Generell ist festzuhalten, dass der Schwierigkeitsgrad der Missionen in der Kampagne eher “knackig” ist. Das ist nicht nur der fehlenden Kampftransparenz geschuldet, sondern dem rudimentären Tutorial, manchen Hauruck-Erklärungen, rasant entbrennenden Gefechten und einem vom Zufallsfaktor kritisch getroffenem Missionsdesign. Neben dem Kreuzer-Kampf gibt es Einsätze bei denen man Raumstationen zerstören oder beschützen, Transporter beschützen oder zerstören, ein bestimmtes Schiff eliminieren oder verteidigen oder Planeten bombardieren bzw. dies verhindern muss. Viele Elemente der Missionen sind zufallsbasiert.
Bombardierungsmissionen erfordern beispielsweise, dass man mit größeren Schiffen innerhalb eines meist kleinen Zeitfensters zu einem (zufällig ausgewählten) Punkt auf der Karte fliegen muss. Und mit etwas Pech ist der nächste Bombardierungspunkt auf der anderen Seite der Karte, wo es ziemlich schwer ist, mit einem dicken Pott in der Zeit hinzukommen, schließlich sind ja auch Gegner unterwegs – die Fähigkeit Kurzstrecken-Warpsprung hilft hier, sofern keine Feinde in der Nähe sind. Der Zufall sorgt ebenfalls dafür, dass die gegnerische Flotte beim Neustart einer Mission völlig anders zusammengestellt ist (Art und Anzahl der Schiffe)
und sie zudem ganz woanders auf der Karte herumlungern. Nach einem Neustart einer Mission bzw. dem erneuten Laden eines Speicherstandes, weil es keine Option zur Wiederholung gibt, kann die gleiche Mission bedeutend einfacher oder schwerer ausfallen.
Häufig ist es so, dass nicht das schlagkräftigste Schiff die beste Wahl für eine Mission ist, sondern die schnellsten Gefährten – gerade bei den Eskort- oder Abfangeinsätzen. Bei den Eliminierungen reicht es oft aus, so schnell wie möglich zum Ziel zu fliegen, es mit allem zu beharken und fertig. Zumal der Missionstimer kaum Spielraum für andere Vorgehensweisen bietet. Länger als 20 Minuten dauern die Kämpfe übrigens nie. Meistens ist nach der Hälfte der Zeit alles gelaufen.
Nur eine Aneinanderreihung von Gefechten
Wirft man abseits der Kampagne einen Blick auf den Modus rund um individuelle Partien, wird schnell klar, dass alle Einsätze in der Kampagne im Prinzip nur aneinandergereihte Gefechte mit unterschiedlichen Zielen sind. Auch die Story-Einsätze entpuppen sich bloß als leicht modifizierte Versionen bekannter Schemata mit Sprachausgabe und Textfenstern. Aufgrund der störenden Zufallsfaktoren in den Kampagne, nicht wirklich gut ausbalancierten Fraktionen (die Eldar-Schiffe sind zu schnell), nach Schema F gestalteten Story-Missionen, einem oberflächlichen Tutorial und fehlenden Optionen wirkt es so, dass Battlefield Gothic: Armada von Focus Home Interactive zu früh aus dem Raumhafen geschickt wurde.
Gefechte und Multiplayer-Duelle
Neben der Einzelspieler-Kampagne, die es nur auf Seiten des Imperiums gibt, darf man die Orks, die Eldar und die Chaos-Truppen in Solo-Gefechten und individuellen Partien sowie dem Mehrspieler-Modus befehligen –
jeweils mit einem eigenen Admiral, der in diesen Spielvarianten wieder Ruhm sammelt und damit die Flotte aufwertet. Im Mehrspieler-Modus dürfen 1-gegen-1- oder 2-gegen-2-Schlachten ausgefochten werden, wobei gerade in dieser Variante die bereits angesprochenen Balance-Macken schon eher auffallen. Das viel zu strikte Flottenpunktelimit verhindert hier ebenfalls größere Schlachten.
So richtig bugfrei ist Battlefield Gothic: Armada auch mehrere Wochen nach Veröffentlichung nicht. Innerhalb mancher Mission ist mein Mauszeiger nach einer Zwischensequenz einfach verschwunden, was ziemlich blöd ist, wenn man Befehle geben möchte. Manchmal haben meine Schiffe auch gar nicht auf Bewegungs- oder Angriffsbefehle reagiert. Zugleich präsentiert sich der Mehrspieler-Modus mit Verbindungsproblemen und -abbrüchen noch als Baustelle. Der bereits beschriebene Eindruck der zu frühen Veröffentlichung wird auch von der bekanntgegebenen Roadmap für die nächsten Wochen und Monate unterstützt. So wollen die Entwickler u.a. zwei weitere Flotten (Space Marines und Tau), ein ELO-Matchmakingsystem, kompetitive Rangduelle, Verbesserungen am 2-vs-2-System, ein Elite-System (vgl. Horde-Modus) und neue Fähigkeiten hinzufügen. Klingt eher nach einem Early-Access-Fahrplan …
Das Spiel ist besser als es die vielen mittelprächtigen Tests vermuten lassen. Mich hat Battlefleet Gothic: Armada jedenfalls so weit gefesselt, um es bis zum Ende durchzuspielen und das gabe schon eine Weile nicht mehr. Der Einzelspieler Skirmishmodus hat auch einiges an Zeit gefressen, der Multiplayer steht für mich noch aus.
Meine grössten Kritikpunkte sind die relativ überschaubare Anzahl an Storymissionen wärend der Kampagne und die Möglichkeiten zur Individualisierung der Schiffe hätte gerne noch üppiger ausfallen können. Ich schätze bei letzterem hat man Kompromisse für den Multiplayer gemacht, um das Balancing nicht noch schwieriger zu gestalten. Die Automatikfunktionen sollen wohl auch nicht so prickelnd sein, aber wer nutzt so etwas überhaupt? Bugs hielten sich bei mir stark in Grenzen und Abstürze hatte ich innerhalb von ~90h Spielzeit gerade mal zwei Stück.
Jetzt muss neues Futter in Form einer weiteren Kampagne her, möglichst mit Eldar oder Tau.
Es ist ziemlich gut und hat auch einen guten Start hingelegt. Die Verkaufserwartungen wurden dabei laut Entwickler weit übertroffen.
Ich habe nur die ersten paar Missionen der Kampagne gespielt. Die Zwischensequenzen und die WH40k Atmosphäre sind superb, das Missionsdesign aber durchschnittlich und in einigen wenigen Ausnahmen sogar schlecht. Nichtsdestotrotz ist es das Spiel, welches ich im Moment trotz Doom und Stellaris am meisten spiele- Das hat es dem Multiplayer zu verdanken der wirklich, wirklich, wirklich gut ist. Im Moment gibt es zwar balancing Probleme mit einer Rasse, aber die meisten Leute aus der community haben sich darauf geeinigt sie einfach nicht zu spielen bis der rebalancing patch kommt.
WH40k Fans würde ich zumindest ans Herz legen mal die 2 Stunden Probezeit zu nutzen und ein paar Spiele im Skirmish und Mp zu machen.
Ich finde das Spiel gar nicht schlecht. Das Gameplay und die Schlachten machen definitiv Spaß und können durchaus fordernd sein. Es gibt allerdings wirklich Mechaniken die Probleme zu haben scheinen, z.B. das Pathfinding wenn man andere Schiffe automatisch angreifen lässt.
Ich hab mich drauf gefreut, bin großer 40k-Fan, aber ich hab das Spiel - trotz 25 Jahren Videospielerfahrung - nicht verstanden. Ich hatte nie das Gefühl, in irgend einer Form Kontrolle über das zu haben, was auf dem Bildschirm passiert. Meine Schiffe umkreisen irgendwie andere Schiffe, das Einstellen mit welchen Waffen ich angreife scheint nichts zu bewirken, wenn ich die Schiffe manuell steuere macht es dass nur noch schlimmer, weil ich mich letzten Endes nur selbst ausmanöveriere.... mir ist es nicht gelungen, auf normal auch nur eine Schlacht zu gewinnen.
Und das fand ich schon sehr bitter. Ich hab einfach keine Ahnung, was das Spiel von mir möchte.
Interessant, danke für den Test! Die Mängel schrecken dann doch etwas vom Kauf ab. Wird dann irgendwann günstig im Sale geschossen.