Psycho-Puzzler

Klingt doch nach einem interessanten Beziehungs-Adventure mit Mystery-Note, nicht wahr? Doch das ist nur der Anfang. Denn all diese Story-Elemente sind nur das erzählerische Fundament eines Puzzlers in mehreren Akten, die sich auf die einzelnen Albträume verteilen, die Vincent Nacht für Nacht erleben muss und denen man sich trotz zahlreicher Interaktionsmöglichkeiten nicht entziehen kann. Wie so häufig bei Spielen dieser Art ist die Aufgabenstellung ebenso einfach wie motivierend: Man muss als halbnackter sowie mit Schafhörnern verunstalteter Vincent einen Turm aus Blöcken erklimmen. Um nach oben zu kommen, müssen immer wieder Blöcke in zwei Dimensionen verschoben oder gezogen werden – nach rechts und links sowie in den Bildschirm hinein oder hinaus. Eine Bewegung nach oben oder unten ist nicht möglich. Dafür jedoch ist kein Limit gesetzt, wenn man mehrere Blöcke in einem Stück schiebt. Zusätzlich kann man sich an Blöcken entlang hangeln und kann sich eine der Schwerkraft widersetzenden Regel in der Albtraumwelt zu Nutze machen: Solange ein Block auch nur mit einer Kante an einen anderen Block angrenzt, kann er nicht fallen.

In den über 20 Abschnitten, die man erklimmen muss, kommen nach und nach Handicap-Blöcke hinzu. Dazu zählen z.B. unbewegliche Steine sowie Blöcke, deren Gewicht man nur langsam bewegen kann oder Elemente, die nach Betreten einen Countdown auslösen, der am Ende eine Explosion des Blocks sowie angrenzender Steine zur Folge hat. Auch die tödlichen Dornenfallen sowie die Eisblöcke, über die man bis in den Abgrund rutschen kann, sind nicht zu unterschätzen. Und damit man es sich nicht gemütlich machen kann, lösen sich die untersten Ebenen kontinuierlich auf und fallen in die Tiefe! Das alles zu klassischer Musik von z.B. Bach, Händel, Mussorgsky oder Beethoven, die erstaunlich gut zu den Herausforderungen für Kopf und Fingerfertigkeit passt.

Anime-Abenteuer

Der erste Bosskampf im Video: Die Puzzle-Sequenzen, in denen man Blöcke verschieben muss, um aus einem Albtrum zu entkommen, erfordern sowohl Fingerfertigkeit als auch Überlegen. © 4P/Screenshot

Bei Catherine ist es unheimlich schwer, beide Spielelemente voneinander losgelöst zu betrachten – obwohl sie jeweils auch für sich funktionieren. Mit den in überzeugendem Anime-Artdesign dargestellten interaktiven Story-Sequenzen, die auch durch ihre Beschränkung auf wenige Räumlichkeiten (Vincents Zimmer, das Stray Sheep sowie ein Café) wie ein Kammerspiel wirken, wird eine erstaunlich differenzierte Geschichte erzählt, die von starken und überzeugend definierten Charakteren lebt.

Die Dialoge sind clever, kommen immer wieder auf den Punkt und lassen einen im richtigen Moment im Dunkeln, so dass man irgendwann selbst Überlegungen anstellt, wie es mit Vincents Oberstübchen aussieht. Vor allem angesichts der mitunter überbordenden Beziehungsängste, die jedoch gelegentlich einen Tick zu klischeehaft inszeniert werden, habe ich mir irgendwann die Frage gestellt, ob Catherine nicht nur in Vincents Fantasie und Träumen existiert und dort quasi die laszive und sexhungrige Variante seiner Katherine darstellt. Die Lösung werde ich an dieser Stelle nicht verraten, zumal mit einer Vielzahl an zur Verfügung stehenden Enden und subtilen Richtungsänderungen der Geschichte „die eine“ Lösung ohnehin nicht existiert.

Schafs-Herde

Denn auf dem Weg zum letzten Kletterakt kann man in der Bar allabendlich nicht nur vollkommen optional mit anderen Gästen über ihr Gefühlsleben und ihre Beziehungsprobleme sprechen oder saufen, wobei man sich mit jedem leeren Glas nicht nur im folgenden Albtraum etwas schneller bewegt, sondern auch vom Erzähler immer wieder mit nutzlosem Alkohol-

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Zwischendurch wird man immer wieder mit scheinbar trivialen Fragen konfrontiert. © 4P/Screenshot

Trivia zugestopft wird. Man kann auf SMS und MMS reagieren, wobei es bei den Antworten häufig verschiedene Möglichkeitsbäume gibt. Und selbst hier können kleine Entscheidungen große Wirkung zeigen, wenn es um das Ende geht.

Oder gaukelt das Spiel einem nur diese Möglichkeit vor und die SMS-Antworten haben keinerlei Einfluss? Egal, denn die Illusion ist da und zieht einen noch stärker in eine dramatische Dreiecksbeziehung. Und wer sich für die allabendlichen Kletterpartien wappnen möchte, kann sogar am aufgestellten Rapunzel-Automaten üben. In 8-Bit-Grafik (und mit Musik aus diversen Persona- und Digital Devil Saga-Spielen unterlegt) gelten hier die gleichen Grundregeln wie in den Träumen. Allerdings hat man nur eine bestimmte Anzahl Züge zur Verfügung, um Rapunzel aus den Fingern der bösen Hexe zu befreien und den Turm zu erklimmen, in dem sie wider Willen festgehalten wird.


 

  1. br33dy hat geschrieben: 20.01.2019 02:37 Ja eure Tests sind gut geschrieben ...
    aber mal ganz ehrlich was soll der Mist mit euren Videovorschauen auf dem Titelbild????
    Man klickt drauf und bekommt erstmal Werbung zu schauen (die man im ungünstigsten Falle noch nicht einmal muten kann) und dann erfolgt irgend ein Minifilmchen ohne Sprachkommentar??!! Was soll das ?! Man erwartet nach der Werbeplackerei dann doch zumindest ein kleines Video-Sprachreview... das schaffen eure "Konkurrenten" (GG, GS, etc) doch auch ??
    Stellst den Mist mit dem Anklickbaren Videologo ab... das ist doch Bullshit. Dann schreibt gleich, dass ihr auf Video-Reviews verzichtet, sorry aber ist so!
    Da du das jetzt in 4 verschiedene Threads gespammt hast, lasse ich nur den hier stehen und bitte dich in Zukunft einen Beitrag nur einmal abszusetzen. Danke für dein Feedback, ich wette die Redaktion wird das auch sehen, wenn es nur in einem Thread steht.

  2. Ja eure Tests sind gut geschrieben ...
    aber mal ganz ehrlich was soll der Mist mit euren Videovorschauen auf dem Titelbild????
    Man klickt drauf und bekommt erstmal Werbung zu schauen (die man im ungünstigsten Falle noch nicht einmal muten kann) und dann erfolgt irgend ein Minifilmchen ohne Sprachkommentar??!! Was soll das ?! Man erwartet nach der Werbeplackerei dann doch zumindest ein kleines Video-Sprachreview... das schaffen eure "Konkurrenten" (GG, GS, etc) doch auch ??
    Stellst den Mist mit dem Anklickbaren Videologo ab... das ist doch Bullshit. Dann schreibt gleich, dass ihr auf Video-Reviews verzichtet, sorry aber ist so!

  3. Levi  hat geschrieben: 15.01.2019 08:39
    Rachlust hat geschrieben: 14.01.2019 15:15 Und das Spiel soll tatsächlich gut sein?
    Ich habe es damals registriert das es existiert, mich jedoch nie mit beschäftigt da mir das Ingame zu sehr Kindergarten war.
    Inwiefern Kindergarten?
    Das Spiel könnte mit seiner eigentlichen Thematik kaum Erwachsener sein. Es spielt mit der Frage: freies ungezwungenes Leben oder eine feste Beziehung mit Verpflichtungen...
    Also zumindest mir hat es damals einen angenehmen Spiegel vor das Gesicht gehalten.
    Empfand ich damals auch so.
    In Jüngeren Jahren tendiert man zu Chaos (Catherine) und mit der Zeit, wenn man sich etwas aufbauen möchte zur Ordnung (Katherine).
    Der Charakter ist wie viele von uns und weiß noch nicht, was er will. Er findet sich in einer Situation wieder, wo er sich entscheiden muss, wo er keine Zeit mehr zum Rumdöddeln hat. Das findet er mit der Zeit durch seine (Alp)Traumbewältigung heraus :Blauesauge:
    Der Beichtstuhl mit einsehbarer Statistik war auch eine coole Idee.
    Ich habe das Spiel damals inhaliert und werde mir auf jeden Fall die neue Version zulegen :D

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