Dead or Alive: Ultimate(Prügeln & Kämpfen) von Microsoft Credit: Team Ninja / Microsoft

Spielbarer Groschenroman

Öffnet ihr die DoA Ultimate-Verpackung, kullern euch unerwartet zwei DVDs entgegen – die eine enthält das 97er Dead or Alive, das mehr oder weniger unverändert vom Saturn übernommen wurde. Abgesehen vom nostalgischen Wert gibt es aber keinen guten Grund, sich dieses Spiel länger als eine Viertelstunde anzusehen – es ist für heutige Verhältnisse wirklich unglaublich hässlich, spielerisch mickrig und langweilig.

Prügelnde Models? Die freischaltbaren Kostüme sind sehr körperbetont.
Viel interessanter ist die Silberscheibe Nummer 2: Die enthält ein generalüberholtes DoA 2 (ursprünglich vom Dreamcast), welches dem grafischen Standard von DoA3 bzw. DoA Xtreme Beach Volleyball angepasst wurde und via Xbox Live spielbar ist. Das funktioniert bis auf seltene Ruckler auch sehr gut; Ungeduldige bekommen im Quickmatch sofort Action, Kenner suchen sich im Optimatch ihren Gegner gezielt heraus, Teamkämpfe sind auch möglich.

Für alle, die noch nie DoA gespielt haben: Eine Bande Kämpfer prügelt sich um die ganze Welt, jeder mit anderem Motiv. Der eine will seine Enkelin mittels der Nase (!) des Endgegners heilen, ein anderer erforscht seine Vergangenheit, die nächste sucht Rache für den Mord an ihrer Mutter. Einen kleinen Teil der Hintergrundgeschichte bekommt ihr im beeindruckenden Renderintro verraten, weitere Bruchstücke gibt es in Zwischensequenzen. Jedoch: Die Story ist jedoch nicht gerade Shakespeare. Genau gesagt ist sie nicht mal BILD-Zeitung. Im Großen und Ganzen entspricht die Geschichte dem Erzählgehalt eines Joghurtbecheraufdrucks. Man bekommt bestenfalls Story-Brocken hingeschmissen, die überhaupt keinen Zusammenhang haben und keinerlei Sinn ergeben. Ach ja, die Serie hat das so genannte »Boob Bouncing« populär gemacht – an den heftig in alle Richtungen wackelnden Brüsten der weiblichen Kämpfer hält natürlich auch das Remake fest.

Die Levels sind größtenteils wunderschön gestaltet und ziehen sich über mehrere Ebenen.
Prügeln für Pazifisten

Wer Spaß daran hat, kiloweise Kombos in Prachtprüglern wie Soul Calibur 2 oder Tekken 4 auswendig zu lernen, braucht in DoA Ultimate nicht mal bis zur Pausenklingel zu waren – für jede Figur gibt es im Vergleich nur wenig Manöver. Dafür legt DoA 2 auf etwas wert, das man nur selten bei der Konkurrenz findet: das Kontern. Mit normalem Prügeln gibt es gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden kein Fischbrötchen zu gewinnen – die Gegner blocken einfach alles. Spätestens hier lernt ihr, im richtigen Augenblick zu kontern, damit den gegnerischen Angriff abzulenken und selber zu punkten, selbst inmitten einer feindlichen Kombo. Im Grunde können gewiefte Spieler ein Match gewinnen, ohne auch nur einmal einen Angriffsbutton zu berühren – das ideale Spiel für xboxende Gandhi-Jünger. Aber auch Phlegmatiker dürften hier richtig aufgehoben sein, denn DoA ist eher gemütlich und behäbig.

Bleibt ihr lange genug am Ball, werdet ihr mit einem riesigen Haufen freispielbarem Material belohnt: Das fängt bei Bildergalerien an, geht über einige zusätzliche Figuren weiter (für die man teilweise einen DoA 3-Spielstand braucht) und hört bei den Kostümen auf. Für Letztere müsst ihr den Story-Modus immer wieder und wieder auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen durchzocken, dafür erwarten euch aber auch bis zu zehn Outfits pro Charakter! Gut, beim Design waren die Entwickler teilweise schmerzfrei (bei Thaiboxer Zacks glänzendem Teletubby-Dress weiß man nicht, ob man lachen oder den Kopf gegen die Wand hämmern soll), aber teilweise sind sehr schöne und speziell im Fall der Kämpferinnen serientypisch sehr körperbetonte Outfits dabei.

Die Figuren sind toll animiert, sehen aber teilweise stark nach Plastik aus.
Ironischerweise sind gerade die Figuren der optische Schwachpunkt in DoA 2: Zwar sind sie detailliert gestaltet und toll animiert, sehen aber in sehr vielen Fällen übel nach Plastik aus – Zack z.B. würde locker als der farbige Ken durchgehen. Außerdem würde man sich etwas mehr als nur minimal bewegte Gesichter wünschen. Dafür sind die lebendigen Levels umso ansehnlicher geraten: Ob tief verschneites Gebirgsplateau, in Flammen stehende Oper oder wundervolle Frühlingswiese – die Detailfreude und Effektverliebtheit der Grafiker zaubert hier oft ein entzücktes Lächeln in das Testergesicht. Extrem cool ist der Endgegnerkampf geraten; hier verwandelt sich das gesamte Bild aller paar Sekunden komplett neu. Seriengemäß spielt ihr nicht auf einer Ebene, stattdessen verfügen die Levels über mehrere Höhenstufen.  Tretet ihr den

Weitere Informationen:

Video: DoA Ultimate in Aktion
Test: Soul Calibur 2
Test: Tekken 4

Gegner z.B. durch eine brüchige Wand, geht es schon mal einige Höhenmeter in die Tiefe, hübsche Verzerr- und Zeitlupenspielereien komplettieren das Bild. Die Ohren hingegen werden weniger gut unterhalten: Unspektakuläre Musik, ausschließlich japanische Sprachausgabe (mit deutschen Untertiteln), dazu gibt es schmissige, freispielbare Kampfansagen.

            

  1. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso Dead or alive 2 für die Playstation 2 eine deutlich höhere Bewertung erhalten hat als für die Xbox obwohl grafisch sogar noch eine Schippe draufgelegt wurde und es eine weitere Kämpferin aus Teil 3 gibt, man hätte ja auch eine 1zu1 Umsetzung machen können. Aber 77% sind merkwürdig, wenn dann müssten beide Versionen in etwa gleich bewertet werden, außerdem gibt es die klassische Version von Teil 1 im Original als Zusatz, da kann man doch eigentlich nichts bemängeln, da die Version von Teil 2 deutlich besser sein müsste als für die Playstation 2.
    Mit freundlichen Grüßen Sascha

  2. Ich habe meine Argumente einmal dazu klar gemacht, das reicht, wems nicht gefällt, dem gefällts nicht ... ende der Fahnenstange.
    Trotzdem ist mir DOA bis heute lieber als Tekken ;p

  3. 4P|Evin hat geschrieben:Was heißt Nullargumenten?
    Es heißt, dass ausnahmslos alles, was du angeführt hast, bereits bis zur Unkenntlichkeit durchgekaut wurde. Lies dir einfach die gesammelten Kommentare durch und belass es dabei. Ich habe weder Zeit noch Interesse, die gesamte "Debatte" noch einmal zu führen.

  4. Was heißt Nullargumenten?
    Es werden völlig unwichtige Dinga als Kontra aufgeführt.
    -leblose, nach Plastik aussehende Figuren
    War das schonmal anders? Ich finde die Charas ausgesprochen ansehnlich.
    -sehr Buttonmasher-kompatibel
    Ja, ist es. Aber kein Button-Smasher dieser Welt hat gegen einen durchschnittlichen Spieler eine Chance. Warum? Weil Konter einem stupiden Tastenhämmerer die Suppe versalzen. Und ich muss nicht 15 Übungsstunden ala Virtu Fighter4 investieren, bis ich die Basics kann...
    -extrem trashige Geschichte
    Besser eine trashige Geschichte als gar keine. Und seit wann ist bei einem BeU die Handlung relevant?!
    -sehr kurzer Story-Modus
    Joar, as usual.
    -nur japanische Sprachausgabe
    Darüber lässt sich streiten. Würde ich zB als klaren Pluspunkt sehen.
    -sehr simpel
    Nicht simpel, sondern einfach zu erlernen mit genug Spielraum um zwischen echten Könnern und guten Spielern zu unterscheiden. Ich zB hab DoA2 bis zum Exzess gespielt... unter anderem auch auf Tunieren. Und da gab es echt viele, spannende Duelle unter Profis. Und was war mit Buttonsmashern? Die flogen allesam am Anfang raus.
    -etwas träge
    Ich habe im Gegensatz zur direkten Konkurenz (Tekken und VF) DoA immer als seeeehr schnell empfunden.
    Und schon alleine die Tatsache dass es Live unterstützt und ich nciht mehr auf den Besuch von Kumpels angewiesen bin, lässt eine 77% nicht mal ANSATZWEISE nachvollziehen.

  5. 4P|Evin hat geschrieben:Irgendwie wirkt das Review gekünstelt abwertend. Naja... du wirst schon wissen was du tust... :roll:
    Ist es nicht. Ja, das weiß ich. Musst du wirklich eine derart olle Kamelle mit Nullargumenten wieder aus der Versenkung holen? Alles was gesagt werden musste, wurde gesagt - auf beiden Seiten. Lass es ruhen.

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