Erstmal zur Kaufstation
Deutlich anders funktionieren dafür jetzt die Kaufstationen, an denen man während der Schlacht sein erbeutetes Geld gegen Ausrüstung eintauschen kann. So gibt es jetzt keine Loadout-Abwurf-Markierung mehr, um sich an einem manuell ausgelösten Versorgungsabwurf mit einem vorab erstellten Loadout auszurüsten. Stattdessen können neben Panzerplatten, Killstreaks & Co. jetzt Primärwaffen erstanden werden. Eigene Ausrüstungspakete können nur noch über die, gegen Mitte des Spiels automatisch erfolgenden, Abwürfe freigeschaltet werden – oder ihr stürmt eine der neuen KI-Festungen, um eure Kits zu erhalten. Das bringt zusätzliche Dynamik in die Kämpfe, denn so ein Sturm ist dank schwer gepanzerter, scharf schießender KI-Kollegen eine riskante Angelegenheit, die dafür aber auch eine ordentliche Belohnung mitbringt.
Eine weitere, deutliche Änderung ist die Anpassung des Ring-Kollapses. Während bei bisherigen Battle-Royale-Varianten nur eine Zone immer kleiner wird, splittet sich bei Warzone 2.0 der Bereich auf bis zu drei Ringe auf. Diese werden erst gegen Ende wieder zu einem Kreis zusammengeführt und die letzte Zone erfordert sogar, dass man der Bewegung des Ringes folgt, ohne in das Giftgas zu geraten. Diese Dynamik beim Ringkollaps fühlt sich nach Jahren des immer gleichen Battle-Royale-Ablaufes angenehm anders an. Immerhin kann man sich so nicht sicher sein, wie viele der anderen Überlebenden sich wirklich in einem der drei Ringe aufhalten, was die Spannung im ohnehin adrenalingetränkten letzten Kampf-Drittel weiter steigen lässt.
Eine Ansicht verändert alles
Dazu gibt es auf der Karte verstreute Funkgeräte, die Missionen umfassen, mit denen mehr XP oder Cash verdient werden kann. Dafür müssen etwa Safes aufgesprengt oder markierte Feinde umgenietet werden. Das ist cool und lockert die ansonsten gewohnt angespannte Battle-Royale-Dynamik auf, die aus Looten, Schleichen und Killen besteht. Ein großer Vorteil von Warzone 2.0 ist die knackige Bewegungs- und Schussmechanik von Modern Warfare 2, die all ihre Stärken auch hier ausspielen kann. Die Waffen sehen super aus, klingen brachial und fühlen sich von der Pistole bis zum Maschinengewehr einfach richtig gut an.
Das Movement ist dazu flüssig und agil, bremst aber an wichtigen Stellen ein. So gibt es wie bei Modern Warfare 2 kein „Slide-Cancel“ mehr. Rutscht man aus dem Sprint in Deckung, kann erst geschossen werden, wenn die Animation vorbei ist. Fühlt sich erst komisch an, sorgt insgesamt aber für taktischere Bewegungen, da man nicht durch geschlossene Türen rutschen und aus Kniehöhe schießen kann. Auch das „Bunnyhopping“ wurde entschärft – springt man schnell nacheinander, werden die folgenden Hüpfer kleiner und langsamer. Diese Einschränkung sorgt für andere Bewegungsmuster, die weniger nach Arcade-Shooter und etwas mehr nach Taktik-Mechanik aussehen – spaltet aber jetzt schon die Spielergemeinde. Dazu kann man sich jetzt wie bei Modern Warfare 2 an Kanten festhalten, sich über Mauern schwingen, aus dem Sprint in den Staub werfen und schwimmen. Das Repertoire ist also trotz der Geschwindigkeitseinbußen insgesamt deutlich erweitert.
Richtig cool finde ich, dass es neben der typischen Ego-Sicht auch Third-Person-Spielmodi gibt. Diese sind in abgetrennten Playlists, man kann also nicht im Spiel umschalten, sorgen aber für ein völlig anderes Spielgefühl. Was aus der Ego-Perspektive eben irgendwie Call of Duty ist, wird aus der Verfolger-Ansicht nämlich eher zu einer Art Ghost Recon – die generelle Übersicht ist größer, aber das Zielen etwas weniger präzise, wodurch das eigene Verhalten automatisch überlegter wird. Damit rückt Warzone 2.0 näher an PUBG – und das Spielgefühl war für mich im Test dermaßen anders, dass sich die Free-to-Play-Action schon hier fast wie zwei unterschiedliche Spiele anfühlt.
Konkurrenz für Escape From Tarkov?
Apropos zwei Spiele: Mit der Beta von „DMZ“, die Teil von Warzone 2.0 ist und ebenfalls gratis gespielt werden kann, schließt Call of Duty eine weitere Genre-Lücke. Spiele wie Escape From Tarkov, The Cycle, Hunt: Showdown oder Dark Zone aus The Division konnten nämlich über ihre Hardcore-Nische heraus in den letzten Jahren große Erfolge feiern. Der sogenannte „Extraction Shooter“ basiert dabei grundlegend auf einem ähnlichen Konzept wie Battle Royale – viele Spieler sind gemeinsam auf einer Karte unterwegs, sammeln Ausrüstung und Beute oder absolvieren Missionsziele.
Allerdings geht es hier nicht darum, bis zum Ende zu überleben. Vielmehr ist es das Ziel, mit dem gesammelten Kram lebend davonzukommen. Dafür müssen KI-Feinde überwunden und Ausgänge erreicht werden. Und: Der Verlust ist ein großer Teil der Spielerfahrung. Meist ist nämlich vieles des Erreichten weg, sobald man ins virtuelle Gras – oder in diesem Fall wohl eher den Wüstensand – beißt. Dem entspricht auch DMZ: Alles, was man im Spiel aufgesammelt hat, ist verloren, wenn man den rettenden Heli an den auf der Karte markierten Landezonen nicht lebend erreicht – egal ob Waffe, verbesserter Plattenträger oder aufgesammeltes Cash.
Loot light
Allerdings ist DMZ eben eher Call of Duty als Escape From Tarkov – weshalb hier einiges deutlich einfach funktioniert als beim Hardcore-Shooter von Battlestate Games. Das gesammelte Loot, das Platz in Rucksäcken verschiedener Größe findet, muss nach einer Runde nicht umständlich in einem Versteck sortiert werden. Stattdessen gibt es für jedes Item am Ende der Runde Kohle, die dann direkt in Erfahrungspunkte für das übergreifende Spieler-Level umgewandelt wird. Gasmaske, Plattenträger & Co. bleiben ausgerüstet und die aufgeklaubten Knarren werden im virtuellen Waffenschrank abgelegt, von dem aus sie zügig in die jeweiligen Slots geklickt werden können.
Genau wie beim Hardcore-Verwandten gibt es allerdings Versicherungs-Slots und sammelbare Schlüssel. Waffen, die im versicherten Slot ausgerüstet werden, können komplett angepasst werden, sodass man mit besserer Ausstattung in die Gefechte geht. Allerdings muss man sich im Todesfall auf eine knapp zweistündige Abklingzeit einstellen, während der genau dieser Slot nicht verfügbar ist. Dieser Timer kann verkürzt werden, wenn man im Anschluss-Match mit Taschen voller Cash in den Heli springt – eine motivierende Mechanik, die immer wieder zu einer neuen Runde einlädt. Auch die sammelbaren Schlüssel setzen Anreize, besonders gefährliche Festungen immer wieder aufzusuchen, da sie Türen öffnen, hinter denen besonders gefragte Beute wartet.
Macht mir als altem CoD-Veteranen - der zwischenzeitlich schon das Schlachtfeld geräumt hatte - einfach megabock. Wenn sie die vielen kleinen Macken und teilweise echt sprachlos machenden Fehler ausgemerzt haben, ist das ganze Ding großartig.
Hi, so jetzt muss ich doch nochmal meinen Senf dazu abgeben. Ich habe nun auch schon einige Runde DMZ gespielt. Solo und mit einem Team. Leider ist der Modus alles andere als fertig. Praktisch ist vor allem das man hier XP bekommt um den eigenen Rank und die Waffen hoch zu leveln, doch leider wird der Spielspass aktuell getrübt von folgenden Contra Punkte (imao) die zum Releasen hätten nicht sein müssen.
- schlechte Server Performance (manchmal, so richtig laggy (Rubberbanding))
- Crash2Desktop oder Disconnects (bisher einmal beim looten einer Truhe und Disconnect auch schon öfters),
- Nach einem Crash2Desktop oder Disconnects keine Möglichkeit dem Spiel bzw. dem Team wieder beizutreten. Der Charakter und alles was man mit dem gesammelt ist ebenfalls futsch (sehr ärgerlich im DMZ und geht mal so gar nicht im 21 Jahrhundert, Spiele wie Apex Legends schaffen das ja auch)
- KI Gegner im DMZ sind nicht gerade Dumm aber gerade wenn man Solo Unterwegs ist an einigen Stellen verdammt unfähr. Spawnen neben einen und schießen hin und wieder wie Götter. Sehen dich auch aus komischen Richtungen. Aber alles im allen ist die KI der Gegner gut umgesetzt, fehlt halt das Feintuning.
- Loot Verteilung auf der Map im DMZ ist auch seltsam.
- Performance des Spiels könnte ebenfalls besser sein, Grafik ist ja jetzt nicht so wild
- Bugs bei der Steuerung (z.B.: aufheben von Gegenständen), Bugs bei den Missionen (gerade im Team), ....
- Menüs sind gewöhnungsbedürftig
Gibt bestimmt noch mehr Punkte, aber das erstmal dazu. Ist davon nichts aufgefallen? Warzone 2.0 DMZ ist nun keine Katastrophe aber ich finde es ist noch nicht fertig. Würde dem Spiel aktuell eine 70 bis 75 geben. Ist ja alles im allen kostenlos.
Edit: Rechtschreibung wo bist du?