Devil Kings(Action-Adventure) von Capcom Credit: Capcom / Capcom
Entlarvte Helden

Auch wenn Capcom den Protagonisten in Devil Kings nur Fantasienamen und fiktive Schlachtfelder spendierte, wird schnell klar, dass man sich wie in Koeis Samurai Warriors mit historischen Figuren durchs feudale Japan Ende des 16. Jahrhunderts schnetzelt. So schlüpft ihr in die Rollen bekannter Feldherren wie Nobunaga Oda (Devil King) oder Shingen Takeda (Red Minotaur), um am Ende das gesamte Land zu beherrschen

Metzelfreudiges Dutzend: Insgesamt könnt ihr mit zwölf verschiedenen Generälen in den Krieg ziehen.

. Dazu wählt ihr auf einer von verschiedenen Clans besetzten Landkarte rundenweise Territorien aus, die ihr dann in actionreichen Echtzeitgeplänkeln zu unterwerfen versucht. Klingt ein bisschen wie Dynasty Warriors: Empires, aber taktische Planung ist kaum nötig, da jeder gescheiterte Angriff das sofortige Spielende bedeutet und die Kampagne erst beendet ist, wenn alle Ländereien erobert wurden. Es ist also egal, wann ihr wo angreift, denn am Ende wirkt sich euer Vorgehen maximal auf die Gesamtanzahl der zu absolvierenden Schlachten aus.

Schnelles Ende

Aber da ihr sowieso nur eine Hand voll Siege benötigt, um zum Finale anzutreten, könnt ihr euch auch einfach darauf beschränken, den Kampfschauplatz oder Gegner zu wählen, der euch am sympathischsten ist und hoffen, dass sich unliebsame KI-Rivalen währenddessen gegenseitig den Garaus machen. Manche Schlachtfelder und Widersacher können nämlich ziemlich lästig sein, was nicht nur an der unausgewogenen Spielbalance, sondern auch an der teils katastrophalen Kamera liegt. [GUI_SPIELLINKS(align=left,SPIELID=7128)] Im Allgemeinen sind eure Gegner zwar dumm wie Brot und passiv wie betäubtes Schlachtvieh, aber wenn sich dann doch mal jemand zur Gegenwehr entschließt, könnt ihr im Handumdrehen fast eure komplette Lebensenergie verlieren. Richtig fies wird‘s aber erst, wenn euch ein feindlicher Feldherr in die Quere kommt und euch mit ein paar Treffern über den Jordan schickt, während ihr krampfhaft versucht, ihn mit der bockigen Kameraführung ins Blickfeld zu bekommen – ausgewogenes Spieldesign sieht anders aus.

Einer gegen alle

Beim Missionsdesign hat Capcom hingegen versucht, etwas mehr Abwechslung ins Spiel zu bringen als man es von Koeis Massenaufläufen gewohnt ist:

Mickrige Kampagne: Nach gerade mal fünf, sechs Kämpfen habt ihr sämtliche Rivalen unterworfen…

Überraschende Zwischengegner und Hinterhalte, riesige mobile Kriegsmaschinerien, die Flucht vor unbezwingbar erscheinenden Kampfkolossen oder das Ausschalten feindlicher Artilleriestützpunkte lockern die ansonsten schnell langweilig werdenden Massenschlachten auf. Allerdings geht es letztendlich trotzdem bei jedem Einsatz immer nur darum, sich bis zum gegnerischen Feldherrn durchzuschlagen und diesen mit allen Mitteln zu bezwingen. Eure eigenen Truppen sind dabei keine große Hilfe, denn die lässt der Missionsverlauf in der Regel völlig kalt. Meist kämpfen sie einfach nur an Ort und Stelle, gehen dabei hops oder stehen nach getaner Arbeit bis zum Spielende tatenlos in der Gegend herum. Nicht einmal Marschbefehle könnt ihr ihnen erteilen. So seid ihr nicht mehr als der Führer eines Heers aus Statisten und stets dazu verdammt, 90 Prozent der Gegner im Alleingang zu erledigen.          

  1. das hängt natürlich mit dem persönlichen spielansatz zusammen: wer einfach nur ein paar minuten die (metzel-)sau raus lassen will, wird mit devil kings in dieser hinsicht bestens bedient - daher das \"ausgezeichnet\". bei allem, was darüber hinaus geht, wird\'s aber sehr rasch öde und das tatsächlich schon nach kürzester zeit...

  2. ... wenn das Spiel selbst schon nach kürzester Zeit für Langeweile und Frust sorgt?
    Öhm ... steht bei der Kurzzeitmotivation nicht \"ausgezeichnet\"? oÔ

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