Kamera-Schluckauf
Nanu, habe ich wirklich ein klassisches Adventure vor mir? Hier liegen doch sicher irgendwo Plattformen und Münzen versteckt! Auf den ersten Blick wirkt Detective Conan: Die Mirapolis-Ermittlung <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‘)” onmouseout=”DynToolTipp_Hide(); ” href=”javascript:DynCont_Display(‘Gamefinder’,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=251233′)”> mit seiner
|
Der Tatort wird direkt mit dem Wiimote-Cursor abgesucht. Deutlich mehr Zeit verbringt man aber mit dem Verhören der Zeugen. |
frei begehbaren Welt wie ein Action-Adventure, auf den zweiten wie ein Brechmittel. In welchen Winkel des Freizeitparks es mich auch verschlägt – die Kamera springt wilder hin und her als ein schwäbisch rappender Theologiestudent in »Wetten dass…?« Es macht den Eindruck, als würde insgeheim ein hyperaktives Kind am Zoomobjektiv herumspielen. Vielleicht plagt den virtuellen Kameramann die Langeweile?
Was man als Spieler von dem Park zu Gesicht bekommt, vermag auch mich nicht gerade vom leichten Übelkeitsgefühl abzulenken: Die Gänge sind mit unscharfen Texturen tapeziert und wecken längst verdrängte Erinnerungen an schlecht auf den Dreamcast portierte PSone-Titel. Eigentlich wollten Schülerdetektiv Conan und seine Freunde als auserwählte Gäste noch vor der Eröffnung ein entspanntes Wochenende in dem Komplex verbringen. Doch nachdem ich mit meinem Alter Ego die Anlage erkundet und die ersten belanglosen Smalltalk-Sequenzen hinter mich gebracht habe, taucht neben dem Pool endlich eine Leiche auf.
Kombinationsgabe
Ähnlich wie in den Ace-Attourney-Gerichts-Spielen nehme ich zunächst einmal den Tatort unter die Lupe. Ich drehe und wende die Tasche des Opfers, einen alten Zeitungsartikel und andere Beweisstücke direkt mit der Fernbedienung. Nach ein paar Gesprächen mit diversen Zeugen verlassen sämtliche Anwesenden fluchtartig den Schauplatz des Verbrechens. |
Technik von gestern: Die Spielhalle gehört trotz unscharfer Texturen noch zu den hübscheren Kulissen. |
Meine Aufgabe ist es nun, die auf der Karte angezeigten Personen wieder aufzusuchen und weitere hilfreiche Infos aus ihnen herauszukitzeln. Leider bestätigen sie mir meist nur Details, die mir ohnehin bei der Untersuchung der Leiche aufgefallen sind.
Eine Weile später weist mich Conan darauf hin, dass ich nun genug Informationen gesammelt hätte und die Aussagen zu einer Schlussfolgerung zusammenführen muss. Welche Bedeutung hat der zwölf Jahre alte Zeitungsartikel, der neben der Leiche lag? Wer hatte Zugang zum Pool und kein wasserdichtes Alibi? Und welche Rolle spielt der zwielichtige Parkbesucher mit der Narbe im Gesicht? Um dem Mörder auf die Schliche zu kommen, wechsle ich in ein etwas verwirrend gestaltetes Untermenü und kombiniere die einzelnen Aussagen so miteinander, dass sie sich gegenseitig untermauern, bis der Schülerdetektiv schließlich zu einer Schlussfolgerung gelangt. Da die Dialoge entweder recht holprig übersetzt wurden oder schon im Original verwirrend klingen müssen, ist häufig ein wenig Herumprobieren angesagt. Trotzdem komme ich meist recht schnell auf die richtige Lösung. Wenn alle Stricke reißen, hilft mir einer von Conans Hinweisen auf die Sprünge.
Darauf hat die Welt gewartet
Diese Tipps sind nur begrenzt vorrätig, lassen sich aber bei den Attraktionen des Parks freispielen. Theoretisch jedenfalls – in der Praxis muss man schon eine gewaltigen Selbsthass entwickelt haben, um sich freiwillig durch derart grottige Minispiele zu quälen. Dazu gehört z.B. ein ausgeprochen schlecht ausbalancierter Lightgun-Shooter mit nur einem einzigen Gegner-Typ, der sich nur dann abschießen lässt, wenn er sich zu mir umgedreht hat. Das Hallenfußball unterhält immerhin durch unfreiwillige Lacher. Seit dem legendären Gazza Super Soccer auf dem |
Willkommen zum schlechtesten Fußballspiel aller Zeiten: Die grottigen Minispiele dürft ihr zum Glück links liegen lassen. |
Amiga hat es kein Spiel mehr verstanden, die Spannung und Dramatik unserer Nationalsportart derart ungelenk auf den Bildschirm zu bringen: Die grob texturierten Klon-Spieler stolpern steif und unkoordiniert durcheinander, während aus den Boxen alle paar Sekunden der gleiche Saxophon-Loop ertönt.
Ist man endlich durch Glück vors gegenerische Tor gestrauchelt, darf man ein paar Sekunden lang einen schwarzen Ladebildschirm bewundern, um dann mit einer nicht funktionierenden Remote-Bewegung den Ball neben das Tor zu wedeln. Die Welt ist ungerecht! Warum dürfen sich Conans Freunde in der Spielhalle mit dutzenden Beat’em’ups auf Großbildschirmen im 2,35/1-Format vergnügen, während der Held selbst sich mit schrottigen Minispielen abquälen muss? Glücklicherweise darf man alle Exemplare links liegen lassen und sich auf die Detektivarbeit konzentrieren. Die besteht im Wesentlichen aus den beschriebenen Verhören und dem Kombinieren der Indizienkette. Auf Dauer kann sich das zu einer lästigen Routine entwicklen, doch zum Glück sorgen ein paar unerwartete Ereignisse ab und zu für spannende Abwchslung vom Detektiv-Alltag.
Related
Mein gott da gibts endlich mal zur meiner lieblingsserie n spiel und dann son sch*** test man echt deprimierent. Aber naja gezockt wirds trozdem hab son paar böse Freunde mit umgebauter wii.
Böse Freunde.Böse.Bah xD
Gibts irgendwo ne "Demoversion" per ftp?
Die Serie ist eigentlich ganz lustig, das Spiel ist wie erwartet Schrott. Warum muss man sowas immer versauen?
Schlecht !