Combat Mission: Shock Force(Taktik & Strategie) von Paradox Interactive / Koch Media Credit: Battlefront / Paradox Interactive / Koch Media
Hört mich wer?

Nicht nur wegen der umständlichen Bedienung ist jede Art von Vormarsch schwer, was natürlich auch wieder realistisch ist. Allerdings entscheiden bei Combat Mission viele Faktoren, ob ihr letztlich

Im Straßenkampf entscheidet nicht mehr das bessere Gerät, sondern Moral, Führung und Organisation.

den Sieg davon tragt: Allein die Moral spielt eine entscheidende Rolle, die sich aus Verfassung, Nachschub und Organisation zusammensetzt. Eine Einheit, die ausgeruht ist, Verbindung zum Hauptquartier hat und nicht beschossen wird, fühlt sich erfahrungsgemäß viel wohler als ein paar ausgemergelte Gestalten, die einen Außenposten mit der letzten Kugel halten und schon seit Tagen nix von ihren Vorgesetzten gehört haben.

Combat Mission lässt es aber nicht dabei bewenden, dass die Verbindung steht, es gibt auch noch andere Arten der Kommunikation. Das reicht von einfachem Sichtkontakt über Funk bis zur Satellitenverbindung, was natürlich auch die technologische Überlegenheit der US-Armee dokumentiert, denn die Syrer haben im Idealfall nur Funkgeräte. Auch die richtige Artillerie- und Luftunterstützung ist fast eine Wissenschaft für sich, die viel Sachkenntnis erfordert. Bei den höheren Schwierigkeitsgraden sieht nämlich jeder etwas anderes, so dass der Beobachter auch das Ziel sehen sollte. Das Geklicke durch die Menüs ist fast ein wenig bürokratisch: Am Schluss noch den Befehl unterzeichen, und die Granaten hageln drauflos!

Gegnerverhalten

Was als konventioneller Krieg zwischen zwei verfeindeten Staaten beginnt, mausert sich immer mehr zum Scharmützel. Das liegt sicher an der haushohen Überlegenheit der NATO, die jeden unterlegenen Gegner über kurz oder lang zur asymmetrischen Kriegführung übergehen lässt. Hier begegnen euch Dinge wie vermummte Terroristen, Sprengsätze am Straßenrand oder auch Autobomben. Wann immer die Freischärler mit ihren Pickups heranbrausen, ist höchste Vorsicht geboten. Sie schwimmen in der Bevölkerung mit, was die Identifizierung erschwert. Das sind zwar nur Nadelstiche, aber auf die Verluste kommt es beim Ergebnis eben auch an.

Die KI kann sich sehen lassen, da sich die Möglichkeiten nutzt, die das Spiel bietet, und versucht, den Gegner in die Enge zu treiben. Natürlich sind das auf Seiten der Syrer eher Verteidigung und Verzögerung. Gelegentlich versuchen sie auch, euch in einen Hinterhalt zu locken. Gegenangriffe sind eher selten und schnell zurückgeschlagen, da es einfach an der Kampfkraft fehlt. Wer gegen die USA kämpft, muss äußerst vorsichtig vorgehen, denn mit ihrer Kriegsmaschine machen sie schnell Hackfleisch aus euren Truppen. Insgesamt sind Schlachten erfreulich ausgeglichen, so dass es auch Spaß macht, mal die Syrer zu nehmen.

3D-Schlachtfeld

Wer das für ein Strategiespiel dieser Spieltiefe typische Umherschieben von tristen Militärsymbolen erwartet, der wird angenehm überrascht sein, denn Combat Misson bietet nette 3D-Grafik inklusive Gefechtslärm. Diese wurde gegenüber den

Irak lässt grüßen! Je länger der Feldzug dauert, desto mehr paramilitärische Truppen machen euch das Leben schwer.

Vorgängern verbessert, so dass sie nun ein realistischeres Abbild der Soldaten, Waffen und Umgebung liefert. Die Landschaft auf den teils großen Arealen ist wüstenhaft, die Orte erinnern an die Schauplätze des Irakkriegs, was ein recht glaubwürdiges Bild des Nahen Ostens vermittelt. Berge sind eher selten, denn meist wird in der Ebene gekämpft. Es gibt sogar einige Schlachten, die im nächtlichen Dunkel stattfinden.

Leider hat die Optik ihre Schwächen, denn wenn viel los ist, ruckelt es vor allem in der Startphase ordentlich. Das führt leider so weit, dass ihr fast keine Befehle mehr per Maus und Tastatur geben könnt. Die Steuerung ist schon so umständlich genug, was durch die Ruckelei natürlich nicht besser wird. Zwar ist grundsätzlich zu begrüßen, dass ihr den Soldaten auch aus der Nahansicht ins Gesicht schauen könnt, aber die Orientierung geht öfters flöten, da das Zoomen und Drehen alles andere als komfortabel vonstatten geht. Zum Glück gibt es beim Echtzeit-Modus eine Pausenfunktion, die etwas Ruhe ins Spiel bringt.
        

  1. Denios hat geschrieben:Das Spiel wird morgen deinstalliert und meinem Kumpel zurückgegeben, zusammen mit einer Ohrfeige für seinen Fehlgriff (er spielt sonst C&C, AOW, WOC etc.)
    Naja, ich habe dieses Spiel damals auch eine Zeit lang gespielt. Man darf diesen Titel halt nicht mit Echtzeitstrategiespielen wie C&C und Co. vergleichen, denn obwohl zwar von den Entwicklern ein Echtzeitmodus implementiert wurde, so ist es imho dennoch nur im Rundenmodus wirklich sinnvoll spielbar. Ich selbst habe auf einigen der mitgelieferten Karten schon teilweise Stunden damit verbracht, nur um die Startaufstellung der Einheiten taktisch klug und den weiteren Gefechtsverlauf im Vorhinein so sorgfältig wie möglich zu planen, was mir (als alter JaggedAlliance-Hase) mitunter auch wirklich viel Spass bereitet hat. Obwohl für mich die Grafik normalerweise eher eine zweit- oder drittrangige Rolle spielt, muss ich schon zugeben, dass man sich auf den Maps hier irgendwie arg vereinsamt fühlt, als wäre man mitten im Nirgendwo, was ich schon ein wenig schade fand - zumindest ein paar mehr sichtbar dargestellte Deckungsmöglichkeiten ("Eyecandy") usw. hätten dem virtuellen Schlachtfeld sicherlich nicht geschadet.
    Jedenfalls würde ich behaupten, dass dieses Spiel im Echtzeitmodus genausoviel Sinn/Spass macht, wie wenn man z.B. in DCS Black Shark im Arcade- anstatt im Simulationsmodus spielt, nämlich gar keinen! :)

  2. Ich hab das Spiel von einem Freund aufgedrückt bekommen, der es bei sich "nur mit C64-Grafik" spielen kann und selbst dann "ruckelt es als würde [...] C&C Generals auf dem alten Laptop laufen".
    Ich weiß weder wie alt der besagte Laptop ist, noch bezweifle ich das er wirklich weiß wie C64-Grafik aussieht, aber ich dachte das ich diese doch etwas ältere Spiel auf meinem doch etwas neuerem PC zum laufen bekomme. Denkste!
    Ich frage mich woher der Tester die Screenshots hat, bei mir sah das Spiel bei weitem nicht so gut aus (C64 ist aber dennoch arg übertrieben), das Spiel ruckelt ohne Ende, trotz meines Erachtens recht kleiner Karte und nicht allzuvielen Details wie Palmen etc. Irgendwie war da gar nichts, ausser meinen Panzern und einem Gebäudekomplexchen in der Kartenmitte. Näher erforschen wollte ich die Karte nicht, das hätte bei der Ruckelorgie wohl Monate gedauert...
    Ich würde mich durchaus als Semi-Hardcore-Strategen bezeichnen, aber wer diesem Spiel 80% Wertung gibt und es damit zu einem Beinahe-Gold-Game macht muss schon nahe dem Irrsinn sein, einen WIRKLICH guten PC besitzen und irgendwo versteckte Grafikoptionen gefunden haben ;)
    Das Spiel wird morgen deinstalliert und meinem Kumpel zurückgegeben, zusammen mit einer Ohrfeige für seinen Fehlgriff (er spielt sonst C&C, AOW, WOC etc.) und zusätzlich muss er mir versprechen es in ein Erdloch zu werfen, zu warten bis es sich in Torf verwandelt hat und diesen dann zu verbrennen. Oder so ähnlich :)
    Edit: Sorry, wenn ich meinen Senf zu so einem alten Thread gebe, aber dieses Spiel hier mit 80% zu sehen war ein zu großer Schock als das ich es unkommentiert lassen könnte

  3. lol...hat der Tester irgendwelche LSD Pillen oder so geschluckt?
    Ich meine.... HALLO?!!!
    Ne 80er Wertung für ein solches Schrottspiel? Da komm ich nicht drüber hinweg!
    Dann sollte aber bitte auch die Wertung für Code of Honor höher gesetzt werden :P :P :P

  4. So falsch finde ich den Comment gar nicht. jedenfalls habe ich keine Lust ein Spiel zu spielen was so nah in der Gegenwart spielt und sich so direkt auf aktuelle Politik bezieht. Ich halte die politische Aussage die in der Story deutlich wird schon für bedenklich.

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