Das Bourne Komplott(Action-Adventure) von Sierra Entertainment Credit: High Moon Studios / Sierra Entertainment

All das findet seinen Höhepunkt in den regelmäßig auftauchenden Bossfights: Nicht jeden dieser Killerschränke kennt man aus dem ersten Film, aber jeder ist eine Herausforderung. Denn diese harten Typen überstehen locker mehrere Takedowns, was für herrlich lange und aufregende Kloppereien sorgt. Und da sie nicht nur einstecken wie Muhammad Ali,

Gerade in den Bossfights gewinnen die Umgebungs-Takedowns enorm an Bedeutung: Hier lernt ein Obermotz gerade den Inhalt eines Waschbeckens näher kennen.

sondern auch ebenso hart austeilen, müsst ihr spätestens hier nicht nur den Angriff, sondern auch die Verteidigung beherrschen: Haltet ihr die A-Taste (bzw. X auf der PS3) gedrückt, gehen die Schläge der Gegner ins Leere. Aus dieser sicheren Situation heraus lassen sich ganz wunderbar Gegenangriffe starten, bei denen allerdings das Timing stimmen muss. Ganz besonders die unblockbaren Attacken, für die ihr die Angriffstasten länger gedrückt halten müsst, zeigen bei den Bossen ordentlich Wirkung – aber während der »Aufladephase« ist Jason angreifbar. Außerdem gewinnen an dieser Stelle die Umgebungs-Takedowns erheblich an Bedeutung: Filmkenner erinnern sich bestimmt an den Kuli in der Pariser Wohnung oder an das Buch, das Jason zur Argumentationverstärkung einsetzt. Beide Gegenstände finden sich auch im Spiel und können, müssen aber nicht, benutzt werden. Idealerweise wartet man mit dem Einsatz auf den richtigen Zeitpunkt: Wenn z.B. der Attentäter in Bournes Pariser Wohnung ein Messer zückt, scheint das der richtige Moment zu sein, ihm den Kuli in die Hand zu rammen – wollen doch mal sehen, ob ihm danach noch nach Jason-Geschnetzeltem ist…

Das Bourne Dilemma

Das Bourne Komplott trägt deswegen einen nicht den Filmen entliehenen Namen, weil es keine Filmumsetzung ist: Es beginnt vor dem ersten Streifen, und springt in diesem 

herum, allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit – wer den Film nicht kennt, dürfte Schwierigkeiten haben der Story zu folgen, zumal sie von der Filmvariante abweicht. Was die Sache auch für Nicht-Cineasten interessant macht ist, dass die Hälfte der Missionen in Bournes

Das Spiel folgt grob dem ersten Film, spielt aber auch sehr oft in Bournes Vergangenheit: Hier müsst ihr z.B. am Zürcher Flughafen einen Verbrecherboss stellen, den ihr u.a. durch eine fahrende U-Bahn jagt.
Vergangenheit spielt – bevor er sein Gedächtnis verlor, also noch als eiskalter Attentäter agierte. Diese Aufträge werden als Flashbacks inszeniert, die aktiviert werden, sobald sich Jason in einer Rendersequenz an etwas erinnert: Ein Griff zum Personalausweis – Flashback. Eine vertraute Waffe in der Hand – Flashback. Ein kritischer Blick in den Spiegel – ihr ahnt es. Diese Aufträge erzählen mehr über das Wesen Jason Bournes und seines Arbeitgebers Treadstone. Außerdem legt ihr persönlich Hand an die Mission, die direkt zum Einstieg des ersten Films führte: Das missglückte Attentat auf Wambosi. Andere Aufträge in der Vergangenheit umfassen die Verfolgung eines Verbrecherbosses am Zürcher Flughafen (inkl. flüssigem Übergang zu einer Hetzjagd in der U-Bahn und einem Fallschirmsprung aus einem startenden Flugzeug) sowie einen Pariser Waffendeal, den ihr auf bewährte Weise platzen lasst. Begleitet wird all die Action von einem ganz fabelhaften Soundtrack aus dem Synthesizer von Altmeister Paul Oakenfold, dessen treibende Beats gerade den Infights eine ganz hervorragende Bonus-Rasanz verleihen. Und wo wir gerade beim Thema Audio sind: Die Sprachausgabe ist wirklich super – speziell die englische, die ihr mittels der Systemsprache einstellen könnt. Aber auch die deutsche Variante macht ihren Job gut, und bietet interessanterweise die Synchronstimme von Matt Damon, auch wenn ihm der Spiel-Bourne nicht mal ansatzweise ähnlich sieht.

Das Rennen durch Paris sieht nett aus – mehr aber auch nicht. Dankbarerweise ist es nur ein Level.

Freunde von abwechslungsreichem Missionsdesign dürften hier kaum glücklich werden, sind die Aufträge doch größtenteils nach ähnlichem Muster aufgebaut: Ihr kämpft euch zu einem Ziel vor, übersteht ein (meist großzügiges) Zeitlimit und verbiegt die Nase eines Bosses – im nächsten Level dann das gleiche Spiel von vorn. Klingt einfallslos, ist es aber nicht, denn locker eingestreute Herausforderungen halten den Puls oben: Mal müsst ihr einen mitteldicken Panzer ausschalten, mal dem Fadenkreuz einen konkurrierenden Assassinen ausweichen. Und dann gibt es natürlich noch die Fahrmission, die bereits in der Vorschau mit hochgezogener Augenbraue angesprochen wurde: Am Steuer von Maries Mini (übrigens das neue Modell, nicht das im Film verwendete Original) hetzt ihr durch Teile von Paris, auf der Flucht vor der Polizei und durch alles hindurch, was nicht aus Stein ist. Okay, die Zerlegbarkeit der Umgebung ist wirklich spaßig, aber das ist auch das einzig Positive an diesem dankbarerweise sehr kurzen Level. Das Vehikel steuert sich, als bestünden die Räder aus Seifenblasen, Marie gibt immergleiche Kommentare ab, während ihr einen Checkpunkt nach dem anderen abhakt – was nicht mal nötig wäre, denn die Strecke ist trotz aller Abkürzungsmöglichkeiten linearer als ein Lineal.      

  1. ach ihr habt alle kein plan....
    Die erste stunde in dem game ist auch nich so besonders aber dann mit der zeit wirds immer besser und auf einmal ist man voll drin und findet es nur noch geil.
    Macht genau soviel Spass dann wie früher Goldeneye!

  2. Am Anfang dachte ich wow ist das game geil,
    Kampfsystem ist genial,
    ich ab nie in nem spiel mehr headshots gemacht,
    aber iwie fehlt die story von Bourne.
    WEr die Filme nicht gesehen oder das Buch gelesen hat wird einige Fragen haben,
    ausleihen am We durchspielen, zurückgeben.
    80% kriegts von mir,
    wäre die Story ausgeprägter (damit auch die Spielzeit länger) wäre Platin in meinen Augen sicher.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1