Wer von euch kennt das Buch “Chamäleon Kunterbunt” von Eric Carle? Darin geht es um ein Chamäleon, das von den Eigenschaften anderer Tiere in einem Zoo so begeistert ist, dass es diese nachahmt. Und zum Schluss ist es von allem etwas, hat aber auch seinen Charakter verloren. Bound By Flame (BBF) ist genauso. Es bedient sich weitgehend schamlos bei allem, was in den letzten Jahren für Freude bei Rollenspielern gesorgt hat und versucht, es für sich zu vereinnahmen. Das beginnt bereits bei der stereotypen Geschichte: Ein Fantasy-Reich wird von einer dunklen Armee bedroht. Dabei handelt es sich zwar nicht um Halb-Orks, die von einem gewissen Saruman geführt werden. Doch tauscht man die Orks mit Untoten und Saruman mit Schwarzfrost, kommt man den Verhältnissen sehr nahe. In der Rolle des Söldners Vulcan in Diensten der Freien Klingen, der übrigens unabhängig vom gewählten Namen und Geschlecht von allen Figuren nur mit “Vulcan” angesprochen wird, muss man versuchen, dem nekromantischen Eisfürsten ein Ende zu setzen. Klingt bekannt? Ist es auch – zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem man durch ein missglücktes Magie-Experiment von einem Dämon besessen wird. Dieser schenkt einem nicht nur die Kraft der Feuermagie, die man neben einem Zweihandschwert und zwei schnellen Dolchen nutzen kann, sondern beglückt einen auch immer wieder mit philosophischen Diskursen. Und wie es sich für einen Dämon gehört, übernimmt er auch hin und wieder die Herrschaft über den Gastkörper, um seine Stimme nicht nur im inneren Dialog, sondern auch für die Umstehenden zu Gehör zu bringen.
Aber offensichtlich hat Spiders nicht auf dieses Element vertraut. Der Dämon und der Konflikt, in den er die Hauptfigur stürzt, werden nur punktuell beleuchtet. Die geheimnisvollen Beweggründe der hermaphroditischen Gestalt, der man leider zu selten in einer Art Zwischenwelt begegnet, verlieren sich irgendwann. Sie werden ersetzt durch Story-Versatzstücke, die man aus anderen Spielen oder Büchern kennt: Die unerfahrene Magierin, die böse (?) Hexe, der Hauptmann, der nach Samurai-Manier in Ehre besiegt werden muss, damit man den Trupp übernehmen kann. Alles wird solide, aber vorhersehbar eingesetzt. Dabei hat der Dämon nicht nur eine erzählerische Funktion, die leider verschenkt bzw. unter Wert verkauft wird. Er soll sich auch auf die Hauptfigur auswirken – quasi eine Variante eines Moralsystems, wobei ein Wachsen der Macht des Dämons sich spielerisch niederschlagen soll. Generell ist diese Idee gut. Nur wieso findet dies nicht graduierlich statt, z.B. wenn man die vom Dämon spendierte Feuermagie nutzt? Man hätte damit im Kampf einen großen Vorteil, muss aber dafür seine Menschlichkeit aufs Spiel setzen – und gewisse Annehmlichkeiten wie die Option, Helme zu tragen, was natürlich nicht geht, wenn einem Hörner wachsen, die aber verbesserte Mana-Regeneration erlauben. Stattdessen finden diese Veränderungen in erster Linie als Ergebnis bestimmter Ereignisse oder Dialoge statt. Da wäre viel mehr drin gewesen. Vor allem auch, da dieses Dämonenelement das einzige Eigenständige in diesem Titel ist – obwohl gewisse Ähnlichkeiten zum ersten Fable-Spiel nicht von der Hand zu weisen sind.
Reichhaltiges Rollenspiel-Buffet
Denn mit den restlichen Inhalten sind wir wieder beim Chamäleon – oder bei einem All-you-can-eat-Buffet, dessen Basis-Rezepte von Bioware, From Software, Lionhead und CD Projekt Red geschrieben wurden. Das Kennenlernen von Figuren, den Aufbau sozialer Bindungen zu ihnen bis hin zu Romanzen und ihre aktive Teilnahme im Kampf kennt man aus Dragon Age. Das geht sogar so weit, dass die Hexe Edwen, die man aus einer misslichen Lage befreit, die weißhaarige Schwester Morrigans sein könnte. Und damit ist Spiders für mich zu dicht an der Inspiration. Denn auch, wenn hier einige Entwickler mit von der Partie sind, die u.a. schon an dem Hack&Slay Silverfall beteiligt waren, sind diese Schuhe mindestens eine Nummer zu groß.
Das zeigt sich auch am Dialog-System, mit dem man Bioware nacheifert. An der Oberfläche gibt es sehr viele gesprochene Textzeilen, die bis auf wenige Ausnahmen keine akustischen Totalausfälle in den Gehörgang spülen und nur selten Schreibfehler in den Untertiteln haben. Doch Dialogbäume mit sich verzweigenden Ästen und ggf. Einbahnstraßen, die kein Zurück mehr erlauben, sind die Seltenheit. Zudem sind die Gespräche sehr langatmig inszeniert, so dass die durchaus interessanten Inhalte bei den meisten leider auf taube Ohren stoßen dürften. Immerhin: Kommt man doch mal an eine Abzweigung im Laufe des Gespräches, hat diese meist Auswirkungen auf den Ausgang der Mission oder sogar des Kapitels. Hier verscherzt man es sich mit der Sympathie einzelner, die einen fortan weitgehend ignorieren – es sei denn, sie müssen für eine Quest mit einem sprechen. Dort schafft man es nicht, innerhalb des Dialogs den Verräter zu ermitteln, der ungesehen entkommt. Figuren sterben oder gehen verloren. Und nicht zuletzt kann man über die Gespräche den dämonischen Zugriff festlegen. Aber das hatten wir ja schon.
Ich habs grad durch und finde verstehe garnicht was so viele so schlimm daran sein soll.
Das Kampfsystem ist super, witcher meets dark souls meets ...
Ja die Charactere sind nen bissl flach, ja die Umgebung, vor allen Dingen der Sumpf seiht nen bissl eckig und komisch aus. ABER die Grafik ist total in Ordnung, läuft schön mit hohen fps auch auf älteren kisten und das game macht spass.
Verstehe nicht ganz warum so schlecht gemacht wird da es überall abkupfert, das kann man quasi mit fast jedem spiel machen. Was ist daran so verwerflich sich an gut funktionierenden vorbildern zu orientieren.
Schwierigkeit 3 ist schon hammer schwer, hab bei für die letzten Bosse auf ganz leicht runter gestellt weils einfach nicht schaffbar war, davor hab ich mich dark souls style mäßig durchgeschlagen, auch wenn ich mal 10++ versuche für so einige Stellen gebraucht habe.
Ich als viel Zocker habe quasi alles durch was es auf dem PC an action RPGs gibt. Klar gibt es ne Menge bessere spiele, aber das macht dieses hier noch lange nicht schlecht. Mich hats bestens unterhalten.
ist wohl ein riesen flop ich sah es in den usa charts nicht in den top 10 und auch in uk nicht in den top 10!
Also ich hab jetzt rund 7 Stunden in dem Game verbracht und irgendwie find ich es von mal zu mal besser. Am Anfang dachte ich deine Begleiter sind sau dumm. Sind sie auch, aber du musst sie im Kampf befehligen. Es ist nicht komplex, hat aber mal was von Dragon Age oder die alten Baldurs Gate Spiele. Wie gesagt nur halt einfacher. Nachdem ich das gerafft hab, dass das so ist und ich die nicht alleine kämpfen lassen kann find ich das Game nochmal so gut.
Grafik ist teilweise echt sauber, was aber eher wohl an Leveldesign und Lichtverhältnisse liegt und weniger an Texturen. Teilweise seiht's auch PS3 mäßig aus. Aber mies schaut es zu keiner Zeit aus mMn.
Dialoge (auf English) sind ganz gut, Begleiter find ich sogar überraschend charismatisch. Also alle Begleiter sind besser als die NPCs in Dark Souls ^^.
Fordernd ist das Game, aber das ist Ok so. Ich spiele auf dem 2 von 4 Schwierigkeitsgraden und ich sterbe schon noch ab und an.
Also mir gefällt das Spiel sehr gut. Allerdings nicht als RPG sondern als super-geiles Kampfspiel wie etwa Haunted zuletzt. Fordernde Kämpfe mit einstellbarem Schwierigkeitsniveau , interessante Charaktere und packende Geschichte. Wer braucht wirklich eine offene Welt in der schwule Beziehungen aufbaut werden können? Ich nicht! Und von mir aus kann die Geschichte ruhig die Freiheit des Spielers kann etwas einschrenken, ansonsten findet man sich in einer riesigen aber seelenlosen Welt wieder, wie bei Skyrim.
Also für mich Top-Kauf der letzten Jahre. Bin heidenfroh, dass ich nicht auf die Tests gehört habe. Aber bekanntlich sind die Geschmäcker unterschiedlich, am besten immer selbst ein Bild machen. Viel Spaß!