Cultures – Die Entdeckung Vinlands

Eine Katastrophe bricht über ein kleines Wikingerdorf in Grönland herein! Die Sonne, so meint der Stamm, zerbirst in sechs Splitter, und die tapferen Männer und Frauen rüsten sich sogleich für die Expedition, die einzelnen Sonnensplitter zu retten und wieder zusammenzusetzen. Auf ihrer Mission entdecken sie Vinland – das spätere Amerika.

Das muntere Völkchen muss sich bei vielen Aufgaben bewähren: Es muss Land urbar machen, sich mit grimmigen Indianern schlagen, Handelsstraßen und diplomatische Beziehungen pflegen und funktionierende Mini-Industrien aufbauen.
Bauersleute sind vonnöten, Holzfäller und Schuhmacher, Lehmsammler und Goldschmiede, Druiden und Krieger, und alle wollen mit Nahrung und einem schmucken Heim versorgt sein, womit die Frauensleute als brave Ehefrauen und Mütter unverdrossen beschäftigt sind.
Anders als bei den bekannten Strategiespielen, wie Die Siedler oder ANNO 1602, sind die Figuren keine anonymen Arbeiterbienen – jede Person hat ihren Namen, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche und Charaktereigenschaften. So will z.B. Solveig, die rundliche Tochter des Müllers, ihren Schatz Arni, den Bierbrauer, heiraten und mit ihm in ein adrettes Dreifamilienhaus ziehen, das sie fleißig mit Geschirr und Holzmöbeln versieht. Und wenn ausreichend Nahrung zur Verfügung steht, wird auch bald der Storch vor dem Häuschen landen und dem Dorf einen Grund zum Feiern geben.

Die Individualität der Wikinger setzt sich bei der Berufswahl fort – nur ein gelernter und bewährter Farmer kann zum Müller avancieren, sich dann zum Bäcker qualifizieren und schlußendlich den Meisterbrief für den Beruf des Bierbrauers erlangen. Oder aber man schickt den männlichen Nachwuchs in die Gemeindeschule, die dank des unermüdlichen Fleißes der Väter ausreichend Lernstoff bietet.
Mit strategischem Denken allein ist es hier nicht getan – die putzigen Wikinger wollen behütet und umsorgt werden. Wer schon immer Big Mama oder Daddy eines ganzen Stammes sein wollte, der hat hier sein Volk gefunden.

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