhrenden Motoren ein Lächeln ins Gesicht. Im Cockpit sind die Motorenklänge bei manchen Modellen allerdings etwas zu leise, doch helfen hier Anpassungen in den Audio-Optionen. Wenn

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Die langen Geraden in Polen laden zum Rasen ein. © 4P/Screenshot

man ganz genau hinschaut, erkennt man aber kleine Unstimmigkeiten: Ein Wolfsburger Kennzeichen auf einem 2er-Golf passt zwar im Prinzip wunderbar, aber das bayerische Wappen hat auf diesem Nummernschild einfach nichts verloren.

Traditionell hat der PC in Sachen Technik Vorteile gegenüber den Konsolen, die auch hier wieder zum Vorschein treten, auch wenn sich die Unterschiede in Grenzen halten. Grafisch werden allerdings mehr Details geboten und mit einem potenten System lässt sich nicht nur die Auflösung, sondern auch die Bildrate weiter nach oben schrauben als auf PS4 (Pro) und One (X).  


  1. Hat hier im Forum eigentlich jemand die Master-Serie erreicht bei den Rallys? Oder diese sogar unter den Top 3 beendet? Wenn ja: Schraubengschlüsselgenie UND Fahrerass? Oder einfach seit klein auf täglich trainiert? :Blauesauge:
    Edit: Konnte endlich, endlich! die Meisterklasse freischalten. Musste dafür nur einige Wochen auf alle andere Spiele verzichten.
    Uuund ich fliege, fliege, fliege immer höher in den Baum, in die Zuschauer, in den Fels... Grüsse aus dem virtuellen Finnland.
    :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

  2. MikeimInternet hat geschrieben: 02.03.2019 12:41
    Das ist doch mal ne Aussage ! Danke !
    @Skippo
    Alles klar ;)
    Kein Ding. Wenn ich mich recht erinnere benutzt Codemasters diese Bezeichnungen (Open, Clubman etc.) bereits seit den guten alten Colin McRae-Spielen.

  3. Civarello hat geschrieben: 02.03.2019 11:39 In der normalen Rally heißen die Stufen Open, Clubman, Professional, Elite, Masters. Im deutschen dann dementsprechend Anfänger, Herausforderer, Profi, Elite, Meister. Ist wie gesagt die normale Rally-Bezeichnung, aber wie ich das bis jetzt gesehen habe unterscheiden sich die Namen eh nicht (zwischen Standard-Rally und Rally-X; war ja in Teil 1 schon so).
    Das ist doch mal ne Aussage ! Danke !
    @Skippo
    Alles klar ;)

  4. In der normalen Rally heißen die Stufen Open, Clubman, Professional, Elite, Masters. Im deutschen dann dementsprechend Anfänger, Herausforderer, Profi, Elite, Meister. Ist wie gesagt die normale Rally-Bezeichnung, aber wie ich das bis jetzt gesehen habe unterscheiden sich die Namen eh nicht (zwischen Standard-Rally und Rally-X; war ja in Teil 1 schon so).

  5. Ich glaube, man erreicht diese, wenn man eine bestimmte Punktzahl bei den Rennen erzielt. Und ich glaube, das heißt, die "Strafpunkte-Zahl" so niedrig wie möglich zu halten. Die "Zwischenstufen" weiß ich leider auch nicht.

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