Egal ob Pirateninsel, Sturmburg oder Saurierberge – ihr könnt die sieben Welten relativ frei erkunden, Brücken überqueren, auf Simse springen, Leitern erklimmen, euch in die Luft katapultieren lassen oder Rutschen runtergleiten. Billy muss hier auch akrobatisches Talent beweisen und mit Weitsprüngen Abgründe oder mit dem Turbolauf große Steigungen überwinden. Die Steuerung reagiert punktgenau und ist absolut sauber.
|
Aber obwohl das Leveldesign von Billy Hatcher großzügig ausgelegt ist, werden auch schnell die Grenzen deutlich, die es klar hinter Mario Sunshine positionieren. Auf Dauer fehlen einfach Weitläufigkeit und kreative Herausforderungen. Es bleibt bei vielen einfachen Kämpfen, Schalterhüpfern, Slalompassagen und den üblichen Bosskämpfen.
|
Außerdem bot der Klempner etwas mehr fürs Auge: Man vermisst trotz klasse Schneegestöber, bewegter Gräser und ansehnlicher Explosionsfunken manchmal wirkliche Texturpracht. Und vor allem die einfachen Monster scheinen alle einen Stammbaum zu haben – sie ähneln sich zu stark. Selbst manche Bossmonster wirken trotz skurriler Ansätze recht schlicht designt, und können kaum beeindrucken.__NEWCOL__Sonic lässt grüßen
Dass das Sonic-Team seine Wurzeln nicht vergessen hat, zeigt sich an einigen rasanten Passagen: Manchmal müsst ihr euch auf Schienen oder Rampen begeben, die steil abfallen und geschicktes Ausweichen fordern.
Außerdem bringen überall verteilte Ringtrampoline einen Schuss Geschwindigkeit ins Spiel, denn Billy muss sich hier samt Ei teilweise über mehrere Stationen in die Luft oder auf bisher unerreichte Plattformen katapultieren lassen. Diese Rasanz tut dem Spiel gut, hätte aber noch einen Gang zulegen können. Aber auch wenn an keiner Stelle der adrenalinhaltige Rausch des blauen Igels erreicht wird, dürfen sich Sonic-Fans auf ein Wiedersehen freuen – mehr sei nicht verraten!
Sprung in der Platte?
Selbst Nintendo-gestählte Ohren mit viel Toleranz werden Billy Hatcher nach einer halben Stunde verfluchen. Nicht wegen der durchschnittlichen Soundeffekte, nicht wegen der fehlenden Sprachausgabe, auch nicht wegen des kindlich hinaus gebrüllten “Good Morning!” – man gewöhnt sich an alles.
Nein, es ist das dilettantische Orchester, das zum akustischen Generalangriff bläst: Die zunächst freundliche Hintergrundmusik scheint während des Spiels in eine boshafte Endlosschleife zu münden, die ohne Sinn für Takt, Abwechslung und Tempo auch jeden Fahrstuhl in Windeseile leer fegen würde. Man hat wirklich das Gefühl, hier wird eine alte Platte mit Sprung aufgelegt. Grausam, einfach grausam…