Multiplayer und Festplatten-Ruckler

Im Multiplayer-Modus können Ranglisten-Partien (1-gegen-1) mit Gegnersuche auf Basis einer ELO-Wertung und benutzerdefinierte Partien gespielt werden. Für benutzerdefinierte Matches stehen über 200 Karten zur Verfügung. Die Regeln lassen sich anpassen und etwaige Computergegner hinzufügen – inklusive Teams. Wiederholungen von Partien können ebenfalls betrachtet werden. Drei im Testverlauf gespielte Mehrspieler-Matches liefen soweit problemlos, kämpften aber mit leichten Nachlade-Verzögerungen (Lags) bei den ersten Konfrontationen.

Bei den Testpartien der Remastered Collection kam es immer wieder zu Performance-Einbrüchen, auf zwei von fünf Testcomputern. Diese teils starken Ruckler traten bei größeren Gefechten auf oder wenn neue Einheiten/Objekte geladen werden mussten. Die Lösung des Problems bestand letztendlich darin, das Spiel von der normalen Festplatte auf eine SSD zu verschieben. Danach waren die Nachlade-Ruckler Geschichte. Dennoch hätte das Spiel besser für den Betrieb auf “normalen” Festplatten optimiert müssen, zumal die gebotene “Grafikpracht” solche fps-Macken eigentlich nicht rechtfertigt.

Verpixelte oder unscharfe Videos? Unscharf!

Der Zahn der Zeit hat vor allem an den Videosequenzen genagt, die zwischen den Missionen der Kampagne abgespielt werden. Da das Originalmaterial der Videos nach dem Westwood-Ende irgendwo verschollen ging, wurde das vorhandene Videomaterial (320×200) mit einem KI-Algorithmus hochskaliert und die Bildwiederholrate von 15 fps auf 30 fps verdoppelt. Die ursprünglich sehr pixeligen und stark rauschenden Videos wurden stark vergrößert, danach weichgezeichnet und später nachgeschärft. Die Ergebnisse dieser KI-Überarbeitung fallen überraschend aus, denn während die Szenen, die mit echten Schauspielern vor Greenscreens aufgezeichnet wurden, noch halbwegs gut in überarbeiteter Form funktionieren, sind die computeranimierten Render-Sequenzen arg verwaschen und ziemlich unscharf. Die Originalsequenzen in Originalauflösung sind nicht enthalten, man muss sich mit den KI-optimierten Videos zufriedengeben.  

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Pixelig oder unscharf? In der Regel holt der KI-gestützte Überarbeitung viel aus den Originalsequenzen heraus, aber manche Cutscenes waren kaum zu retten. © 4P/Screenshot


Darüber hinaus schaltet jede abgeschlossene Mission bestimmte Inhalte in der Bonusgalerie frei. Insgesamt lassen sich vier Stunden Filmmaterial mit Outtakes oder geschnittenen Szenen betrachten (nur in Englisch). Auch Hinter-den-Kulissen-Fotos und unveröffentlichte Musikstücke sind dabei.

Vorbildliche Soundtrack-Überarbeitung

Die Überarbeitung des Soundtracks kann ausdrücklich nur gelobt werden, zumal die vielfältige Musik (von Rock über Industrial bis Hiphop) so wichtig und prägend für die C&C-Reihe war. Komponist Frank Klepacki, der sich übrigens nicht am Loudness War beteiligt, hat sämtliche Musikstücke neu abgemischt und in hoher Qualität neu produziert. Die Laufzeit des Soundtracks beträgt mehr als sieben Stunden und auch 20 Musikstücke, die Klepacki zusammen mit der Coverband The Tiberian Sons in Studioqualität neu aufgezeichnet hat, sind vorhanden. Mit der Jukebox kann der gewünschte Soundtrack angepasst werden. So können neue Playlists mit klassischen Low-Fidelity-Tracks und High-Fidelity-Stücken aus beiden Spielen zusammengestellt werden. Sämtliche Soundeffekte hat der Komponist auch überarbeitet.


Entfallene Schnitte

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Auch der Schere zum Opfer gefallene Szenen wie Einstein trifft Hitler sind enthalten. © 4P/Screenshot

Der Tiberiumkonflikt und Alarmstufe Rot sind damals in Deutschland in zensierter bzw. angepasster Form erschienen. Diese Änderungen entfallen bei in der Remastered Collection. So fließt Blut, wenn Infanteriesoldaten im Kampf sterben. Wenn ein Panzer einen Infanteristen überrollt, hört man ein “zermatschtes Geräusch” anstatt einer zerquetschten Blechdose, schließlich waren die Soldaten in der Klassiker-Version nur Androiden. Daher kommt es mit der ursprünglichen deutschen Tonspur oft zu Text/Bild-Scheren, da die deutschen Originalsprecher noch von Androiden faseln, die ja nicht mehr auf Schlachtfeld ihren Dienst tun. Tanya kommentiert die Attacken gerne mit “Komm’ Blechbubi tanz mal” – das ist der ehemaligen Zensur geschuldet. Auch die im deutschen Original entfernten Videosequenzen, in denen man z.B. den Besuch von Einstein bei Hitler sieht, sind diesmal komplett enthalten. Details zu den Schnitten findet ihr u.a. bei Schnittberichte.com (C&C: Tiberiumkonflikt und C&C: Alarmstufe Rot).

Mod-Unterstützung

Electronic Arts hat den Source Code des Spiels unter der “GPL Version 3.0 Lizenz” (Open-Source-Software-Lizenz) veröffentlicht (GitHub). Die Open-Source-Dateien können von Moddern zur Erstellung von, eigene Karten, Einheiten, Designs, Assets und Spielmechanik-Logiken genutzt werden. Mods funktionieren nur in Gefechten und eigenen Missionen für Einzelspieler. Sowohl die Steam-Version als auch die Origin-Version können Mods verwenden. Steam-Nutzer nutzen praktischerweise den Steam Workshop.

 

  1. Hab auf meinem Surface Pro 3 das Remastered von Command & Conquer installiert (dank Gamepass geht das ja). Hatte eher wenig Hoffnung, dass es auf der älteren Hardware rund laufen wird, gerade wenn ich das Spiel auf eine SD-Karte installiere, statt auf die SSD des Gerätes...
    Das Spiel läuft fantastisch! Alte Liebe. 8)

  2. MrLetiso hat geschrieben: 18.06.2020 08:21 Besonders viel Spaß hatte ich in der GDI-Mission, in der man Möbius und die Zivilisten beschützen musste. Tolle Idee, diese Nichtsnutze in einem tiberiumverseuchten Dorf spawnen zu lassen. Wie oft ich die Mission neu starten und die scheiß Zivilisten mit meinem Sammler vom Tiberiumfeld verscheuchen musste, nur, damit sie nicht sterben und die Mission abbricht :lol:
    Ohja, damit hatte ich auch zu kämpfen und laut Internet tun sich da einige schwer :D Ich kann gut mit der schlechten KI leben, aber hier war es wirklich nervig. Hätte ja auch gereicht, wenn dort kein Tiberium in der Nähe wäre. Da wir schon dabei sind: Mich stört auch die U-Boot KI. Die lassen sich regelmäßig beschießen und sterben, ohne zurückzufeuern. Oder schießen Torpedos in andere meiner U-Boote. Oder, auch ganz toll, fahren immer dahin, wo gegenerische Schiffe standen, selbst wenn diese sich nach meinem Angriffsbefehl wegbewegt haben.
    Die Probleme der Sammler-KI kennt ja auch jeder, aber ich hatte eine Situation, in der meine Sammler immer versucht haben, in Raffinerien auf der anderen Seite eines Flusses zu fahren, nur leider gab es keine Möglichkeit, den Fluss zu überqueren, also sind sie einfach am Ufer stehen geblieben. Gibt mittlerweile aber Mods für verbesserte KI (die ich allerdings nicht nutze).
    Sind insgesamt aber alles eher Kleinigkeiten, die mich eher zum Schmunzeln bringen, statt wirklich zu stören. Gehört zur klassischen Erfahrung alles irgendwie dazu.
    Zu den Savegames: Ich lösche meine regelmäßig, schon allein damit es nicht zu unübersichtlich wird. Möglicherweise verhindert das lange Ladezeiten.

  3. cM0 hat geschrieben: 17.06.2020 21:25 Probiere mal die Dateien über Steam auf Fehler zu überprüfen oder, wenn das nicht hilft, neu zu installieren.
    Ein paar kleine Bugs hatte ich mittlerweile auch, z. B. heilt eine übernommene Werkstatt in Alarmstufe Rot die Panzer nicht und einmal hat der Gegner ein für die Mission wichtiges Gebäude verkauft, wodurch seine und meine Einheiten unverwundbar wurden. Bis ich die Ursache gefunden hatte... :D
    Abseits davon aber keine größeren Probleme nach 36h Spielzeit.
    Ja, hatte ich probiert. Steam hatte 2 fehlerhafte Dateien gefunden, brachte aber nichts. Ich probier die Neuinstallation mal, danke!
    Besonders viel Spaß hatte ich in der GDI-Mission, in der man Möbius und die Zivilisten beschützen musste. Tolle Idee, diese Nichtsnutze in einem tiberiumverseuchten Dorf spawnen zu lassen. Wie oft ich die Mission neu starten und die scheiß Zivilisten mit meinem Sammler vom Tiberiumfeld verscheuchen musste, nur, damit sie nicht sterben und die Mission abbricht :lol:
    Und die Mission, in der man Möbius mit einem Hubschrauber ausfliegen muss, ist aufgrund von fehlerhaftem Balancing auf "Leicht" in höchstens 3 Minuten erledigt :ugly:
    sourcOr hat geschrieben: 16.06.2020 10:24 Booten dauert auch ne halbe Ewigkeit. Ich gehe davon aus, dass das an den 1GB an Savegames liegt, aber getestet hab ichs noch net :mrgreen:
    Erzähl mir nicht, die sind komplett unkomprimiert?! Dann könnte das tatsächlich der Grund bei mir sein. Ich check das mal am WE!

  4. MrLetiso hat geschrieben: 16.06.2020 09:47 Also der Programmcode scheint mit ein bisschen "wonky" zu sein. Red Alert zum Beispiel ist bei mir vor kurzem abgestürzt. Seitdem dauert es 5 Minuten, bis das Spiel hochfährt und ich habe 5 fps in den Menüs, was eine Navigation fast unmöglich macht. Hier sind echt dringend Patches nötig.
    Probiere mal die Dateien über Steam auf Fehler zu überprüfen oder, wenn das nicht hilft, neu zu installieren.
    Ein paar kleine Bugs hatte ich mittlerweile auch, z. B. heilt eine übernommene Werkstatt in Alarmstufe Rot die Panzer nicht und einmal hat der Gegner ein für die Mission wichtiges Gebäude verkauft, wodurch seine und meine Einheiten unverwundbar wurden. Bis ich die Ursache gefunden hatte... :D
    Abseits davon aber keine größeren Probleme nach 36h Spielzeit.

  5. Ja, stürzt leider ab und zu ab
    Booten dauert auch ne halbe Ewigkeit. Ich gehe davon aus, dass das an den 1GB an Savegames liegt, aber getestet hab ichs noch net :mrgreen:

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