Alles wie gehabt
Bionicle Heroes wurde sowohl inhaltlich als auch spielerisch 1:1 umgesetzt. Ihr versucht also nach wie vor als heldenhafter TOA Inika die von den bösen Piraka gemopste Maske des Lebens ausfindig zu machen, um das Eiland Voya Nui vor dem Verderben zu retten.
Dabei nutzt ihr selbst die Macht diverser Masken, die euch mit individuellen Fertigkeiten und Waffen ausstatten. Wer fleißig LEGO-Steine sammelt, darf seine Masken im örtlichen Shop sogar aufrüsten, wodurch ihr nicht nur eure Angriffs- und Verteidigungswerte verbessern, sondern auch noch individuelle Spezialfähigkeiten freischalten könnt, mit denen ihr dann an bisher unzugängliche Orte gelangt, um noch mehr Klötzchen zu sammeln.Witzlos: Im Heldenmodus können euch die harmlosen Plastikgegner überhaupt nichts mehr anhaben…
Was anfangs durchaus motiviert, verkommt jedoch schnell zu einem monotonen Ballermarathon gegen völlig harmlose Widersacher mit gelegentlichem Maskenwechsel für grenzdebile Rätselfüchse. Welche Maske an bestimmten Orten anzulegen ist, um Hindernisse zu passieren oder Apparaturen in Gang zu setzen, wird nämlich stets unmissverständlich angezeigt, die automatisch anvisierten Gegner haben die Gefährlichkeit von betäubten Stubenfliegen und sobald ihr genug Klötze für den Heldenmodus gesammelt habt, kann euch ohnehin nichts und niemand mehr etwas anhaben. Hier ist weder Können, Hirn, noch Kreativität gefragt. Selbst Zwölfjährige – jüngere Spieler werden von der USK kurioserweise ausgeschlossen – werden hier hoffnungslos unterfordert.
Ungenutztes Potential
Schade auch, dass es weder einen Baukasten für das Konstruieren eigener Figuren, noch einen Mehrspielermodus, um sich mit anspruchsvolleren Gegnern zu messen, gibt. Auch das Angebot an freischaltbaren Extras ist recht durchwachsen – Geld für Tipps auszugeben, die man auch im Handbuch nachlesen kann, ist jedenfalls nicht sonderlich motivierend. Aber es gibt zum Glück auch ein paar witzige Boni, spielbare Pirakas sowie zusätzliche Levels. Sammler kommen also durchaus auf ihre Kosten, wäre nur das Spielgeschehen an sich nicht so unglaublich eintönig und harmlos. Auch der quälend bemühte Humor und die seelenlosen Charaktere entlocken einem maximal ein müdes Lächeln, während man sich den Handlungsverlauf quasi selbst zusammenreimen muss. [GUI_SPIELLINKS(align=left,SPIELID=8159)] Die unspektakuläre Soundkulisse geht einem mit ihren sich ständig wiederholenden Loops ebenfalls schnell auf die Nerven.
Die Spielumgebungen sind hingegen teils ganz ansehnlich, kommen aber bei jedem noch so kleinen Kameraschwenk sofort ins Ruckeln. Auch sonst ist das Umsehen via Wiimote alles andere als komfortabel – ein Justieren mittels Steuerkreuz wäre sicher für viele eine willkommene Alternative gewesen. Aber dann hätten die Sensoren von Fernbedienung und Nunchuk ja auch noch die letzte Daseinsberechtigung verloren, denn gespielt wird Bionicle Heroes komplett mit Stick und Tasten – für ein Wii-Spiel natürlich absolut enttäuschend. Aber egal, bis auf die widerspenstige Kamerasteuerung klappt die Handhabung eigentlich recht gut. Doch warum dann 60 Euro berappen, wenn man dasselbe Spiel auf den anderen Konsolen und dem PC schon für ein Drittel des Preises erhält?
ja das spiel wurde wohl sowieso eher für kinder gemacht. dennoch hätte man es so spaßig wie lego star wars gestalten können. naja wayne