Closure(Plattformer) von Credit: Eyebrow Interactive /
Fluch oder Segen?

Es ist knifflig! Wie komme ich bloß über die steile Wand, die mir den Weg versperrt? Lasse ich die Glühbirne fallen, erzeuge ich hinter der Mauer kein Licht und damit keinen Boden. Halte ich das Licht allerdings in der Hand, ist die Wand ein viel zu hohes Hindernis.

Ich liebe virtuell gewordene Gedankenspiele, die die Regeln unserer Welt auf den Kopf

Nur wenige Lichter erhellen die Finsternis - und wo kein Licht, ist auch kein Weg.
Nur wenige Lichter erhellen die Finsternis – und wo kein Licht, ist auch kein Weg. © 4P/Screenshot

stellen und einen faszinierenden Mikrokosmos mit vertrackten Gesetzmäßigkeiten schaffen. Portal ist so ein Spiel, auch Crush gehört dazu und natürlich Closure. Hier müssen die grauen Zellen ganz neue Bahnen finden, um eine Logik zu konstruieren, die ihnen den Weg zum Ausgang zeigt.

Kopf oder Fuß?

Manchmal muss ich dafür einen Schlüssel finden und ans Ziel bringen (gar nicht so einfach, wenn ich nur einen Gegenstand – Glühbirne oder Schlüssel – tragen kann!). Manchmal muss ich eine Plattform beleuchten, bevor ich das Licht von einer darüber liegenden entferne, um einen Gegenstand eine “Etage” abwärts zu befördern. Und manchmal muss ich einfach nur den Weg durch das tiefe Dunkel finden. Tatsächlich ist die Lösung mancher Rätsel zwar nicht offensichtlich, aber durch reines Ausprobieren zu schnell gefunden. Ein wenig mehr Kopfnüsse hätten Closure gut gestanden.

Immerhin kommt zum Querdenken eine Herausforderung an die Geschicklichkeit hinzu, weil zahlreiche Passagen genaue Sprünge und gutes Timing verlangen. Steuerung und

Die “fehlende” PS3-Version



Schon vor Monaten wurde Closure auf Sonys Konsole veröffentlicht – allerdings nur in Nordamerika. Laut Aussage des hauptverantwortlichen Entwicklers Tyler Glaiel hat sein Team den zeitlichen Aufwand einer Europa-Veröffentlichung überschätzt. Sein Spiel soll deshalb erst gegen Ende des Jahres im europäischen PSN erscheinen.

Laut Glaiel war Closure auf PS3 zudem nicht so erfolgreich wie von ihm erwartet – ein Grund, weshalb ihm die Veröffentlichung auf Steam sehr wichtig ist. © 4P/Screenshot

Darstellung fördern zwar keine punktpräzisen Bewegungen, aber die Abwechslung tut dem Rätseln gut. Oft lautet die Frage: “Muss ich hier entlang balancieren oder kann ich die Aufgabe durch cleveres Kombinieren lösen?” Auf Dauer hätten dem Knobeln ein paar mehr Ideen allerdings gut getan. Zumindest darf ich jederzeit zwischen den Abschnitten wechseln, um einen verfahrenen Lösungsansatz auf die lange Bank zu schieben.

Licht und Schatten

Großartig, wie das Gedankenspiel als schwarzweißer Zeichentrick Wirklichkeit wird! Krumme Strichfiguren staksen zu einem schrägen Knarzen, verwunschenen Klavieranschlägen und ein wenig Orchester. Vor dem tiefschwarzen Hintergrund flackern genau so viele Flecken, dass man die Kulisse erahnen kann – das Auge rätselt mit. Leider darf ich in diesem Mysterium keine geheimen Verstecke entdecken. Auch eine Geschichte um das sonderbare Lichtspiel, und sei sie noch so unscheinbar, fehlt komplett. Schade: Etwas Einfallsreichtum hätte der einzigartigen Spielwelt auch eine emotionale Note verleihen können.

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