Steter Tropfen höhlt den Stein
Um gegen die immer stärkeren Widersacher bestehen zu können, ist ein gewisser Grind natürlich Pflicht. Eine Schwierigkeitswahl gibt es nicht. Abkürzungen zu Bosskampfebenen auch nicht. Da die meisten Verbesserungen eher gering sind, dauert es entsprechend lang, bis man spürbar stärker wird. Tod und Wiederholung sind jedenfalls stete Begleiter. Kurios ist nur, dass man allein und ohne Wiederbelebungen meist trotzdem schneller vorankommt als im kooperativen Zwei-Spieler-Modus. Da hätte die Balance ruhig ausgewogener oder sogar Multiplayer-freundlicher sein können.
Außerdem unterstützt der Koop-Modus ausschließlich lokale Zusammenschlüsse. Spontane Ein- oder Ausstiege sind ebenfalls tabu. Sofa- und Handheld-Zocker werden zudem die oft sehr kleine Schriftgröße oder mickrige Minimap monieren. Auch die Ladeunterbrechungen fallen trotz der eigentlich wenig speicherintensiven Pixel-Optik ungewöhnlich lang aus. Da schmerzt jedes Ableben doppelt bzw. dreifach, da ja sowohl bei der Rückkehr ins Familienanwesen als auch beim Wiederbetreten der Dungeons ausgiebiges Däumchendrehen angesagt ist…
Schlicht, aber charmant
Die grafische Inszenierung im Pixel-Stil muss man zwar mögen, aber dank vieler liebevoller Details und aufwendiger Animationen gehört Children of Morta definitiv zu den Vorzeigekandidaten dieser Stilrichtung. Allerdings ist die Bildrate nicht gerade stabil. Besonders im TV-Modus fällt das Stottern immer wieder unangenehm auf, wenn auch nicht ganz so schlimm wie seinerzeit auf der PlayStation 4.
Die Übersetzungsqualität der deutschen Lokalisierung ist unterm Strich sehr ordentlich, während die englische Vertonung sogar ein dickes Lob verdient, da der hochklassige Erzähler entscheidend zur Atmosphäre beiträgt, während der Roguelite-geprägte Wiederholungstrott dank vieler emotionaler Haupt- und Nebenereignisse immer wieder gekonnt aufgebrochen wird.
Fest im Griff
Die Controller-Steuerung ist angenehm handlich und direkt, bietet eine zuschaltbare Zielunterstützung und lässt sich sogar frei umkonfigurieren, während eine automatische Kartenfunktion für die nötige Übersicht sorgt. Auf Touch-Funktionalität wurde aber leider verzichtet. Dabei hätte man sich lieber die nur auf derselben Ebene nutzbaren Schnellreiseportale sparen können, da sie sowieso immer direkt vor dem Ausgang liegen und somit nur selten von Nutzen sind.
Praktisch sind hingegen Aufeinandertreffen mit fahrenden Händlern oder Runenmeistern – zumindest, wenn man über die nötigen Mittel für Käufe bzw. Wiederaufladungen verfügt. Ansonsten gilt es, Fallen zu vermeiden oder für sich zu nutzen, Schlüsselsteine, Erfahrungspunkte und Morv zu sammeln, Schatzkisten zu öffnen sowie gelegentlich spezielle Herausforderungen oder Minispiele wie Pong-Duelle zu bestreiten, bis die Mächte der Finsternis geschlagen sind.
Wow...Family Trials einfach mal kostenlos zu droppen ist schon was. Diesen Modus bieten manche Roque-Games als Hauptspiel und dann ist da eben noch das Hauptspiel mit der einzigartig erzählten Story.
Ist fast schon Schade das das nächste Spiel des Entwicklers in eine ganz andere Richtung zu gehen scheint, aber das kann in dem was es dann wird eigentlich auch nur gut sein.
Danke. Damit rückt es auf meine Switch-Liste. Das Spielprinzip ist für mich ideal für kürzere Sessions.
Die PC-Version stand zum Test leider nicht zur Verfügung, aber bereits die Xbox-Fassung lief butterweich, Geruckel gab's nur auf PS4 (stark) und Switch (leicht)...