Wenn ich einem Kumpel dabei im Nahkampf die Rübe versohle und er die Attacke erwidert, tragen wir ein kurzes Duell aus. Das ist freilich reichlich sinnfrei, hat bis auf Trophäe und Gamerscore keinen echten Nutzen und dauert meist nur wenige Sekunden. Witzig ist es aber allemal. Falls wir uns länger miteinander anlegen wollten, könnten wir immerhin eine der Arenen betreten, in denen wir eine Runde klassisches Deathmatch austragen. Es ist sinnvoll, dass auch daran gedacht wurde! Mich konnten die simplen Arena-Kämpfe allerdings nicht lange begeistern.
Aber wie spielt es sich gemeinsam? Sind die Gefechte für Solisten etwa schwieriger, so dass Vierer-Trupps im Vorteil sind? Nein, ganz im Gegenteil sogar! Dafür sorgt das Spiel, indem es das Können aller Spieler zusammenrechnet und seine Welt mit entsprechend anspruchsvollen Widersachern bevölkert. Es legt den errechneten Spielerwert sogar recht großzügig aus, so dass größere Gruppen stellenweise alle Hände voll zu tun haben, obwohl sie sich durch dünn besiedeltes Gebiet bewegen. Borderlands setzt auf Teamwork – Spielern ohne Headset oder jenen, die sich einer unbekannten Gruppe anschließen, kann das glatt die Lust am Teamplay rauben. Ähnliches gilt für die Tatsache, dass nicht alle Teilnehmer dieselbe Beute erhalten, sondern die angebotene Belohnung fair teilen müssen, damit kein unschönes Wettrennen den Teamgedanken zunichte macht. PC- und PS3-Besitzern vergeht der Spaß übrigens schon deshalb schneller, weil sie mit einer verzögerten Umsetzung aller Eingaben rechnen müssen. Dieses Lag kann selbst den Kampf gegen einfache bewegliche Ziele zur Geduldsprobe machen – mich hat das immerhin so viele Nerven gekostet, dass ich auf Online-Gefechte auf PS3 und am Rechner verzichte. Am PC fehlt mir zudem eine Freundesliste, da Borderlands weder mit Games for Windows Live noch mit Steam zusammenarbeitet. Zwar darf ich mir im Spiel Freunde suchen, aber der Vorgang ist mühsig und wäre bei optionaler Anbindung an
Seltener Wandel Ursprünglich sollte Borderlands aussehen wie andere Shooter: Schmutziger,düsterer, marsianischer. Doch Anfang dieses Jahres stellte Gearbox plötzlich einen neuen Comic-Look vor. Ein mutiger Schritt – der sich visuell aber bezahlt macht. |
eine der bekannten Plattformen vermeidbar gewesen. Als Trostpflaster erkennt das Spiel zwar mein Xbox 360-Pad ohne Murren, aber unterm Strich erleben nur Xbox Live-Abenteurer, die sich taktisch absprechen, großartige Scharmützel! Was, auf allen Systemen, auch daran liegt, dass man angeschossenen Kameraden innerhalb eines großzügigen Zeitfensters zu Hilfe eilen kann.
Packender Todestanz
Und wer kommt Solisten zu Hilfe? Immerhin verzichtet Gearbox trotz des kooperativen Gedankens auf vom Spiel gesteuerte Helfer, so dass Einzelgänger ohne Gesellschaft unterwegs sind. Die Herausforderungen sind aber selbst dann stets zu meistern – zur Not hilft eben das Erledigen einer Hand voll Aufträge, bevor man eine knifflige Mission angeht. Doch was tun, wenn mich ein Bandit überrascht? Rumms! Wie aus dem Nichts schaltet eine elektronisch aufgeladene Granate meinen Schild ab, Sekunden später knie ich verwundet auf dem Boden. Eine Zeitleiste tickt unaufhaltsam, mir bleiben vielleicht 20 Sekunden. Kann ich mich vielleicht in Sicherheit bringen? Ich kann ja nicht einmal laufen!
Nein, so will ich nicht draufgehen. Einen erwische ich noch! Mühselig drehe ich meinen Körper um die eigene Achse, irgendwo stapft dieser klobige Schläger noch seine Runden. Plötzlich wird mir schwarz vor Augen, in wenigen Sekunden werde ich kaum noch etwas erkennen können. Da, ich habe ihn direkt im Visier! Ein Schuss trifft ihn direkt am Kopf, dann noch einer, nachladen, noch ein Treffer – und auf einmal sackt der Riese in sich zusammen. Besser noch: Weil ich in dieser Phase einen Feind erledigt habe, werde ich
nicht zum letzten Checkpunkte teleportiert, sondern kann weitermachen. Wer es nicht mag, kann sich manuell teleportieren; alle anderen ringen in einem packenden Todeskampf ums Überleben!
Die wankelmütige Fauna
Einen Rüffel gibt’s aber trotz der guten Inszenierung. Warum bekomme ich es einmal mit fast unmachbar schweren, ein anderes Mal mit geradezu popeligen Tieren oder Banditen zu tun? Es liegt daran, dass sich die Umwelt zwar relativ zur Stärke einer Gruppe ändert – der Grundwert für die Herausforderung eines Auftrags ist jedoch vorgegeben. Das ist gut, weil ich deutlich spüre, wieviel stärker ich mit jedem Stufenaufstieg gegenüber dem “Fußvolk” der ersten Stunden werde. Dem Erfüllen von Nebenmissionen kommt damit außerdem eine große Bedeutung zu, ohne bleibt manche Quest schlicht unlösbar. Es ist aber auch reichlich langweilig, wenn ich die Aufgaben, die ich bei meiner Online-Schatzsuche längst erledigt habe, in meinem Solo-Abenteuer noch einmal abklappern muss. Als wäre diese Doppelpackung nicht schon überflüssig genug: Wieso springen mich dann Mini-Monster an, die ich mit einem Atemhauch töten könnte? Immerhin habe ich online bereits einen riesigen Batzen zusätzlicher Erfahrung gesammelt – daran müssen die Entwickler doch denken, wenn sie Borderlands fürs kooperative Spiel zurechtschneiden. Sie könnten die Tierchen und Banditchen wenigstens in ihren Nestern lassen, wenn man denn schon durch maßlos unterlegene Lager schlendert. Eine andere Lösung wären dem Niveau der Spieler angepasste Gegner. Ein solches Vorgehen ist zwar ebenso berühmt wie berüchtigt, aber wenn sich schon alles um Action dreht, darf ausgerechnet die nicht langweilen!
Also ich hab mir das Spiel jetzt erst gekauft, dachte um 20 Euro ist nix verhaut. Aber dass ich so reinkippe, hätte nicht gedacht. Bin einstweilen auf Level 17 und es ist erstaunlich wie leicht Gegner zu bewältigen sind, die vorher ne echte Bedrohung für mich waren. Was die Sammelspirale betrifft, gehöre ich anscheinend zur Zielgruppe da die Quests irgendwie nur Nebensache bei mir sind.
Das einzige Manko das mich stört, sind die aktiven Quests. Hab mir beim schwarzen Brett gleich immer alle geholt um nicht nach jeder Quest zurückkehren zu müssen. Ich dachte, es ist immer nur die aktiv, die gerade im HUD aktiviert ist. Aber es sind alle angenommenen aktiv, hab schon zwei Mal Quests erledigt die ich gar nicht wollte, nur weil im Laufe einer anderen dran vorbeikam. So wird mir das zu schnell abgehandelt. Mache jetzt alle einzeln und fahr halt immer zum Brett retour.
Sonst geiles Spiel, ist genau meins.
Ausserdem ist bei Sturmgewehren mit Magazingrössen 12 und 18 eh kein Spielen möglich, weil die nur Feuerstösse von 4 Schuss raushauen und nicht kontinuierlich feuern. Da können die anderen Werte noch so gut sein.