Eine ganz neue Dead Space-Erfahrung bietet der Mehrspielermodus, der hier seine Premiere feiert. Im Vorfeld hat man sich zurecht die Frage gestellt: Braucht ein Titel wie Dead Space tatsächlich auch noch Multiplayer? Wie überflüssig ein solches Feature sein kann, zeigten schon prominente Vertreter wie Bioshock 2. Doch es ist eine Sache, einen 08/15-Mehrspielermodus lieblos in ein Spiel zu klatschen, weil man der Meinung ist, ihn unbedingt drin haben zu müssen. Und es ist eine andere Sache, wenn man sich Gedanken macht, wie man ein solches Vorhaben sinnvoll umsetzen kann. Bei Visceral Games hat man sich zum Glück Gedanken gemacht. Anstatt einfach nur Mutanten und Menschen in einem Deathmatch-Gemetzel aufeinander zu hetzen, orientiert man sich hier viel mehr an Valves Koop-Hit Left 4 Dead und lässt ein Vierer-Team aus Menschen auf leider nur fünf Karten gegen eine Nekromorph-Truppe antreten. Dabei ist es die Aufgabe der Menschen, auf jeder Karte unterschiedliche Missionen zu erfüllen: Da müssen z.B. Teile gesucht und zu einer Verteidigungsmaschine zusammengebaut werden, es gilt bestimmte Punkte einzunehmen oder eine Datendisk sicher zu einem Computer zu transportieren, um ein Programm zu starten. Als ob das angesichts der Angriffe des Mutanten-Teams nicht schon schwierig genug wäre, läuft auch noch ein Zeitlimit gnadenlos ab, das erst dann wieder verlängert wird, wenn die Menschen eine Teilmission meistern. Bereits während Präsentationen haben die Entwickler darauf hingewiesen, dass sie den Modus bewusst so ausbalanciert haben, dass die Menschen nur dann gewinnen können, wenn sie zusammen arbeiten und sich gegenseitig absichern.
Ich bin ein Nekromorph
Auf der anderen Seite ist es herrlich, selbst als Nekromorph auf Menschenjagd zu gehen. Vor dem Respawn sucht man sich einfach seine bevorzugte Klasse wie Spitter, Puker, Pack & Co aus und wählt anschließend einen Luftschacht, bei dem man wieder ins Spiel einsteigen müsste. Da die Silhouetten der Menschen auch durch Wände hindurch sichtbar sind, hat man relativ leichtes Spiel, den potenziellen Opfern aufzulauern. Mehr noch: Man kann quasi auch ihren Gesundheitszustand erkennen und durch ein markant rot eingefärbtes Herz schnell das schwächste Glied in der Kette identifizieren. Auch die Gegenstände, die es zu bewachen oder erobern gilt, werden mit einem Richtungs-Icon markiert, so dass man in den verzweigten Gängen die Orientierung behält. Für Kills, Assists und das Erfüllen von Missionszielen wird man mit Punkten belohnt, die in ein Rangsystem und die Bestenliste einfließen. Zwar gibt es nicht Belohnungen am laufenden Band wie etwa bei den Call of Duty-Titeln, doch schaltet man beim Aufstieg stärkere Mutanten-Angriffe, Waffen und auch Anzüge frei. Ja, eine gewisse Skepsis hinsichtlich des Mehrspielermodus war angebracht. Um so erstaunter bin ich, wie gut er sich in die Serie einbettet und wie viel Spaß es macht, mich abwechselnd als Mensch und Nekromorph in die unterhaltsamen Gefechte zu stürzen. Schade ist nur die geringe Anzahl an Karten und die Tatsache, dass es weder ein öffentliches Lobbysystem noch LAN-Unterstützung gibt. Zumindest kann man aber im Vorfeld Freunde in eine Liste packen, mit denen man dann gemeinsam einer Session zugeteilt wird. Besitzer der deutschen USK-Version müssen nach aktuellem Stand zumindest im Mehrspielermodus mit einem Einschnitt leben: Das Friendly Fire, mit dem man auch Mitstreiter im Eifer des Gefechts verletzten kann, ist in dieser Fassung deaktiviert. Muss man nicht verstehen, ist aber halt so& Leider konnten wir noch nicht testen, ob mit diesem Einschnitt überhaupt internationale Partien möglich sind. Es spricht vieles dafür, als müssen Besitzer der USK-Version unter sich bleiben.
Left 4 Dead Space
Ich hab's nochmal durchexerziert und muss sagen: DS2 ist der Teil der Reihe, der mir am meisten auf's Gemüt schlägt.
Scheint bei mir tagesformabhängig zu sein: Beim ersten Durchgang kein Problem. Aber vorgestern lagen meine Nerven bis etwa Kapitel 6 oder 7 komplett blank.
Trotzdem ging mir der regelrechte Gegner-Spam ab Kapitel 10 unbeschreiblich auf den Senkel und während der letzten 2 Abschnitte konnte ich nur noch lachen, weil man aus allen Richtungen angesprungen wird und etwa alle 2 Meter neue Viecher aus Lüftungsschächten gekrochen kommen. Schade, dass dies in Teil 3 sogar noch übertroffen wird.
Keine Lust, das auf hardcore anzufangen. Da erschien mir DS1 auf "Unmöglich" doch um Welten fairer.
Gestern Abend endlich pünktlich gedurcht, denn DS3 ist auch bei mir eingetrudelt. Wird ab heute im Coop angegangen.
Es spielte sich wirklich sehr ähnlich wie Teil 1, aber das fand ich gut, fühlte mich direkt heimisch. Bloß hatte ich am Ende den Eindruck, dass Teil 1 insgesamt die schwierigeren Passagen hatte (vergleicht die beiden letzten Bosskämpfe, oder auch die jeweiligen Szenen mit den Unbesiegbaren).
Diese neuen Velociraptor-Gegner waren großartig, nur echt schade, dass man nach dem zweiten Aufeinandertreffen schon genau wusste, an welchen Stellen sie erscheinen (die Räume sind grundsätzlich immer gleich aufgebaut, wenn man auf mehr als einen von ihnen trifft).
Als Farbenblinder muss ich mich aber über das Hacking-System beschweren - es gab eine Stelle, die war für mich nur mit Glück zu meistern (bzw. ab da hab ich nur noch auf die Vibration des Pads geachtet). Da, wo man im Vakuum hacken musste, da war nämlich das rote Kreisteil für mich nicht vom blauen zu unterscheiden.
Haben sich wirklich viele drüber beschwert, auch im Test hier kommts eher negativ an, aber ich fands großartig:
An all die coolen Leute, die nicht verstehen können, warum man Dead Space gruselig findet, weil sie ja dauernd nur gähnen müssen:
Horror ist wie Pornos. Der Eine steht auf Asia-Tentakel-Porno, der nächste auf Lesben-Porno, ein anderer auf romantische Pornos, den vierten lässt das alles kalt. Denn er ist schwul.
Das müsst ihr ganz einfach akzeptieren - oder als ignorante Trottel gelten
Nachtrag: Vielleicht lag es daran, dass ich schon vieles aus Teil 1 gewohnt war, aber damals war es definitiv noch so, dass ich "mit Mühe" ein...
@Kumbao:
Was soll der Satz mit den Kindern aussagen?
Bei Dead Space 2 ist es auch nicht "der Schwierigkeitsgrad", sondern das Gefühl, dass es oft Glück ist, ob das Viech an einem vorbeispringt oder trifft, ob man sich gerade zufällig richtig dreht usw., wenn die gescriptete Szene beginnt. Schließlich auswendig zu lernen, was passiert, kann nicht "fordernd" sein. Es ist langweilig. Genau so wie die Speicherpunkte, die einen zwingen, die Übergangsviecher ein dutzend Mal zu töten.
Mit einem etwas schnelleren Charakter, größeren Arealen und eher zufallsbasierten Situationen wäre es besser.
Das Spiel frustriert mich von Kapitel zu Kapitel. Immer warten vorgezeichnete Situationen, die genau dann beginnen, wenn man aus Shooter-Sicht falsch steht. Das Spielprinzip besteht ja durchaus daraus, dass der Charakter zu lahm ist und man mit "Schockmomenten" umgehen muss, aber irgend wie bin ich es jetzt bei Kapitel 7 schon satt. Die Speicherpunkte, die im Test als "fair" bezeichnet wurden, finde ich affig. Es gibt von den Entwicklern bewusst gesetzte Stellen, die hochwahrscheinlich beim ersten Durchzocken zum Tode führen. Die Speicherpunkte sind aber so gelegt, dass man die lahmen Passagen davor auch (immer wieder) machen muss. Das heißt, manche Stellen, die sowieso im Spiel irgendwann nur noch wie Copy und Paste vorkommen, muss man ein dutzend Mal machen, nur weil man eine Situation, die 2-3 Minuten später kommt, nicht beherrscht.
Die Atmosphäre und die vorgezeichneten Monster-Situationen fand ich anfangs ziemlich cool, aber mittlerweile bin ich es leid immer wieder "überrascht" zu werden. Führt nur dazu, dass ich die Stellen auswendig lernen muss und dann eine Portion Glück brauche.
Haben die meisten hier das Game am Stück durchgespielt mit sehr wenigen Toden? Diese Verbindung "lahmer Charakter" und "nervige Speicherpunkte" führt jetzt dazu, dass ich Dead Space 2 bei Seite lege. Gescriptete Spielsituationen auswendig lernen hat für mich ncihts mit fordernd zu tun.