Aus Liebe zum Spiel
1984 bis 1992 – wer alt genug ist, sich aktiv an Spiele aus dieser Ära zu erinnern, dürfte mittlerweile selbst Kinder haben, denen er davon vorschwärmen kann: »Die Grafik, Jung – die Graafik! Da gab’s noch Pixel, da gab’s noch Liebe, da wurde die Phantasie noch benutzt! Da waren Spiele noch von Männern für Männer, da haste tagelang
an einer Stelle gekämpft, bis du sie endlich geschafft hast! Verschiedene Schwierigkeitsgrade? Pah! Tutorials? Pah! 3D-Grafik? Pah!«. Ob man die heutige, verwöhnte Jugend mit dieser Masche noch hinter ihrer Xbox 360 hervorlocken kann, ist dezent fragwürdig. Einfacher ist es da schon, einfach die PSP zu zücken, »Jung, kuck dir das an – das hat dafür gesorgt, dass du heute Killerspiele spielen kannst!« zu sagen, und die Capcom Classics Collection: Reloaded (CCCR, hihi) einzulegen.Ganz was Klassisches: Street Fighter 2 tummelt sich gleich in drei Varianten auf der UMD.
19 Games befinden sich auf der UMD, 16 davon (wie 1942, Street Fighter 2 oder Super Ghouls ‘n Ghosts) dürften Besitzern der CCC bereits bekannt sein. Im Vergleich zu dieser fehlen der CCCR sechs Spiele (Bionic Commando, Final Fight, Forgotten Worlds, Legendary Wings, Section Z, Trojan) – aber die waren ja schon in der Remixed-Variante vorhanden. Dafür erblicken drei ganz neue das schummrige Licht der Retro-Welt: The King of Dragons, Knights of the Round und Eco Fighters, drei sehr würdige Neuzugänge. Insgesamt befindet sich erstaunlich wenig Ausschuss in der Sammlung; gut, SonSon und Volgus sind nicht gerade leuchtende Spielspaß-Heilsbringer, The King of Dragons ist im Grunde Knights of the Round in langweiliger – aber echte Runterzieher, in anderen Oldie-Sammlungen oft genug eher Regel denn Ausnahme, gibt es hier nicht. Dafür gibt’s ziemlich lange Wartezeiten, die zwar nicht gerade Pizzabacklänge haben, aber für alte 2D-Games dennoch beachtlich sind.
Spiel mit mir!
Eine der Besonderheiten der CCC war die schiere Masse an Boni: Zu jedem Spiel gab’s vorbildliche Hintergrundinfos, Artworks, Musikstücke oder Tipps. Mit Ausnahme der Infos (Wieso nur? Wieso?) gilt das auch für Reloaded. Allerdings hat sich die Art und Weise, wie ihr an die Extras kommt, radikal verändert: Statt bestimmte Spielziele zu erreichen wie gehabt, bekommt ihr jetzt für jede Spielsekunde Punkte, die ihr im Hauptmenü-internen Einarmigen Banditen verplempern könnt – per Glückstreffer spielt ihr so Bilder, Songs und Cheats frei. Das ist auf der einen Seite zwar eine witzige Idee, denn so gibt es die Chance auf hochwertige Boni, für die ihr sonst Kaliber wie Super Ghouls’n Ghosts hättet durchspielen müssen, hat aber auch gleich einige Nachteile! Da wäre zum einen die Glücksabhängigkeit: Ihr könnt stundenlang einen Coin nach dem anderen in den virtuellen Automaten schieben, ohne etwas zu gewinnen. Zum anderen gibt es für jedes länger als zwei Minuten gespielte Game irrsinnig viele Coins, während der Einsatz im Automaten sehr billig ist – ihr könnt also wörtlich Stunden vor dem Kasten verbringen, während euer Zähler kaum eine Kommastelle nach unten wandert. Insgesamt warten um die 900 Extras – aber ob man die ganz ohne Skill nutzen zu müssen jemals zu sehen bekommt?Manche Games (hier »The King of Dragons«) lassen sich zu dritt spielen – allerdings benötigt jeder Teilnehmer eine UMD.
Immerhin geht Reloaded in Sachen Optionen nochmal einige Schritte weiter als CCC: Ihr könnt den Schwierigkeitsgrad jedes Spiels detailliert euren Wünschen anpassen, was gerade angesichts des für heutige Folgende Spiele sind enthalten: 1942
Verhältnisse durchgehend herausfordernden bis teuflisch hohen Schwierigkeitsgrad der Oldies enorm praktisch ist. Optionale Analogsteuerung, Dauerfeuer oder remixte Musikstücke sind ebenso der Zuckerguss wie die frei wählbaren Bildschirmmodi: Normalerweise warten drei (krümeliges Original, gute Anpassung oder gestreckter Fullscreen), im Falle von Vertikalshootern könnt ihr das Bild auch kippen und so die volle Länger des PSP-Screens fürs Spielfeld nutzen – super Sache, leider bleibt die Steuerung in diesen Fällen unverändert, was etwas Gewöhnung bedarf. Nach jedem Spiel, unabhängig davon, ob ihr es durchgespielt oder nur angezockt habt, gibts Statistiken satt: Highscore, Schwierigkeitsgrad, wie oft ihr einen Knopf gedrückt und wie viele Continues benutzt hat – all das führt letzten Endes zu einem Coins-Wert, den ihr im Bonus-Automaten verbraten dürft.
1943
1943 Kai
Ghosts ‘n Goblins
Ghouls ‘n Ghosts
Super Ghouls ‘n Ghosts
Commando
Mercs
Street Fighter 2
Street Fighter 2: Champion Edition
Street Fighter 2: Hyper Fighting
SonSon
Vulgus
Higemaru
Exed Exes
Gun.Smoke
The King of Dragons
Knights of the Round
Eco Fighters
Wie gewohnt dürft ihr die Games auch kabellos gegen- oder miteinander spielen – teilweise bis zu drei Freunde hoch! Problem: Jeder braucht dazu eine eigene UMD. Ihr könnt von sechs Spielen auch Demos per Gamesharing verschicken, die sich dann auch gegeneinander zocken lassen – allerdings pro Spiel nur einen Level lang!