Bisweilen gibt es im Spiel spärliche Actioneinlagen, bei denen Ihr z.B. versuchen müsst, einen Gegner mit dem Degen zu besiegen. Die Steuerung per Tastatur ist unnötig kompliziert und zusätzlich noch ungenau. Warum ein Hieb sitzt und der nächste nicht, bleibt im Dunklen. Und warum Ihr den Fight schließlich doch noch gewinnt ebenfalls! Sei`s drum, die nächste “Aktionsstelle” im Spiel kommt bestimmt und sie ist auch nicht viel aufschlussreicher: Die zu absolvieren bleibt ebenfalls reine Glückssache.
Nicht ganz so flott wie die Heldin sind allerdings die ziemlich öden Dialoge, die zusätzlich an der miesen Qualität der Sprachausgabe leiden. Da ergeht sich so manch Charakter in langweiligen Monologen über die uninteressantesten Themen, die man sich nur vorstellen kann. Abbrechen lässt sich das – wie auch der Vorspann – leider nicht und wer neu lädt, muss sich alles noch einmal anhören. Bisweilen darf Gräfin Cagliostro auch etwas sagen, das Ihr aus mehreren Möglichkeiten auswählen dürft. Klingt interaktiv, ist es aber nicht – auf den Spielverlauf hat die Wahlmöglichkeit nämlich keinen Einfluss.
Wenig Erotik
Zwei Dinge sind äußerst dünn gesät in Blood & Lace – Erotik und Grusel. Und das klingt merkwürdig: Sind es doch die Themen, die Euch bei dem Titel als erste einfallen dürften. Die Erotik besteht im Wesentlichen aus dem hüpfenden Vorbau der Hauptdarstellerin in Kombination mit dem Wackeln ihres ausladenden Hinterteils. Ganz gelegentlich gibt sie sich auch eine verschämte Blöße, die an die Schulmädchen-Schmuddelstreifen der 70er-Jahre erinnert – peinlich! Ähnlich traurig ist es in puncto Horror: Richtig gruselig ist hier eigentlich nur das einfallslose Gameplay!
Grafik
Die 3D-Grafik von Blood & Lace ist allenfalls mittelprächtig, da sie auch in den höheren Auflösungen zu wenig Details bietet. Auch die animierten Charaktere wirken grob und insgesamt puppenhaft. So kommt das Gefühl auf, sich eher in einer Aufführung der “Augsburger Puppenkiste” zu befinden, als in einem Adventure zu Geforce 4-Zeiten. Ständig in Bewegung ist dagegen die stark übertriebene Oberweite der Protagonistin. Das Ganze ist in die Vampir-Story eingebetet, die durch teils recht ansehnliche Zwischensequenzen vorangetrieben wird. Leider kann das zwischen den Kapiteln auftauchende Tagebuch nicht gelesen werden, da es gleich wieder verschwindet.
Sound
Der Sound des Vampir-Adventures kann nicht überzeugen. Die Musik besteht im Wesentlichen aus schlechten Midi-Sounds, die anscheinend jemand hobbymäßig in seinem Keller zusammen gebastelt hat. Noch laienhafter kommt nur die deutsche Sprachausgabe rüber, bei der offenbar völlig unprofessionelle Sprecher eingesetzt wurden. Die ohnehin langweiligen Dialoge klingen so noch ein Stufe nervtötender.