Die Sims Lebensgeschichten(Simulation) von Electronic Arts Credit: Electronic Arts / Electronic Arts

Gut Ding Will Wright haben!

Verzeiht mir die Abwandlung einer bekannten Redewendung, doch wann immer Designer Will Wright in den letzten Jahren ein Spiel fertig stellte, wurde es zum Hit. Allen voran natürlich die im Jahre 2000 erschienen Sims sowie die vier Jahre später veröffentlichte Fortsetzung, die bis heute auf den Festplatten vieler (auch weiblicher) Zocker zu finden ist und für die demnächst ein neues Add-On namens Jahreszeiten erscheint. Mit “Die Sims Lebensgeschichten” wird versucht, der Wrightschen Genialität ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. Doch da der Meister derzeit voll und ganz mit Spore beschäftigt ist, stellt sich natürlich die Frage, inwieweit der Sims-Schöpfer involviert ist? Die Antwort: Scheinbar gar nicht, denn außer einer kurzen Danksagung ist in den Credits weit und breit nichts von Will Wright zu sehen.

Geschichten, wie sie das (Sims-)Leben schreibt: Dramatisch, humorvoll, überzeichnet, aber immer mit einem Bein im echten Leben…
Die Sims? Die Sims 2? Die Sims 2.5?

Zahlreiche Add-Ons sowohl zum ersten als auch zum zweiten Sims-Teil haben allerdings bewiesen, dass der Erfolg sich automatisch einstellt – ob Will Wright nun dabei ist oder nicht. Die Sims sind schlichtweg Electronic Arts’ Eier-legende-Wollmilch-Sau. Das dürfte auch bei den Lebensgeschichten nicht anders sein; auch wenn die Voraussetzungen dieses Mal etwas anders scheinen.

Am immer noch faszinierenden Spielprinzip wurde natürlich nichts geändert: Nach wie vor seid ihr Zeuge, wie sich intelligent agierende virtuelle Wesen in ihrer eigenen Simswelt verhalten, während ihr nach bestem Wissen und Gewissen versucht, ihnen entweder hilfreich zur Seite zu stehen oder ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen.

Und auch wenn die fehlende “2” im Titel etwas irritierend wirken mag: Die Lebensgeschichten basieren hinsichtlich visueller Gestaltung, Hardware-Anforderungen und genereller Spielbarkeit voll und ganz auf dem zweiten Teil der Erfolgsserie. Um allerdings rechtfertigen zu können, dass das Spin-Off vollkommen inkompatibel mit den bislang für die Sims 2 veröffentlichten Add-Ons ist, hat man sich einiges einfallen lassen.

Schoß-Sims

[GUI_SPIELLINKS(align=right,SPIELID=8828)]So findet sich z.B. auf der Packung der dezente Hinweis, dass die Lebens-Geschichten für den Laptop-Betrieb optimiert wurden. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, sorgt aber auch hin und wieder für Kopfschütteln: Streitbar ist z.B. die Option, die Sims im Fenster agieren zu lassen, so dass man auf Unterwegs-Rechnern weitere Anwendungen wie E-Mail-Client, Messenger etc. ebenfalls im Auge behalten kann, während man seine Sims durch ihr Leben begleitet. Denn eigentlich möchte man doch bei einem Spiel dieser Art in eine neue Welt abtauchen. Wieso also sollte ich das ganze im Fenster spielen, um immer wieder rausgerissen zu werden? Aber wie gesagt: Dieser Punkt ist streitbar.
Gut hingegen sind die zahlreichen neuen Tastaturkürzel, die im Zweifelsfall sogar eine mauslose Kamerasteuerung und Befriedigung der wesentlichsten Sims-Bedürfnisse ermöglichen.

Best-of-Sims 2

Im Gegensatz zur technischen Verfeinerung findet sich spielerisch in den Lebensgeschichten allerdings rein gar nichts, das es nicht in der einen oder anderen Form im Sims 2-Universum gibt. Das betrifft sogar die Hauptänderung im Vergleich zu den bislang veröffentlichten PC-Titeln (inkl. Add-Ons): Denn zusätzlich zum freien Spielmodus, der das Salz in der bislang erhältlichen Sims-Suppe war, könnt ihr dieses Mal den vorgegebenen Geschichten von Laura und Lukas folgen. Dabei müsst
Mit einem freien Modus sowie den Möglichkeiten, eigene Sims sowie Behausungen zu erstellen, wird dem Sims 2-Erbe Rechnung getragen…
ihr allerdings Lauras Ambitionen und Wirren im Daily Soap-Stil à la Gute Zeiten Schlechte Zeiten erst einmal bewältigen, bevor ihr euch an Lukas Liebeskummer wagen könnt. Doch so brandneu, wie EA uns den Story-Modus verkaufen will, ist er nicht: Konsolenspieler kennen diese Art, die Sims zu spielen, bereits aus dem Effeff. Das ändert allerdings nicht daran, dass das Entlanghangeln an vorgegebenen Aufgaben auch auf Laptops sowie Stationär-PCs seine Aufgabe mehr als zufrieden stellend erledigt und die bekannten Mechanismen motivierend ergänzt.

Auch beim Drumherum hat man sich an nahezu allem orientiert, was man aus dem Sims 2-Universum kennt. Es gibt z.B. rudimentäre Haustier-Möglichkeiten und die mit dem “Nightlife”-Add-On hinzugefügten erweiterten Date- und Freundschafts-Optionen sind ebenfalls zu finden.

Insofern kann man den Lebensgeschichten eigentlich nicht viel vorwerfen. Sicher: Innovation sucht man hier vergeblich. Doch für mich viel schwerwiegender ist die absolute Inkompatibilität mit allen bereits erschienenen Add-Ons, die für mich sogar bis zu einem gewissen Grad die Existenzberechtigung für die Lebensgeschichten in Frage stellt. Hätte man die ganzen (Laptop-)Features nicht per Patch einbauen und dann sogar günstigere Download-Episoden zur Verfügung stellen können? Stattdessen muss man fast so viel wie für das Original-Sims 2 berappen, wird aber der Möglichkeit beraubt, sein Spielerlebnis mit den Add-Ons zu vergrößern. Denn auch die geplanten Insel- und Haustier-Geschichten, dürften (wenn überhaupt) nur mit Lauras und Lukas’ Seifenoper kompatibel sein…

     

  1. EA macht schnelles Geld mit viel schiße.
    viele kaufen es sich ja die dummen in unserer geselschaft damit meine ich 90% aller kinder von 0-13 jahren und alle weiblichen spieler.

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