Zweigeteilte Veröffentlichungspolitik

Nach drei Jahren bekommt man Civilization 6 auf der Konsole leider nicht einem Paket, sondern muss für die 2018 und 2019 veröffentlichten Erweiterungen zusätzlich bezahlen: Im 5,2 Gigabyte schweren Hauptspiel für knapp 50 Euro sind zwar einige zusätzliche Völker und Szenarien wie Polen, Wikinger, Australien, Persien und Makedonien enthalten. Aber wer die sehr relevanten spielmechanischen Weiterentwicklungen sowie die 18 Anführer aus den beiden Add-Ons Rise and Fall (Test: befriedigend) sowie Gathering Storm (Test: gut) spielen will, muss nochmal knapp 40 Euro für das 2,5 Gigabyte zählende Erweiterungs-Bundle drauflegen.

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Das Gamepad wurde sinnvoll belegt. © 4P/Screenshot

Hier gehe ich nicht nochmal auf das komplette Erlebnis ein, zumal nahezu alle Pros und Kontras identisch sind – mehr dazu in diesem Test. Hier geht es nur um das Hauptspiel, das ja seit Ende 2018 bereits für Switch erhältlich ist und dort gut abgeschnitten hat. Aspyr Media serviert auch auf PlayStation 4 und Xbox One eine durchdachte, vollständige und vor allem komfortabel navigierbare Umsetzung dieser epischen Strategie. Ihr könnt euch Hauptmenü für eines der vier Szenarien (Wikinger, Alexander, Hedwigs Vermächtnis, Outback-Tycoon) über 60 Runden entscheiden oder das freie Spiel mit zig Optionen in acht Schwierigkeitsgraden von Siedler bis Gottheit starten. Dabei stehen euch 24 Anführer von Gilgamesch über Friedrich Barbarossa bis Ghandi zur Verfügung.

Gute Konsolenumsetzung

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Verweilt man etwas länger auf einem Feld, werden Zusatzinfos eingeblendet. © 4P/Screenshot

Zu Beginn einer Partie habt ihr die Wahl zwischen drei Tutorial-Funktionen, die je nach eurem Vorwissen mehr oder weniger oft Hilfen einblenden; schön ist auch, dass es eines speziell für Kenner gibt, die lediglich auf der Konsole zum ersten Mal spielen. Ansonsten könnt ihr in den Optionen nahezu alles von der Musik bis zur Visualisierung und Benutzeroberfläche an eure Bedürfnisse anpassen. Auch wenn die Kulisse ansehnlich, das Artdesign stellenweise edel und die Bildrate weitgehend stabil ist, ist dieses Civilization 6 kein technisches Wunder, was Texturen und Animationen en detail betrifft; außerdem bleibt es wie auf dem PC bei dem recht mickrigen Herauszoomen – aber dafür hat Strategie dieses Kalibers bekanntlich andere Stärken; und die Ladezeiten halten sich in Grenzen.

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24 Anführer stehen zur Verfügung. © 4P/Screenshot

Was sofort positiv auffällt ist die Schriftgröße, die an einem großen Fernseher für angenehme Lektüre sorgt. So lassen sich die meisten Texte super lesen, aber es gibt auch einige Zusatzfenster, in denen sie recht winzig ist; manuell vergrößeren kann man sie nicht. Trotzdem fühlt sich das Anwählen, Aufbauen und Stöbern in den Menüs gut an, denn die Steuerung wurde sinnvoll auf das Gamepad übertragen: So kann man mit den Schultertasten zoomen oder die wichtigen Politik- sowie Diplomatiefenster aufklappen, während man mit dem Analogstick die Städte anwählt, die Einheiten bewegt und mit dem Steuerkreuz deren Sonderfunktionen aktiviert.

Automatismen und Multiplayer

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Auch auf den Konsolen kann man nicht besonders weit herauszoomen. © 4P/Screenshot

Zwar muss man sich in den ersten Zügen noch ein wenig an die Belegung gewöhnen, aber die Steuerung profitiert recht schnell von sinnvollen Automatismen. Man wird am Ende einer Runde immer per Symbol auf offene Aktionen aufmerksam gemacht, außerdem gefällt mir die leicht verzögerte Zusatzinfo: Bleibt man ein paar Sekunden auf einem Menüpunkt oder einem nicht sofort durchschauten Icon, bekommt man eine Erklärung eingeblendet. Falls dann noch Fragen offen sind, hilft auch die komplett integrierte, wenn auch nicht besonders hübsch illustrierte Zivilopädie mit ihren sortierten Themen sowie der Suchfunktion.

Wer sich nicht nur mit der KI, sondern Freunden messen will, kann über das Internet spielen oder auf der Couch im Hot Seat loslegen. Bis zu sechs Zivilisationen können gegeneinander oder in Teams antreten, wobei man online eine private oder öffentliche Sitzung starten kann; allerding sind maximal fünf menschliche Teilnehmer möglich. Auch im Multiplayer lassen sich von sechs Siegbedingungen bis hin zu Weltgröße und Regelwerk viele Details einstellen und Computer-Gegner in den oben genannten Stufen hinzuschalten. Für langfristige Motivitaion sorgen zudem Ranglisten in diversen Kategorien.

  1. Spiritflare82 hat geschrieben: 21.11.2019 13:56 vielleicht mal für einen zwanni, der Preis ist viel zu hoch und das nicht alle Erweiterungen direkt dabei sind ist auch ein Witz.
    29,99€ wäre ein guter Preis gewesen und die beiden DLC für 20 extra, das Ding ist 3 Jahre alt...
    Das "Ding" ist gerade erst auf den Konsolen erschienen und es ist ja nicht so als legt man für sowas nen Schalter um und schon werden die Games vom PC auf die Konsole portiert. Trotzdem stimme ich die bei den DLC/Addons zu. Ja ich finde die Addon Preise auch sehr hoch. Andererseits haben sie an jedem davon auch verhältnismäßig lange entwickelt. In der zeit hätten andere ein neues Spiel erstellt. Also Arbeit ist da sicher jeweils ordentlich reingeflogen und das Balancing von sowas stelle ich mir schon als Albtraum vor.
    Preispolitik ist halt immer ein schwieriges Thema, vor allem in Zeiten wo die Leute gefühlt nichts mehr zu schätzen wissen. Am liebsten will jeder alles nur noch im Sale und Updates und Addons müssen gratis sein, für Jahre erscheinen und das Spiel umfänglich erweitern. Und dann wundern sich die Leute wenn Entwickler auf andere Wege versuchen das Geld wieder rein zu bekommen.

  2. Potenzielle Kâufer der PS4 Version sollten vor dem Kauf wissen, das der Multiplayer nicht funktioniert. Habe bisher nur schwammige Aussagen von 2K auf Twitter gelesen. Aber so wie es für mich aussieht läuft der Multiplayer auf keiner PS4.
    Ich beiße mir in den A....

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