Post-apokalyptisches Bonbonland
Wie schon beim Spielprinzip gestaltet sich auch die Grafik als zwiespältig: Nichts zu bemängeln gibt es am ungewöhnlichen Streckendesign und den ausgewählten Texturen.
Mount Garrick sieht teilweise aus wie eine Atommüll-Deponie, teils wie ein mit Minen versehener Schrottplatz und dann wiederum offenbaren sich wunderbar weiße Schneelandschaften, die von grünen Wäldern gesäumt werden.
Die angepeilte geheimnisvolle Atmosphäre wird dadurch wunderbar generiert.
Auch die extrem große Spielwelt, die immer wieder mit Überraschungen und versteckten Wegen glänzen kann, verdient ein Lob.
Die Geschwindigkeit hingegen kann nicht so ganz überzeugen: Zwar jederzeit flüssig kommt nie ein High-Speed-Rush auf, wie man ihn aus vergleichbaren eher auf Rennen zugeschnittenen Produkten kennt.
Spezialeffekte wie Schneegestöber oder Explosionen kommen ebenfalls nicht über das Prädikat “Durchschnitt” heraus.
Die Animationen wiederum gehen voll und ganz in Ordnung: Egal ob Stürze, Sprünge oder die teilweise komplizierten Grinds – nahtlose Übergänge sind an der Tagesordnung –
zumindest bei Eurer Figur. Die gelegentlich auftauchenden Skifahrer oder Mitglieder der Bergwache mühen sich jedoch vergeblich ab, diese Animationsklasse zu erreichen.
Der Sound schweigt
Für ein Spiel, dessen Grafik so laut ist, bleibt der Sound erschreckend schwach: Die sparsam eingesetzten Techno-Tracks können sich ganz und gar nicht ins Gehirn trommeln. Auch die Soundeffekte bleiben weit hinter den Erwartungen zurück, die von der ungewöhnlichen Grundidee und der gelungenen grafischen Umsetzung geweckt werden.
Einzig die Sprachausgabe, die wahlweise auch in Deutsch vorhanden ist, kann Dark Summit vor dem Absturz ins Soundtal des Vergessens bewahren – na ja, zumindest den Aufprall dämpfen. Denn so enthusiastisch die Sprecher auch zu Werke gehen, nach kurzer Zeit werden die gezwungen witzigen Kommentare auf der Strecke nervig, was auch mit endlosen Wiederholungen der Sprachsamples nicht besser wird.