Eine Schleichmechanik zum Vergessen

Apropros dämlich: Während die Festnahme-Mechanik in der ersten Spielhälfte durchaus Sinn ergibt und Uniform und Marke für Straßendealer vielleicht wirklich genug Eindruck machen, um sich zu ergeben, wird das Überrumpeln von Bösewichten spätestens nach dem Verrat an Mendoza ad absurdum geführt. Dann nämlich funktioniert es auch ohne Uniform und Marke. Selbst im Hauptquartier des Bösewichtes kann man so gemütlich einen bis an die Zähne bewaffneten Verbrecher nach dem anderen überwältigen und “festnehmen” – obwohl man ja gar keine Kollegen mehr hat, die die gefesselten Bösewichte nach dem Einsatz abtransportieren könnten. Klingt unlogisch? Ist es auch!

Zudem ist die grundlegende Mechanik der Schleichsequenzen in Hardline bestenfalls mittelmäßig. Zwar ist es

[GUI_STATICIMAGE(setid=77796,id=92501679)]
Die Kulisse in der Kampagne überzeugt – besonders Gesichter und Mimik sind gelungen. © 4P/Screenshot

löblich, dass man einen Großteil der Missionen schleichend absolviert und dabei Feinde lautlos überwältigen oder mit dem Wurf einer Patronenhülse ablenken kann. Das Verhalten der Verbrecher ist es aber nicht. So bekommen die Feinde nämlich meist nicht mit, wenn ich nur wenige Meter hinter ihnen lautstark einen Kollegen verhafte – oder sehen mich nicht, nur weil ich in geduckter Haltung genau vor ihrer Nase entlang spaziere. Ebenfalls blöd: Ist einmal der Alarm ausgelöst, wissen die Wachen meist sofort, wo ich bin und lassen sich auch nicht mehr abschütteln, sodass ich mich oftmals trotzdem durch Horden gewohnt dämlicher KI-Gegenspieler ballern muss.

Charakterschwäche an langweiligen Schauplätzen

So ordentlich Hardline beginnt, so schnell verpufft die scheinbare Stärke der Charaktere: Trotz gut inszenierter Zwischensequenzen und vieler Gespräche bleiben alle Protagonisten bis zur völlig bescheuerten Auflösung flach und uninteressant. Zudem ist unklar, warum man später mit einem Drogenbaron

[GUI_STATICIMAGE(setid=77796,id=92501681)]
Die Schauplätze sind angenehm weitläufig, können aber nicht mit der Opulenz des Vorgängers mithalten. © 4P/Screenshot

zusammenarbeitet oder wieso die toughe Khai gefühlte drei Mal die Seiten wechselt. Außerdem erlebt man einige erzählerische Momente, die überhaupt keinen Sinn ergeben. Warum zum Teufel flutet man einen Fahrstuhlschacht, um zum Penthouse zu kommen, wenn ein Teil des eigenen Teams gleichzeitig gemütlich den Fensterputzer-Lift nimmt?

Zugegeben: von der absurden Blödheit der Kampagne von Battlefield 4 ist man hier noch weit entfernt, die Qualität der Erzählung nimmt aber spätestens in den letzten vier der zehn Kapitel deutlich ab. Dramaturgischer Tiefpunkt ist dabei für mich Kapitel acht, das schon im letzten Jahr auf der Gamescom gezeigt wurde und im Anschluss scheinbar irgendwie in die Abfolge der Episoden eingesetzt wurde. Anders ist nicht zu erklären, dass ich erneut Schleich-Tutorials erhalte und längst bekannte Mechaniken spielerisch „neu“ eingeführt werden.

Die Schauplätze können zudem bei weitem nicht mit der Opulenz der “anderen” Battlefields mithalten. Große Schlachtfelder machen einfach mehr her als Hinterhöfe, Büros oder Lagerhallen, in denen sich Drogendeals abspielen. Gerade aus den angenehm weitläufigen  Everglades und der sengenden Wüste Kaliforniens hätte man aber erheblich mehr machen können, zumal es an dramatischen Zerstörungsorgien fehlt. Ja, es geht einiges an Pappwänden, Holz und Glas kaputt, aber an spektakulär versinkende Flugzeugträger oder einstürzende Wolkenkratzer kommt man in dieser Form einfach nicht heran.

  1. Gib EA mit Battlefront lieber keine letzte Chance sondern lass den Laden einfach liegen. Ich habe zwar Origin der C&C Teile wegen und ich habe auch grob zehn Stunden in Bf3 verbracht, aber ich garantiere dir, dass es nicht besser wird bevor der Aktienkurs auf dem Boden aufschlägt wie ein Meteor. Glaube mir, besser für dein Herz.

  2. Ich spiele seit nunmehr mehr als 25 Jahren Computerspiele und auch wenn mit knapp 40 die Reflexe langsam nachlassen, spiele ich auch immer noch gerne FPSs. Nach langer Zeit Abstinenz von EA - Electronic Arts in Folge des BF4 Desasters, welches ich laut dem mir absolut verhasstem Programm Origin auch nur 48 Stunden Spielzeit lang genutzt habe, habe ich mir gestern nicht zuletzt positiver Meldungen über weniger Bugs etc. Battlefield Hardline geholt.
    Inzwischen habe ich das sowohl das Spiel, als auch Origin, installiert, deinstalliert (was bei 5 DVDs Größe ein wenig an Zeiten erinnert, in denen man noch von Floppy Disks installierte), wieder installiert, Reparaturinstallationen durchführen lassen, als Admin ausgeführt, Treiber aktualisiert, CCleaner mein System durch den Wolf drehen lassen, diverse Dateien erstellt und zu EA hochgeladen und in drei Telefonaten bestimmt schon über eine Stunde mit dem Kundenservice verbracht, wovon einer mich übrigens versehentlich aus der Leitung gekickt hat.
    Die armen Kundendienstler können ja wirklich nichts dafür und sie sind nett und zuvorkommend und versuchen einem, wenn auch manchmal in gebrochenem Deutsch, zu helfen wo sie nur können.
    Aber:
    Warum zum Geier macht Electronic Arts das Startmenü immer noch Browserbasiert?
    Eigentlich sollte man meinen, sie hätten aus ihren vorherigen Problemen etwas gelernt, aber nein.
    Da ich Opera in der mobilen Version (also ohne notwendige Installation) benutze, sind meine Sicherheitseinstellungen für den Standardbrowser Internet Explorer und die mit diesem Browser möglichen Optionen so hochgedreht respektive eingeschränkt (schließlich will ich nicht, dass irgendein Programm über den IE Mist treibt), dass die Übergabe von Origin (welches ich übrigens hasse, sagte ich das schon?) auf den Standardbrowser natürlich nicht funktionieren kann.
    Seit wann - ja, ich weiß, seit BF4 - ist es bitte aus der Mode gekommen, dass Spielehersteller ein Startmenü für ihre verf*ten Spiele zur Verfügung stellen? Nein,...

  3. Leon-x hat geschrieben:Sehr komplex ist es halt nicht. Aus BF wird auch durch Hardline kein reines Stealthgame wo man auf gute Verstecke und dunklen Ecken großartig achten muss.
    Mir macht aber die Lockerheit Spaß wie man da durchkommt ohne jetzt 5-10 Minuten zu warten dass sich eine Gegnergruppe mal richtig bewegt um durchzukommen.
    Nett ist aber dass es eben mehrere Wege gibt durch ein Gebiet und wie man in manchen Abschnitten vorgehen will.
    Auch die Ausrüstung bietet verschiedene Möglichkeiten vorzugehen und könnte den ein oder anderen Zocker dazu verleiten eine Episode noch mal zu spielen nur um zu sehen wie es noch geht.
    Zumal man auch in den Einstellungen einige Anzeigen abschalten kann.
    Gibt halt einige Sachen zu entdecken. Aber mehr als ausfindig machen und abscannen ist halt nicht drin. Da hätte man mehr machen können wie z.B. bei Batman wo man Sachen kombinieren muss.
    Ich habe bei Hardline schlimmeres erwartet und bin jetzt doch positiv überrascht dass es mal ein bisschen anders ist. Es fühlt sich nicht so groß an wie die BFs mit Zahlen am Ende aber ist halt eine Abwechslung.
    Überleg es dir oder schau nach anderen Erfahrungsberichten.
    habs jetzt zur Hälfte durch und bin durchaus zufrieden :Hüpf:
    gefällt mir ganz gut mit der netten Tv Krimi Inszenierung, Stealth Action in den doch recht freien Gebieten und den vereinzelten unausweichlichen Ballereien.
    Was die Ermittlerelemente betrifft, hätte ich mir gewünscht, dass man selber auch mal kombinieren muss,die Bewiese ne größere Rolle spielen und man allgemein mehr Infos bekommt..
    Erinnert mich daran, dass ich gerne nen La Noire 2 hätte und mal das neue Sherlock holmes zocken sollte.....
    Die Fahlsequenz war jetzt auch nicht so toll aber zumindest als Abwechslung nett...
    Florida war bisher aber durchaus cool als Kulisse mit den Wettereffekten usw...Ist schon lustig, in der Nähe von Krokodilen rumzuschleichen....
    Hatte fast mehr Angst vor denen als vor den Gegnern.... :?
    nervig ist ein bisschen , dass das Rumkriechen nicht...

  4. Ich empfinde die Tests von 4Players gut und passend. Der Einzelspieler von Battlefield Hardline ist wahrlich keine Glanzleistung vom Entwickler. Für 20 EUR wäre das Spiel ja noch einigermaßen in Ordnung, aber nicht zum Vollpreis von über 50 EUR. Mir fallen da auch ein paar Sache auf, über die ich nur den Kopf schütteln kann. Ich kann mich verstecken, mich hinter einem Hügel oder einer Mauer kauern und trotzdem schreien die Gegner, daß sie mich entdeckt haben und ballern auf mich. Die zielsicheren Granaten, die zu mir fliegen, erinnern mich an Soldier of Fortune 2. Da waren sie alle auch Meisterschützen.
    Ich kann ein paar Meter vor den Gegnern ihre Kollegen grob verhaften, ohne daß sie reagieren. Als Knacki darf ich natürlich auch mehrere schwer bewaffnete Gegner *alleine* verhaften und brav werfen die dann alle ihre Waffen zu Boden. Meine Partnerin kann auch direkt vor den Augen der Gegner herumspazieren, ohne daß sie reagieren. Unendliche Munition kann ich natürlich auch mit mir herumschleppen. Blöde ist auch, wenn mir irgendwelche Hecken den Weg versperren. Da komme ich nicht mal mit Sprengstoff durch. Dann müßten doch pflanzliche Schutzwesten der absolute Verkaufsrenner sein, die halten alles ab, egal ob Splitter, Kugeln usw. Öfters überfiel mich beim Spielen Nostalgie und ich dachte an die alten Shooter-Zeiten Anfang 2000. Da versperrten mir Grasbüschel auch den Weg. Battlefield ist jetzt zum Wimmelspiel mutiert, denn oft genug mußte ich mit dem Scanner die Umgebung nach Beweisen absuchen. Blöde nur, wenn der Beweis einen Meter vor meinen Füßen lag, der Scanner ihn trotzdem nicht angezeigt hat und ich deswegen oft genug zeitintensiv im Kreis herumlaufen mußte, bevor sich der Scanner endlich erbarmte. Ich gebe für das Spiel höchstens 50 Prozent.

  5. Hm...
    Ihr bringt mich auf Ideen.
    Ich installier mir jetzt BDBC2 und spiel die SP Kampagne nochmal..
    Die ist naemlich mal gut.
    Um welches Spiel ging es hier gleich nochmal ? Call of Counterfield ?
    Sorry...gesehn, gelacht...geschmaeht.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1