[GUI_PLAYER(ID=78057,width=400,text=Der Prolog gibt einen Vorgeschmack auf den düsteren Fantasystil.,align=right)]Irgendwann spät nachts in einem Keller. Es brennt noch Licht und jemand sitzt wie ein Gargoyle auf der Couch: Der Blick starr geradeaus, der Kopf nach vorne gereckt, die Haltung leicht verkrampft. Er murmelt Sätze wie „Nur nicht ungeduldig werden!“ oder „Immer schön langsam, immer schön den Schild hoch…“ in seinen Bart. Manchmal klackert und knarzt es zwischen seinen Händen, während es gleichzeitig aus den Boxen scheppert, weil Axt, Schwert oder Speer auf einen Schild treffen. Ab und zu folgt ein schmatzendes Geräusch mit gurgelnden Lauten, wenn sich eine Klinge durch Leder frisst. Danach geht eine dieser verunstalteten Fratzen zu Boden, haucht dabei ihre blauen Seelen aus. Der Held saugt sie gierig in sich auf. Er braucht sie so dringend. Er kann nicht ohne sie. Neu sind die Lagerfeuer zum Speichern und Aufrüsten: Man kann sie auch weiter entfachen, um mehr Heitränke zu bekommen.
In diesen Momenten entkrampft sich die Gestalt mit dem gekrümmten Rücken etwas vor dem Bildschirm, gönnt sich ein stolzes „Okay, geschafft, weiter geht’s…“, gefolgt von einem unsicher geraunten „Was wohl hinter der nächsten Ecke wartet?“ – da sitzt ein genügsamer, fast schon demütig ergriffener Spieler, der sich wie ein Kind freut, als er eine Kristallechse durch die Dunkelheit huschen sieht; wer sie erlegt, kann eine magische Waffen veredeln! Die vielen Tode und bösen Überraschungen haben ihn im Zeitalter der beheizten Level-up-Fahrstühle und Free-to-buy-Skills allerdings geerdet. Für Jubelkombos und Haudraufhurra ist hier genau so wenig Platz wie für Auto-Mapping oder einen goldenen Pfad, der kleine Fabelprinzen sicher zum nächsten Schatz führt. Hier sorgt die schmerzhafte Erfahrung für leitende Wirkung. Nur wer sich ins Unbekannte wagt, kann es ergründen.
Die lauernde Gefahr
Abseits der uralten Frage „Mann oder Memme?“ bieten sich im Angesicht der schuppenbewehrten Sagengestalt mit den Langschwertzähnen auch andere, weniger gefährliche Alternativen an: Er könnte sich den Drachen (natürlich aus strategischer Sicht) aufsparen und später wieder kehren, denn in der offenen Welt von Dark Souls gibt es immer so viel Interessantes zu tun. Man arbeitet kein Quest-Tagebuch ab wie ein Fantasy-Beamter in gewöhnlichen Rollenspielen, sondern entscheidet sich frei zwischen Routen in einer Terra incognita, die sich in ihrer Gefährlichkeit unterscheiden – man kann den sofortigen oder den verzögerten Tod wählen. Wer in Dark Souls lange lebt und viel sieht, darf stolz auf sich sein.
Das Tor im Keller
Nicht nur, dass z. B. Dark Souls 3, Bloodborne oder Sekiro technisch tadellos sind, sind über die Jahre auch gewisse Komfort-Funktionen hinzugekommen.
Dagegen wirkt dann selbst ein Remaster des ersten Dark Souls wie ein grob geschnitztes Stück Kantholz.
Das macht die jüngeren Spiele nicht zwangsweise leichter, aber ich denke, dass mir jeder zustimmen würde, dass in der Gesamtheit ein Demons oder Dark Souls einfach bitter sein können, da man hier nicht ausschließlich wegen fehlenden Skills stirbt ^^
Git gud
Hm, wenn man das bedenkt, in knapp einem halben Jahr wird der Erstling schon seinen zehnten Geburtstag feiern dürfen.
In einigen Punkten merkt man das Alter schon an, und Bloodborne sowie der dritte Teil der Reihe sind da technisch sauberer.
Wobei ich die Steuerung jedoch nie als hakelig empfand, die war immer sehr präzise - im Gegensatz zu den Hitboxen.
Also, Dark Souls mag ja ein schönes Spiel sein, aber für 90% gibt es einfach zuuuu viele Probleme und darüber hinaus ist das Game nach wie vor zu unablanciert.
An manchen Stellen (z.B. Hydra) hackelt die Spielmechanik enorm, Trigger werden nicht ausgelöst, das anvisieren der Gegner funktioniert nicht richtig usw. Für so ein schweres Spiel ein enormes Problem.
Zudem nervt es auf Dauer massiv, wenn man bei jedem Bossgegner alle 30 Min. erneut hängen bleibt ohne Chance auf Steigerung oder Verbesserung, dann muss ich wieder 2-3 Std. farmen um Seelen zu kassieren um 1 Levelpunkt zu bekommen. Künstlich in die Länge gezogen nenne ich das.
Wenn ich bei 30000 Seelen bei nem Bossgegner hänge und durch die hackelige Steuerung die Klippe herunterrutsche und alles beim Teufel ist, kann ich da nicht mehr von "knackig" oder "schwer" sprechen, sondern einfach nur unausgereift. Ich will spiele auch durchspielen. Dark Souls macht es einen bei vielen dieser Probleme echt nicht einfach und an der ein oder anderen Stelle legt man das Spiel dann doch lieber weg.
Ich bin zwiegespalten.