Nimm du ihn…

…ich hab ihn sicher! Diese Fußballfloskel beschreibt das gegenseitige Missverstehen trotz aktiver Kommunikation immer noch ganz gut. Oder anders: Obwohl man sich abspricht, passiert irgendein Mist und jeder gibt dem anderen die Schuld. Solche Situationen entstehen im Knobelspiel Death Squared am laufenden Band, denn hier muss jeder einen farbig markierten Würfel durch ein futuristisch designtes Level zum Ziel seiner Farbe bewegen – Rot zu Rot, Blau zu Blau usw. Das klingt sehr einfach, steuert sich auch extrem simpel: Über den Analogstick schiebt man seinen Würfel vorwärts – das war’s.

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Death Squared könnt ihr alleine, zu zweit oder zu viert an einem Bildschirm spielen. © 4P/Screenshot

Aber auf dem Weg gibt es einige Hindernisse, Fallen und Mechanismen, die eine Absprache zwischen den Spielern notwendig machen. Es kann z.B. sein, dass der blaue Würfel in seiner Zone etwas aktiviert, so dass in der Nähe des roten Würfels plötzlich spitze Zacken aus dem Boden schießen – und schon explodiert er. Also muss er sich langsam vorwärts bewegen, dann sollte Rot aus der Gefahrenzone heraus, bevor es für Blau weitergeht. Manchmal muss man sich auch aktiv decken, denn nur Blau kann vielleicht den Laser abwehren, der Rot sofort brutzeln würde – also schleicht man sich hintereinander weiter.

Es gibt einige dieser bösen Überraschungen, die immer fieser mit Hindernissen kombiniert werden, wobei der Schwierigkeitsgrad angenehm früh und proportional zu den Teilnehmern natürlich auch das kommunikative Chaos ansteigt.

Knobelspaß im Team oder alleine

Meist reagieren die Fallen oder Mechanismen auch nur auf eine entsprechende Farbe. So kann z.B. nur Rot gefahrlos über bestimmte transparente Abgründe oder

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Was einfach klingt, wird immer komplexer: Wie kommen die Würfel zum gleichfarbigen Ziel, ohne dass sie irgendwo explodieren oder stürzen? © 4P/Screenshot

Druckplatten aktivieren. Schön ist, dass man dabei auch die Vertikale berücksichtigen muss: Manchmal gilt es Fahrstühle in die zweite oder dritte Etage korrekt zu nutzen oder sich gegenseitig Huckepack zu nehmen, denn die Würfel müssen auch korrekt übereinander gestapelt bewegen.

Bloß wann sollte wer am besten wo etwas aktivieren? Kein Wunder, dass der auf dem Global Game Jam im Jahr 2015 vorgestellte Prototyp noch “What do we do next?” hieß. Diese Frage sorgt natürlich immer wieder für reichlich Kommunikation unter den Teilnehmern, die an einem Bildschirm zusammen spielen können.

Nicht nur zu zweit, sondern auch als Solist kann man sich im Storymodus mit seinen knapp 80 Rätseln beschäftigen: Dann bewegt man mit dem linken und rechten Analogstick parallel beide Würfel. Klingt schwierig, aber da man meist stoppen und somit abwechselnd ziehen kann, muss man kein diplomierter Gehirnhälftensymbiotiker sein, um die

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Zu viert steigt der Chaosfaktor merklich an – aber die Gespräche werden auch immer lustiger. © 4P/Screenshot

Level zu meistern.

Außerdem wird das Ganze von einem Zwiegespräch zwischen menschlichem Designer sowie einer KI aufgelockert, so dass man angenehm humorvoll scheitert und einer Geschichte folgen kann, die natürlich das Thema der künstlichen Intelligenz aufgreift. Zwar erreicht man nicht die erzählerische Klasse eines Portal, aber die süffisanten Dialoge werten das Spiel stimmungsvoll auf. Außerdem schaltet man jeweils zehn weitere experimentelle und höchst knifflige Level für zwei oder vier Spieler frei, wenn man das Finale erreicht. Wer ohne diesen Erfolg Lust auf Teamwork zu zweit oder gar zu vierthat, kann auch direkt im Party-Modus auf knapp 40 Level zurückgreifen. Die Spielzeit liegt je nach erreichter Vollständigkeit bei etwa acht bis zehn Stunden.

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