Anspruchsloses Gameplay

Um alle Nervis zu erschrecken, Monster-AG-Marken zu finden und Medaillen einzusacken, müssen die kompakten, aber verschachtelten Levels jeweils mehrfach besucht werden. Um weiterzukommen sind die meist einfach zu erlangenden Bronzemedaillen zwar ausreichend; Spielzeit und -spaß fallen dann aber entsprechend knapp aus. Gerade für erfahrenere Spieler ist nämlich die Jagd nach allen Goldmedaillen die einzig halbwegs anspruchsvolle Beschäftigung auf der Schreckens-Insel, da die letzten Nervis eines Levels meist gut versteckt oder schwer zu erreichen sind.

Die Unterschiede zwischen den beiden spielbaren Charakteren Sulley und Mike sind dabei kaum relevant. Beide beherrschen verschiedene Sprung- und Angriffstechniken, können sich an Vorsprüngen entlang hangeln, mit anderen Charakteren reden sowie Gegenstände aufheben und werfen – die Wahl ist also eher belanglos. Befindet sich ein Nervi in der Nähe, schaltet man auf Knopfdruck in den Schreckmodus, wo man durch stupides Tastenhämmern kindgerechten Angst und Schrecken verbreitet. Nach erfolgreichem Beenden eines Testeinsatzes darf man auch noch an einem Wettrutschen gegen Erzrivalen Randall teilnehmen und im Arktis-Level gibt`s noch eine kurze Snowboard-Abfahrt – das muss reichen.

Die Monster AG ist jedenfalls deutlich auf Kids und Gelegenheitsspieler zugeschnitten. Gehört man dieser Zielgruppe an, wird aus dem ansonsten eher anspruchslosen und monotonen Jump`n`Run plötzlich ein ganz unterhaltsames Abenteuer. Die Steuerung ist quasi idiotensicher, der harmlose Schwierigkeitsgrad zieht im Spielverlauf nur geringfügig an, die Knobeleinlagen sind meist schnell durchschaut, Kämpfe haben eher Seltenheitswert und die Fortschritte lassen sich jederzeit speichern.

Stolperstein Technik

Aufgrund der ruckligen und eingeschränkten Kameraführung sowie der nicht immer überzeugenden Kollisionsabfrage stellt sich die Monster AG aber viel zu oft selbst ein Bein – hakeliges Gameplay sowie verfehlte Sprünge und Angriffe sind die Folge. Hinzu kommen Slowdowns, Clipping-Fehler und eine Grafik, bei der man den Eindruck nicht los wird, dass die kanadischen Programmierer von Artificial Mind and Movement (A2M) einfach die Kulisssen der PSone-Fassung übernommen und gefiltert haben und das auch noch eher schlecht als recht. Die Charaktere sind hingegen recht ansehnlich und darüber hinaus auch witzig und sauber animiert.

Eine rundum gelungene Figur macht die Monter AG aber eigentlich nur in akustischer Hinsicht. Original-Sprecher sorgen auch abseits der Filmsequenzen für Kinoflair und der stimmungsvolle Soundtrack verleiht selbst dem ödesten Level mit seinen groovigen Swing- und Ska-Rhythmen noch eine gelungene Atmosphäre. Schade nur, dass die Sound-FX nicht ganz mithalten können und von der exzellenten Sprachausgabe viel zu selten Gebrauch gemacht wird.

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