Hat man endlich den erlösenden Klick auf das Symbol gemacht, wabert an dieser Position eine andere Wirklichkeit wie eine Blase auf. Das macht man so in seinem Apartment, auf der Straße, im Diner, im Büro etc. Findet Elvin alle Fernseher und Symbole, wechselt die bis dahin spoardisch wabernde Kulisse komplett – z.B. vom freien Hippie-Kalifornien des Einstiegs ins blaue Überwachungskalifornien, wo gegen Linke, Homos und Schwarze gehetzt wird. Und ja, hier wechseln
Kleidung, Werbung sowie Atmosphäre. Der Kulissenwechsel macht zwei Minuten neugierig, bis man wieder von der Statik ernüchtert wird. Jetzt hätte man das durch eine erweiterte Spielmechanik kompensieren können. Doch hier sucht man ebenfalls Fernseher und Symbole vom Apartment bis zum Diner.
Nochmal zurück zu meinem Absturz, also dahin, wo ich durch die Wand im ersten Stock gefallen bin. Unten angekommen wollte ich den Fahrstuhl nach oben nehmen, aber der war ja schon oben. Arghs! Also blickte ich in einen Schacht von Grafikfehlern. Und das schon zum zweiten oder dritten Mal. Ich startete das unfertige Spiel neu und hätte jetzt alle Symbole nochmal suchen müssen. Darauf hatte ich auch deshalb keine Lust mehr, weil ich vielleicht zu viele kreative Rätsel in The Talos Principle oder The Witness gelöst hatte, um mich hier für ein paar Zitate des Meisters abzuquälen, die auch in meinem Regal schlummern.
Außerdem hatte ich keine Lust mehr, weil ich als Freund von Philip K. Dick viel lieber wie in den Romanen in diese Realitäten abgetaucht wäre, anstatt sie nur oberflächlich zu durchklicken. Auch wenn der Erzähler zumindest mit seinen zynischen Kommentaren sowie Zitaten aus dem Fundus der Literatur einen Hauch von surrealer Science-Fiction versprüht, entsteht viel zu schnell ein Graben zwischen der Erzählebene und dem Spielerlebnis. Sprich: Man latscht durch eine sehr kleine und sehr sterile Welt, in der einem hässliche Pappfiguren Monologe halten, sobald man in ihre Nähe kommt – es gibt keinerlei Dialog mit ihnen, keinerlei Entscheidungen, keinerlei emotionale Anbindung.
Ich habe das Spiel jetzt durch. Mir hat es gut gefallen, ich fand die Spielidee und die Umsetzung sehr intertessant.
ein spiel um klischees zu bestätigen.
als ich gelesen hab, wer das spiel prodzier(t/en lässt) war klar wie es aussehen wird. 2d charaktäre im schlampigen europäischen comicstil, gepaart mit dem scharm 90er jahre lernspiele. ich wurde nicht enttäuscht
@Jörg wollte es lediglich anmerken, da ich persönlich darüber gestolpert bin und habe daher Deine Aussage lediglich erweitern wollen
Bei aller Liebe zu Dick, aber denen hätte ich nichtgetraut ein SPiel zu entwickeln, das überhaupt in zweistellige Wertungsregionen vorstößt.
Wenn ich an alternative Realitäten im Spielebereich denke, muss ich natürlich spontan an Bioshock Infinite denken. Es wäre ein Traum, würde Irrational Games (oder eher deren ehemalige Mitarbeiter) mal an einem Spiel werkeln, das sich mit Dick und seinen Werken beschäftigt... wenn stattdessen ARTE dahinter steht.... nunja...