Im fernen Nippon bietet der Sanitär-Fachhandel – ganz im Gegensatz zu eher spartanisch anmutenden, mitteleuropäischen Kloschüsseln – ausgefeilte High-End-WCs mit plüschbesetzter Brille, eingebautem Kleinst-Fernseher und automatischer Waschfunktion an. Die Japaner legen dabei nämlich größten Wert auf Komfort und Technik. Wer von Euch immer schon mal mit solchen Toiletten handeln wollte, der ist bei der neuen Wirtschaft-Simulation aus dem Hause Ubi Soft richtig. Wie Ihr es anstellen müsst, ein erfolgreicher Unternehmer zu werden, und ob das Spiel überhaupt etwas taugt, das erfahrt Ihr in unserer Review.
Erfolgsgeschichte
Das Spiel beginnt zu dem Zeitpunkt, zu dem auch die Karriere so manches Selfmade-Millionärs begonnen hat. Nach dem Studium bleibt Euch aufgrund der Akademiker-Schwemme nur eines übrig: Selbst ein Unternehmen zu gründen und auf diese Weise zu versuchen, Eure Brötchen zu verdienen. Doch Eure Fabrik ist eigentlich reif für die Abriss-Birne. Das Personal ist noch unfähiger, als Ihr selbst es seid. Und die Wasser-Klosetts, die Ihr herstellt, besitzen noch die Technologiestufe von Großmutters Bettpfanne. Aber egal, denn mit dem richtigen Marketing lässt sich ja bekanntlich selbst der Inhalt von Toiletten an den Mann bringen! Ein paar neue Werkbänke und eine Forscherin für das Labor und schon sind aus einfachen Klos wahre Renner geworden. Der ersten Million steht nun nichts mehr im Wege.
Paradies für Arbeiter
Im Hauptmenü gibt es die Wahl zwischen den verschiedenen Spiel-Modi, Kampagne oder freier Modus. Bei letzterem dürft Ihr Eure KI-Gegner frei bestimmen. Als kurze Einführung dient Euch ein ziemlich fades Tutorial. Der Start der Wirtschafts-Simulation Crazy Factory ist auch ansonsten kein Zuckerschlecken. Die Gebäude Eurer Firma gleichen eher einer Waffen-Fabrik nach einem feindlichen Bombenangriff, denn einem Musterbetrieb. An eine Sanierung ist aber vorerst nicht zu denken. Es gibt Wichtigeres: Das Herzstück Eurer Firma, die Fabrikation, muss zuerst auf Vordermann gebracht werden. Die Produktion Eurer WCs geschieht in Komponenten. Für jede Komponente (beim Klo: Sitz, Spülung und Zubehör) müsst Ihr daher eine eigene Maschine erwerben und einen – mehr oder minder – fähigen Arbeiter einstellen. Zu Beginn könnt Ihr Euch aber gerade mal einen Maschinenpark aus vorsowjetischer Zeit leisten. Die Überwachung der Arbeiter übernimmt ein Capo, der seinen eigenen Kontroll-Stand braucht. Neben den Klos könnt Ihr wahlweise auch hochwertige Rollschuhe oder Haushalts-Roboter fertigen, was zugleich den Schwierigkeitsgrad des Spiels bestimmt.