Ansonsten geht die Steuerung gut von der Hand, egal, ob ihr gerade den Boden schrubbt, Müll einsammelt und entsorgt, Blumen gießt, beim Kochen helft, Smalltalk führt oder die Goldfische füttert. Ihr springt einfach überall dort ein, wo Not am Mann ist und bekommt Schritt für Schritt Zugang zu immer neuen Schauplätzen ohne irgendwelchen Aufgabenzwängen zu unterliegen.
Stillhalten bis die Sonne untergeht: Tagsüber lassen sich die Spielsachen alles gefallen, in der Nacht erwachen sie dann zum Leben. |
Das Haus der Sandersons ist mit gerade einmal sieben Räumen zwar alles andere als groß, aber für einen Winzling wie Chibi-Robo wirkt selbst der kümmerliche Vorgarten riesig. Trotzdem hätte die Spielwelt ruhig ein wenig umfangreicher sein können.
Nichts für Kinder?
Die grafische Präsentation wirkt trotz comichafter Inszenierung reichlich angestaubt und dass die zum Teil recht skurrilen Charaktere ähnlich wie in Animal Crossing oder Die Sims nur auf Dauer teils extrem nerviges Kauderwelsch reden, dürfte auch nicht jedermanns Sache sein. Vor allem kleine Kinder, welche die deutschen Untertitel nicht lesen können, werden mangels einer Option auf verständliche Sprachausgabe von vorn herein vom Spielgeschehen ausgeschlossen. Dabei hätte sich Chibi-Robo aufgrund seines gemächlichen Tempos, seiner kindlichen Aufmachung und des moderaten Schwierigkeitsgrades durchaus auch an die Jüngsten unter uns gerichtet… Alle anderen lesen einfach mit und ärgern sich höchstens über teils unnötige zähe Dialoge, die sich auch bei wiederholter Aktivierung nicht abbrechen oder beschleunigen lassen.
Der Ton macht die Musik
Ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig, aber originell ist die Soundkulisse des Spiels. Neben der eher unauffälligen musikalischen Untermalung, stellen die Sound-FX etwas besonderes dar. So erklingen in Chibi-Robo nämlich nicht nur vorgefertigte Samples, sondern jede eurer Aktionen wird von einem eigenen Klang begleitet, was in der Praxis dann einen gewissen melodiösen Charakter bekommt. So ertönt beispielsweise bei jedem Schritt abhängig vom jeweiligen Untergrund ein Instrument – vom kurzen Saitenanschlag einer Harfe beim Sprinten über Fliesen bis hin zu schnaubenden Akkordeonklängen beim Schlurfen über einen Teppich.
Aufklärungsflug über der Eierbecherarmee: Per Helikopter-Upgrade gleitet ihr sicher zu Boden und könnt sogar kleine Abgründe überwinden. |
Bei Sprüngen und Kletterpartien erklingen hingegen Pfiffe, beim Schrubben mit Mr. Sandersons Zahnbürste kommt eine Gitarre zum Einsatz und so weiter. Manche Töne mögen einem mit der Zeit zwar etwas auf den Geist gehen, aber insgesamt stellt diese Art von musikalischer Interaktivität auf jeden Fall eine nette Abwechslung zum sonst üblichen Effektgewitter dar.
Ständig unter Strom
Überhaupt ist die Atmosphäre sehr relaxt. Lediglich wenn sich eure Energiereserven fernab der nächsten Lademöglichkeit dem Ende neigen, kommt etwas Hektik ins Spiel, denn jede eurer Aktionen verbraucht eine gewisse Menge Strom, die ihr nur an obendrein als Speicherpunkt fungierenden Steckdosen wieder auffrischen könnt. Dieses Ressourcenmanagement mag zwar stellenweise den Spielfluss etwas hemmen, bringt aber auch eine gewisse Spannung bzw. taktische Komponente ins Spiel. Im Lauf eurer Robokarriere nimmt eure Ladekapazität jedoch stetig zu, so dass ihr immer längere Ausflüge machen und einige Orte überhaupt erst erreichen könnt. Auch die Länge eures an sich recht kurzen Arbeitstages könnt ihr mit dem Kauf von Zeitgebern auf bis zu 15 Minuten verlängern. Neigt sich der Tag dem Ende, kehrt Chibi zu seiner Ladestation zurück, wo er seine Energie regenerieren, seinen aktuellen Rang einsehen
und dem Upgrade-Shop einen Besuch abstatten kann. Auch wenn ihr es einmal nicht rechtzeitig bis zur nächsten Steckdose schaffen solltet, findet ihr euch hier wieder.
Unermüdlicher Samariter
Danach beginnt die Nachtschicht, in der die menschlichen Bewohner schlafen und die Spielsachen zum Leben erwachen, die bis zum nächsten Morgen ebenfalls ihre Sorgen und Wünsche an euch heran tragen. Es gibt jedenfalls immer etwas zu tun, wobei der statische Tag-Nachtwechsel nicht nur mit abweichender Kulisse, sondern auch spielerisch für Abwechslung sorgt. Schließlich ist es euren Spielzeugkameraden egal, ob die Wohnung sauber und aufgeräumt ist. So wollen Spielzeugpiraten lieber auf Schatzsuche gehen, Minisoldaten Krieg führen oder Superheldenfiguren nachgeahmt werden. Ziel des Spiel ist es durch das Sammeln von Sympathiepunkten, die ihr euch durch bestimmte Bring- und Hilfsdienste gegenüber sämtlichen Hausbewohnern erarbeitet, auf Platz eins der Chibi-Robo-Rangliste aufzusteigen. Aber selbst wenn ihr dies erreicht habt, könnt ihr weiter im Haus der Sandersons verweilen, für Sauberkeit und Ordnung bzw. “Freude und Frohsinn” sorgen sowie zahlreiche optionale Bonusaufgaben oder Minispiele bewältigen.
Dieses Spiel ist ein Hammer!
Ich habe mir das Game für den Spottpreis von 18,- Euro neu und original verpackt geschossen und muß sagen, daß ich echt begeistert bin. Das innovative Spielprinzip verbunden mit der guten Grafik ist wirklich mal etwas Forderndes für den armen Gamecube, der ja ansonsten in punkto Neuerscheinungen ein wahres Stiefkind ist. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Für das Game würde ich mir glatt einen Cube zulegen, wenn ich ihn nicht längst hätte.. Hätte, würde: Schade, daß so eine Perle zwischen den ganzen Tomb Raiders und Splinter Cells offenbar etwas untergegangen ist. Wer irgendwie noch am GC Interesse hat, sollte zuschlagen! Ein Hammer!
Kein Ding! Ist doch wohl selbstverständlich... :wink:
Uuuuh klingt das schräg...
Aber ausprobieren werd ich es auf jeden Fall... echt dumm mit der Spieleflaute auf dem Cube... Baten Kaitos Origins, ein Zelda und ein Donkey Kong kommen noch... dann ist wohl endgültig Schluss! Oder hab ich nen (wichtigen) Titel vergessen?
mfg
PS. Das große Bild auf der GC-Hauptseite linkt nicht zum Spiel/Test... Bug oder Feature?
Sag mal, lorridor, kann es sein das ich dich kenne? Dein Namen habe ich schon mal gehört. Kann es sein das du...... Marcel Jochimsen heisst und in Satrup wohnst? Tja, erwischt