Es gab eine Zeit, da wurde Tomonobu Itagaki in einem Atemzug mit den ganz Großen der japanischen Entwickler-Zunft genannt. Und er fand sich vollkommen zurecht in diesem Olymp wieder – neben Designern/Produzenten wie Hideo Kojima, Hideki Kamiya, Yu Suzuki, Keiji Inafune, Shinji Mikami oder Hironobu Sakaguchi. Als Leiter von Tecmos Team Ninja war er verantwortlich für Dead or Alive und den Reboot von Ninja Gaiden. Nach der Übernahme von Tecmo durch Koei trennten sich die Wege und 2010 stellte er sein neues Projekt Devil’s Third vor, das er seinerzeit für THQ mit seinem frisch gegründeten Valhalla Game Studios entwickelte. Doch mehr als einen brachialen Trailer, der die überzogene Schwertkampf-Action à la Ninja Gaiden mit nicht minder spektakulären ballistischen Gefechten verband, gab es nicht zu sehen.
Und das sollte auch lange so bleiben. Gerüchte von einem Engine-Wechsel machten die Runde und wurden später bestätigt. Das Spiel wurde immer weiter verschoben, die Entwicklungskosten gingen in die Höhe. Es folgten das Ende THQs, die Rückgabe der kompletten Rechte an Valhalla und schließlich die Meldungen, dass sich der Titel auch ohne Publisher der Fertigstellung nähere. Auf der E3 2014 schließlich rückte Nintendo mit der überraschenden Ankündigung heraus, dass man sich Devil’s Third gesichert habe und die Action exklusiv auf WiiU erscheinen werde. Eine fünf Jahre dauernde Entwicklungs-Odyssee hat nun mit der Veröffentlichung ein Ende gefunden.
Lohnenswerte Wartezeit?
Eine kleine Randnotiz: Mit dem ersten Trailer hat das finale Spiel nur noch wenige Gemeinsamkeiten. Dazu gehört vor allem die Mischung aus brutalem Nahkampf sowie nicht minder brutalen Schusswechseln. Mit einem breit gestreuten Waffenarsenal (auch das Aufsammeln von gegnerischen Wummen ist möglich) zerfetzt es die Feinde, Blutfontänen spritzen über den Bildschirm und Körperteile fliegen in alle Richtungen. Abhängig von der gewählten Nahkampfwaffe variieren die Finisher ebenfalls. Mit einem Katana zerteilt man die Kontrahenten, während eine Brechstange für reichlich Kopfschmerzen sorgt. Schön, zumindest in dieser Hinsicht bleibt sich Itagaki-San treu – und die USK spielt in Form eines “Ab 18”-Siegels auch mit. Man hat die vollkommen überzogene Gewaltdarstellung richtig interpretiert. Das wäre zur Ankündigung kaum denkbar gewesen.
Doch von den unterschiedlichen Protagonisten, die man seinerzeit im ersten Trailer gesehen hat und die auch noch im stylischen Logo des Spiels zu finden sind, fehlt weit und breit jede Spur. Stattdessen ist man mit dem russischen Ex-Söldner Ivan unterwegs. Der sitzt am Anfang in einer unterirdischen Zelle in Guantanamo und trommelt sich die Seele aus dem Leib, während über ihm eine Revolte die Wächter beschäftigt. Dass er offensichtlich von einer US-Behörde dort untergebracht wurde, um im Ernstfall als Spezialagent eingesetzt zu werden, macht die Story noch etwas konfuser und ihn als Figur undurchschaubarer. Trotz aller Klischees und Plattitüden hat mich der Einstieg neugierig gemacht. Es weht ein wenig Absurdität à la Suda51 (Killer is Dead, Shadows of the Damned, Lollipop Chainsaw) durch die Inszenierung, während Ivan als Charakter nicht nur durch seine Glatze, sondern auch durch seine Einsilbigkeit an Vin Diesels Xander Cage in xXx erinnert. Dass Devil’s Third auch Quentin Tarantino zitiert und Ivan schließlich auf einen Rachefeldzug à la Kill Bill schickt, in dem er ehemalige Verbündete jagt, die ihn verraten haben, ehrt Itagaki.
Konfus und generisch
Noch besser wäre es allerdings gewesen, wenn die Geschichte nicht nur konzeptionell, sondern auch in der Umsetzung gelungen wäre. Doch hier verstrickt sich das Spiel in banalen Einzeilern, nach Mottenkugeln riechenden Klischees und einer Geschichte, die nach Hollywood-Maßstäben gar nicht so weit hergeholt ist, aber dennoch extrem bemüht wirkt. Hier ist die Action noch meilenweit von Spielen wie der Call-of-Duty-Serie entfernt, die sich ja auch nicht unbedingt mit oscarreifen Drehbüchern schmückt. Gleiches gilt übrigens für die Balleraction. Waffenwechsel hin, automatische Lebensgeneration nach Zeitraum X her. Ob Sekundärfunktion bei Bewaffnung vorhanden oder nicht: Es zündet nicht. Viel zu häufig bleibt das Gefühl zurück, dass die Mannen von Valhalla versucht haben, ihre Vision eines Call of Duty abzuliefern. Doch wenn die letzten CoD-Ableger eines bewiesen haben, dann dass Treyarch, Infinity Ward und Co vor allem eines können: intensive Gefechte kinoreif in Szene setzen.
OK, nachvollziehbar. Das Spiel klang auf dem Papier richtig gut, aber leider blieb es dabei...
Das ist einer dieser Fälle, wo man sich wünscht, dass das Unausweichliche nicht eintritt, aber dann holt
einen die Realität wieder ein. Ich fand den Multiplayer eigentlich recht ansprechend, weil bescheuert. Na vielleicht wirds
ja ein F2P sleeper-hit aufm PC....die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario ist allerdings ungefähr so hoch, wie das morgen alle Palästinenser und Israelis Hand in Hand durch die Straßen von Tel Aviv ziehen, wo auch der Nikolaus auf dem Osterhasen reitend dem Christkind in einem Lambo sitzend die Vorfahrt raubt.
Aber hey, immerhin gibt es noch die Famitsu
hmm auf 4 players kann man eh nicht mehr viel geben... das was ich bisher gesehen habe sieht besser aus als cod naja wir werden es spätestens am 28.8 dann sehen