Futuristischer Wilder Westen

Schon Acron (zum Test) war ein Geheimtipp, doch mit  Blaston hat sich das Stockholmer Studio Resolution Games selbst übertroffen: Nachdem ich in meine ersten Kugelduelle abtauchen konnte, war es gar nicht so leicht, wieder aufzuhören. Lediglich der Schweiß unterm Headset sowie die körperliche Erschöpfung brachten mich meist nach einem halben Stündchen dazu, dem vollgeschwitzten Headset und mir eine Pause zu gönnen. Blaston soll im Januar zwar auch für andere PC-Headsets und VR-Spielhallen erscheinen; der Start für die kabellose Quest mit ihrem freiem Spielgefühl erweist sich aber als goldrichtig! Besser als hier kann man ein kleines Roomscale-Spielfeld kaum ausnutzen! Zwei mal zwei Meter solltet ihr am besten trotzdem freiräumen, da man in der Hitze des Gefechts auch schon mal durch die transparenten Gitter am Spielfeldrand ausweicht – was übrigens passend mit Energieverlust bestraft wird.

Sobald ihr bereitsteht und mit dem Internet verbunden seid (Offline-Spiele oder lokale Duelle gibt es leider nicht), kann es sofort losgehen: Das Matchmaking vermittelt euch einen Spieler oder Bot mit möglichst ähnlichem Rang und nach dem Countdown schweben auch schon die dicken bunten Projektile durch die Luft. Die Kontrahenten stehen sich auf zwei kleinen Plattformen gegenüber und decken sich gegenseitig mit zahlreichen Energiekugeln ein. Das jeweilige Gegenüber muss diesen natürlich ausweichen. Fast wie in einem alten Bullet-Hell-Shooter – nur dass die Kugeln hier in 3D durch den Raum fliegen wie in Superhot VR!

Voller Körpereinsatz

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Die Sportler wirken etwas generisch, verströmen zusammen mit der glühenden Kulisse aber eine angenehme Cyberkrieger-Atmosphäre, die u.a. an den Flipper Black Knight erinnert. © 4P/Screenshot

Dabei ist natürlich voller Körpereinsatz gefragt, mit einem langsamem Slalom durchs Kugelmeer aus der Schrotflinte, Abtauchen unter ein paar Pistolenschüsse oder Ausweichmanövern in letzter Sekunde, wenn die gefährlich schnelle rote Gewehrkugel am Kopf vorbei zischt. Sogar echte Hüpfer über ein Projektil können sinnvoll sein, da passend zu den Bewegungscontrollern nur der Kopf, der schmale Torso und die Hände als Trefferzonen zählen. Ich werde hier schließlich zu einem schwebenden Fantasiewesen, für das sich (nicht all zu viele) visuelle Extras wie acht Skins, diverse Banner oder Podiums-Dekorationen freischalten lassen. Wer möchte, kann dafür Echtgeld investieren. Bei neuen Waffen geht das ebenfalls, die Freischaltungen sind aber glücklicherweise zusätzlich an den Rang gebunden. Bislang hatte ich auch durch normales Spielen stets genügend Geld für die neuen Projektilspritzen, da ich nicht all zu viel in optischen Kleinkram investiert habe.

Schade allerdings, dass das Drumherum insgesamt so minimalistisch geraten ist. Es gibt nur einen einzigen öffentlichen Modus, der mir je nach Verfügbarkeit einen menschlichen Mitspieler oder einen Bot ähnlicher Könnensstufe vermittelt. Zusätzlich darf ich wie bei Acron einen privaten Raum für Freunde erstellen, dem sie z.B. per Code beitreten. Die Entwickler versprechen monatliche Updates, doch bislang wirkt das Angebot auch für einen kleinen Arcade-Titel etwas karg. Man mag sich gar nicht ausmalen, wie viel Spaß eine vollwertige Kampagne im Stil eines großen Tennisspiels machen würde!

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