Crysis(Shooter) von Electronic Arts Credit: Crytek Studios / Electronic Arts

Gegen Ende des Spiels wechselt das Szenario die Temperatur: Aus tropischer Wärme wird tödliche Kälte!

 Obgleich diese Nano-Kräfte im Prinzip nur clevere Namen für altbekannte Extras-Elemente sind, sorgen sie doch für einschneidende Momente: Ich renne mit Mörder-Speed in ein Waldstück, zücke dort das Scharfschützengewehr, verpasse mir eine Extraportion Stärke, erledige drei Gegner, bevor sie »Hilfe, Supersoldat!« schreien können, knipse erneut die Tarnung an, düse zu einem wild in der Gegend herumfeuernden Flugabwehrgeschütz, aktiviere die Zusatzmuskeln, wähle mitten im Sprung einen Sprengsatz aus meinem Inventar, ramme es dem Geschütz in die stählernen Eingeweide, mache einen gewaltigen Satz – und drücke mitten im Sprung den Auslöser. Ich bin völlig davon überzeugt, dass das von außen betrachtet verdammt lässig aussah. Denn ich habe mich genau so dabei gefühlt! Nicht oft, aber doch gelegentlich kann man die Kräfte so wunderbar spaßig kombinieren. Ärgerlicherweise gibt es kaum eine fummeligere Methode, als die, die sich die Entwickler ausgedacht haben, um die Kräfte standardmäßig auszuwählen: Mausrad gedrückt halten, Maus ringförmig bewegen, um Kraft zu wählen – es gibt zwar auch Hotkeys, aber im Eifer des Gefechts zwei Mal »Strg« zu drücken, um sich zu tarnen, ist alles andere als ideal. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, per Druck auf die Taste 4 die Kräfte der Reihe nach durchzuschalten, aber a.) ist das extrem unpraktikabel und b.) funktioniert es aus irgendeinem Grund nur alle Jubeljahre.

Der Feind im Busch

Fies, aber wirkungsvoll: Kommt ihr nahe genug an einen Gegner ran, könnt ihr ihn einhändig würgend wie einen menschlichen Schutzschild vor euch her tragen.

 Als Nanoanzug tragender Supersoldat will man nicht nur getarnt durch die Gegend flitzen und Gegnerweitwurf spielen, sondern vor allem ballern: Doppelpistolen, MGs, Schrotgewehr, Raketenwerfer, Scharfschützengewehr, Minigun oder Alienknarre laden zum ausgiebigen Gebrauch ein. Aber besser nicht zu ausgiebig, denn zusätzliche Munition wird nicht einfach beim Drüberlaufen eingesammelt – stattdessen muss man sich danach bücken und jedes Magazin einzeln aufsammeln, das erledigte Gegner fallen gelassen haben. Prinzipiell eine nette Idee, die aber spätestens im dichten Wald nervt, in dem die Knarren unauffindbar in irgendeinen Busch gerutscht sind. Falls euch die Munition ausgeht, könnt ihr euch auch einen Gegner schnappen, wenn ihr nahe genug rankommt: Der bedauernswerte Zeitgenosse schnappt dann an eurer linken Hand baumelnd verzweifelt nach Luft und lässt sich wie ein menschlicher Schutzschild herumtragen, auch wenn er keine Kugeln abfängt. Währenddessen dürft ihr mit der Waffe in der rechten Hand, sofern vorhanden, weiterfeuern – allerdings nur, bis das aktuelle Magazin leergefeuert ist. Nachladen geht nicht, da die linke Hand voller Feind ist, den man im Bedarfsfall etwas respektlos wegwerfen kann. An jeder Wumme dürft ihr in Echtzeit herumbasteln: Ein Druck auf die entsprechende Taste, und schon haltet ihr euch die Waffe vors Gesicht. Jetzt warten Extras wie Reflex- oder Scharfschützenvisiere, Granataufsätze und Taschenlampen darauf, per Mausklick ein neues Zuhause zu finden.

Ihr dürft unter vielen Vehikeln wählen – das erspart nicht nur lange Laufwege, sondern gibt auch zusätzlichen Schutz.

Diese Tools können über Erfolg oder Scheitern entscheiden, denn Crysis ist schon auf dem zweiten der vier Schwierigkeitsgrade eine Herausforderung: Die Gegner haben Luchsaugen, ein ruhiges Händchen und einen schnellen Abzugsfinger – und sie schlucken, im Gegensatz zum Protagonisten, absurd viele Treffer! Davon abgesehen kann sich die KI wie schon bei Far Cry sehen lassen: Feinde reagieren auf Lichtstrahlen, nutzen geschickt Deckung, agieren als ausschwärmendes Team und weichen Beschuss aus. Gelegentlich spinnt das System aber: Da läuft mal ein Feind an mir vorbei, ein anderer bleibt zappelnd an einer Stelle stehen und ein dritter zielt zwar auf mich, überlegt es sich dann aber doch anders – und macht einfach gar nix. Das dürfte auf der höchsten Schwierigkeitsstufe für Erleichterung sorgen, denn hier wird aus dem Actiongame ein Taktikspiel, in dem man sich jeden Meter erkämpfen muss – ohne Fadenkreuz, ohne Granatenwarnung und aus irgendeinem Grund ausschließlich Koreanisch statt Deutsch redenden Widersachern. Falls ihr im späteren Spielverlauf die anfängliche Wahl des Schwierigkeitsgrades bereut, kommt euch das Game netterweise entgegen: Ihr dürft ihn auch im Nachhinein jederzeit ändern.        

  1. crewmate hat geschrieben:Ich hab Crysis in der Maximum Edition gerade in der Aktion bei Steam erstranden.
    Es hat wie schon Far Cry einen Level Editor. Gibt es dafür wie bei Mod Nation Racing oder Little Big Planet eine Art Tauschbörse für gute und besuchte Maps?
    Tauschbörse? Maps findest du ganz old school auf Seiten wie (Crysis.)Filefront :wink:

  2. Ich hab Crysis in der Maximum Edition gerade in der Aktion bei Steam erstranden.
    Es hat wie schon Far Cry einen Level Editor. Gibt es dafür wie bei Mod Nation Racing oder Little Big Planet eine Art Tauschbörse für gute und besuchte Maps?

  3. ich versuche gerade Crysis im Multiplayer (Lan) zu zocken aber jedesmal bekommen ich folgende Fehlermeldung: server authentifizierung fehlgeschlagen (3)
    hat jemand eine Idee was ich da machen muss? Patches sind alle installiert

  4. Einfach mal auf Delta stellen, die Advanced K.I downloaden und man hat die beste Shooter K.I die es gibt.
    Ok in engen Räumen ist F.E.A.R 1 immer noch ungeschlagen, aber bei Crysis ist man eh meisstens im freien unterwegs. =)

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