Colin McRae: DiRT(Rennspiel) von Codemasters Credit: Codemasters / Codemasters

Multiplayer-Hit?

Im Mehrspielermodus verspricht DIRT ein echter Hammer zu sein. Zumindest, wenn man der Verpackung Glauben schenkt, auf der groß ein Onlinemodus für bis zu 100 Spieler angepriesen wird. Wer jetzt schon von Massenrennen durch Dreck und Schlamm träumt, bei der man sich durch ein riesiges Fahrerfeld nach vorne kämpft, wird schnell von der Realität eingeholt. Viel zu schnell. Der Online- und Mehrspielermodus von DIRT ist nichts anderes als ein Armutszeugnis! 100 Spieler? Klar, kein Problem, doch finden sich alle Teilnehmer in einer Lobby wieder und treten lediglich beim Einzelzeitfahren gegeneinander an. Direkte Duelle? Nichts da. Dabei hätten sich doch gerade die Crossover-Events für tolle Turniere angeboten. Doch die Beschränkung auf das Zeitfahren wäre ja gar nicht so tragisch. Immerhin laufen echte Rallyes ebenfalls so ab – mit dem Unterschied, dass dort nicht gleichzeitig, sondern nacheinander gestartet wird. Die Katastrophe ist das Lobbysystem an sich. Anstatt wie üblich eine Auswahl zwischen mehreren Sitzungen zu bekommen, werdet ihr einfach in eine Lobby geschmissen und müsst zusammen mit den anderen Nutzern über vorgegebene Strecken abstimmen. Das Auto wird dabei automatisch vorgegeben. Klingt das nicht super? Im Klartext heißt das, dass ihr beim Onlinespiel nur einen minimalen Einfluss auf die Pisten- und Fahrzeugwahl nehmen könnt. Wer bitteschön kommt denn auf eine dermaßen unsinnige Idee? Naja, zumindest habt ihr die Wahl zwischen einfachen Rallyes oder Bergrennen sowie gewerteten TrueSkill-Rennen oder einem Spaßspiel.

Die Boliden wurden mit viel Liebe zum Detail modelliert.

Und ja: Ich hatte auch Spaß beim Online-Zeitfahren. Aber gemessen an Titeln wie Forza oder PGR 3 reicht ein solches Angebot heutzutage bei weitem nicht mehr aus – vor allem, da selbst die Vorgänger diesbezüglich besser aufgestellt waren.

Fühlt den Staub

Wer DIRT zum ersten Mal über ein HD-Display rasen sieht, wird vom Wow-Effekt gepackt. Auf den ersten Blick sehen die holprigen Fahrten über Stock und Stein atemberaubend aus: Staub wirbelt auf und verschmutzt vermehrt die Karosserien der aufwändig modellierten Boliden; die Shader setzen mit beeindruckenden Lichteffekten die plastischen Kulissen samt ihrer üppigen Vegetation wunderbar in Szene und nach Unfällen fliegen die Einzelteile wie Federn oder Glassplitter ähnlich beeindruckend durch die Luft wie in Sonys Motorstorm. Doch bei all dem Licht gibt es auch Schatten, denn die Qualität schwankt je nach Location. Wo ihr auf der einen Piste noch vollkommen flüssig und ohne grafische Beeinträchtigungen über die Strecke prescht, erwarten euch auf dem nächsten Kurs fiese Pop-Ups, ständige Fade-Ins am Straßenrand sowie vereinzeltes Tearing sowie Slowdowns. Zudem erscheinen einige Lichteffekte maßlos übertrieben, wenn z.B. Straßenschilder so stark von der Sonne geblendet werden, dass ihr nichts mehr auf ihnen erkennen könnt – das gilt auch für einige Streckenabschnitte. Außerdem fiel auf, dass das Bild gerade bei diesigen Kursen wie Deutschland auf HD-Displays im Vergleich zu Standard-TVs deutlich dunkler ausfällt. Auf manchen Pisten, die dann auch noch durch einen Wald führen, hatte ich teilweise echte Probleme, bei HD überhaupt noch die Straße zu erkennen. Am Röhrenfernseher war dagegen alles okay. Besitzer von 4:3-Geräten wird es außerdem freuen, dass Colin auch in diesem Format im Vollbild läuft – allerdings muss der 60Hz-Modus zwingend unterstützt werden, sonst bleibt der Motor aus. Diese klingen übrigens zusammen mit der restlichen Soundabmischung durchweg überzeugend. Vor allem die Ansagen eures Co-Piloten sind verlässlich wie eh und je, auch wenn man sich manchmal etwas längere Kurvenfolgen merken muss. Musik erklingt nur in den extrem stylisch aufgemachten Menüs oder den Replays, die leider nicht abgespeichert werden können. Dafür dürft ihr euch besonders coole Manöver oder Crash-Sequenzen in einer lässigen Zeitlupenfunktion ansehen. Neben der TV-Ansicht dürft ihr hier auch auf sämtliche Perspektiven umschalten, die euch beim Rennen zur Verfügung stehen. Neben zwei Außen-, der Motorhauben- sowie der Stoßstangenansicht, stehen außerdem eine Cockpit- sowie eine Helmperspektive zur Verfügung. Bei Letzterer dürft ihr euch sogar mit dem rechten Analogstick umsehen und euren Co-Piloten dabei beobachten, wie er das Gebetsbuch studiert, um euch die richtigen Anweisungen zu geben.
Bis ihr aufs Gaspedal drücken dürft, müsst ihr euch zumindest auf der Xbox 360 in Geduld üben, denn die Ladezeiten fallen meist sehr hoch aus. Zumindest wird euch die Wartezeit aber mit netten Statistiken versüßt, in der ihr z.B. eure bisher gefahrenen Kilometer, die Anzahl der Totalschäden oder auch abgefahrene Angaben wie die längste Fahrt auf zwei Rädern oder den höchsten Sprung präsentiert bekommt.
 

  

  1. bei dirt waren aber die pisten noch richtig ruckelig und dreckig und die motorengeräusche haben schön mitgeschwankt. dirt3 ist noch softer und angepasster - total langweilig und die grafik haut einen auch nicht vom hocker :-( werd mir wieder dirt über steam zulegen...

  2. Kleine Info am Rande:
    Colin McRae ist am 15. September bei einem Helikopterabsturz ums Leben gekommen.
    Unter den Opfern waren außerdem sein 5 Jahre alter Sohn Johnny und zwei Freunde der Familie, Graeme Duncan und Ben Porcelli (Sechs Jahre alt).
    Nach dem aktuellem Stand der Erkenntnisse war Colin McRae der Pilot des Helikopters.
    Quelle: Englische Wikipedia
    Gruß

  3. Hi, ich hätt mal ne Frage an euch, und zwar bei wie viel FPS zockt ihr Colin McRae Dirt?
    Also ich (System: e6400@ 2x 2.5ghz, 3gb ram, gf 8800 gts 640mb,..) zocks mit allen einstellungen auf ultra bzw. high mit 40 fps. Ich würde nur gern mal vergleichen. Wär cool wenn ein paar leute das posten könnten welches system und wie viel fps.
    Danke
    Achja falls es sowas hier schon einmal gab dann sorry ich bin neu hier.
    Gruß Chris

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