Banishers: Ghosts of New Eden – Endlich Geister jagen

Nordamerika, 1695: Gut 80 Jahre vor der Gründung der USA werden in Banishers: Ghosts of New Eden Red und Antea von ihrem langjährigen und guten Freund Charles gerufen, denn der benötigt in New Eden dringend Hilfe. Ein übernatürliches Wesen bedroht das unscheinbare Küstenstädtchen und labt sich an den unvorsichtigen Bewohnern. Das trifft sich gut, denn das per Schiff eintrudelnde Liebespaar ist vom Beruf

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Der Mond scheint die Kirche an: Wenig einladend, aber ein Geist wartet bereits. © 4P/Screenshot

 Verbanner, sprich sie sind eine Art Ghostbusters des 17. Jahrhunderts. Ihre Aufgabe? Geister ausfinding machen, die Ursache klären, warum sie jemanden absichtlich oder unabsichtlich belästigen, und ihnen zur ewigen Ruhe verhelfen.

Kaum in New Eden Town angekommen, wird aber schnell klar, dass es es sich hier keinesfalls um einen einfachen Geisterjob, den man mal so nebenbei erledigt, handelt. Stattdessen wird der Ort von einem Albtraum heimgejagt, der deutlich zwielichtiger und mächtiger ausfällt als die Spukgestalten, die Red und Antea sonst gewohnt sind. Es kommt also wie es kommen muss: In einer zu voreiligen Konfrontation muss Antea ihr Leben lassen, Red wird hinfort geschleudert und alles scheint verloren. Das Leben gibt dem schottischen Schwertexperten allerdings noch eine zweite Chance, die an ein echtes Dilemma anschließt. Antea ist jetzt selbst ein Geist und damit zu dem geworden, was die beiden eigentlich bekämpfen. Es ist der Auftakt für eine emotionale und von tragischen Ereignissen gezeichnete Reise, bei der über dem Leitmotiv der Rache eine alles entscheidende Frage hängt. Wird Red Antea, so wie es der Eid der Banishers vorschreibt, friedlich ins Jenseits aufsteigen lassen oder aber setzt er alles daran, ein uraltes Ritual zu vollziehen, wodurch die Liebe seines Lebens wieder menschlich werden kann?

Auf dem ersten Blick ist die Antwort klar: Scheiß auf den Eid, her mit dem Ritual! Allerdings ist der Ritus an jede

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Liebe, die selbst noch nach dem Tod anhält: Red und Anteas Beziehung ist glaubhaft dargestellt. © 4P/Screenshot

Menge Essenz gebunden, die es nur gibt, wenn Red andere Menschen opfert – eine moralische Zwickmühle, die die Entwickler voll und ganz ausspielen. Denn natürlich gibt es in New Eden kein eindeutiges gut und böse, sondern oftmals nur viele Grautöne. Die Geister sind keine von Haus aus niederträchtigen Wesen, sondern in der Regel das Ergebnis ganz unterschiedlicher Umstände. Mal wurden ihre menschlichen Körper gepeinigt und in den Tod getrieben, ein anderes Mal handelten sie aus der Not heraus gegen die eigene Ethik oder ihnen lässt ein bestimmtes Thema auch nach dem Ableben keine Ruh, weshalb sie immer noch in der Welt der Lebenden im wahrsten Sinne des Wortes herumgeistern.

Keine einfache Entscheidung

Jede größere Haupt- und Nebenquest führt daher am Ende zu einer schwierigen Wahl, bei der die Entwickler die Misere des Ehepaars an und für sich clever nutzen: Ich treffe nämlich nicht nur eine Entscheidung für oder gegen die jeweiligen NPCs, von denen man sehr viele im Laufe der über 35 Stunden langen Kampagne antrifft, sondern auch über Anteas Zukunft. Ein Schicksal, welches sie selbst nicht direkt beeinflussen kann, aber stets mit Red diskutiert und ihn sogar früh im Spiel zu einem Versprechen zwingt. An dieses muss ich mich als Spieler nicht zwingend halten, sofern ich mit den Konsequenzen, die sich auf die Beziehung der beiden untereinander auswirkt, leben kann.

Überhaupt sind die Gespräche der beiden untereinander eine der ganz großen Stärken von Banishers: Mal intim und emotional, mal neckisch und verspielt und hin und wieder auch mit Streitpotenzial. Man spürt fast zu jeder Zeit, dass sich die beiden schon länger und ausführlich kennen, aber doch noch nicht alles voneinander

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Immer wieder müsst ihr euch in Banishers entscheiden, was aber selten eine einfache Aufgabe ist. © 4P/Screenshot

wissen. Mit dem frühzeitigen Ableben Anteas gehen beide derweil unterschiedlich miteinander um. Red ist tief getroffen, kämpft mit Schuldgefühlen und einer enormen Verbitterung, während sich seine große Liebe nach Außen hin schnell der neuen Situation anpasst. Das führt hin und wieder zu intensiven Gesprächen, in denen mir die Gefühlswelt der beiden näher gebracht wird, sich aber ebenso herausstellt, dass vor allem Antea keine einfache Vergangenheit hat. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten.

Neben der persönlichen Geschichte von Antea und Red erzählt Banishers aber auch die dramatische Geschichte von New Eden und seinen Bewohnern. Viele sind einst mit großen Hoffnungen in die vermeintlich Neue Welt aufgebrochen, um ihre früheren Probleme hinter sich zu lassen. Doch statt eines Paradies finden sie vielmals nur Elend und neue Schwierigkeiten vor, wodurch sich manche zu mindestens moralisch fragwürdigen Taten hinreißen lassen. Stichwort Hexenverfolgung, aber das greift schon wieder viel zu weit vor.

  1. "Remember me" habe ich auf der PS-3 und dem PC auf 100% gebracht. Hat mir sehr gefallen, vor allem das man seine Angriffe selber auf die gewünschten Controller Tasten legen konnte.
    "Banishers" kaufe ich mir noch, grad zu viel neues zu spielen..

  2. Ich bin einigermaßen angetan. Ich fand schon Remember Me sehr gut und bis dato auch das beste Spiel von DONTNOD. Mit LiS und Tell me Why hatte ich auch meinen Spaß, Vampyr war okay, hätte aber viel besser sein können. Dass es nun endlich eine deutsche und obendrein auch noch gelungene Synchro gibt, ist die Kirsche auf der Sahne. Ich hatte noch nicht viel Zeit zum spielen, aber die Stimmung und Präsentation sind auf einem hohen Niveau. DONTNOD ist eines dieser Studios, das vermutlich mit dem richtigen Budget auch ohne Probleme platinverdächtige Games entwickeln könnte. Dass Banishers direkt in den Steam-Charts gelandet ist, freut mich ebenfalls. Bisher gefallen mir auch die Charaktere und die Dialogregie. Die Dialoge fühlen sich sehr authentisch und nicht so "videospielig" an.

  3. 4P|Sören hat geschrieben: 14.02.2024 09:20
    kagrra83 hat geschrieben: 13.02.2024 22:30 Bin gespannt wie das wird. Die Spielzeit schreckt mich etwas ab. Hoffe, dass alles storygetrieben ist und ich wenig rumkloppen muss. Dann können es auch 50h sein.
    Es ist zwar schon sehr storygetrieben, aber es wird auch wirklich viel gekämpft. Wenn ich es jetzt grob einteilen müsste: Mindestens die Hälfte der Spielzeit habe ich mit Kämpfen verbracht. Selbst beim Erkunden stolpert man ja immer wieder über Feinde. Auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad ist es wenigstens so, dass man die eigentlich problemlos umklopfen kann und maximal die Bosse eine wirkliche Gefahr darstellen.
    Ich mag einfach nicht wenn es eine Mechanik gibt nur der Mechanik wegen. ZB liebe ich die Yakuza bzw Judgement Spiele für die Stories. Aber mein Gott, dieser ständigen Kämpfe, diese der Klopperein wegen plazierten Gegnergruppen in jeder Straße ist so fern ab von Realismus...es nervt mich einfach.

  4. Bei Steam schon länger im Shop und auch nebenbei mal angepriesen worden. Die neue Steuerung die man einstellen kann ist im Gefecht ungünstig, Lara bleibt mit den Waffen nicht auf den Gegnern. Habe es dann noch mit Tastatur versucht, genau das gleiche. Werde morgen mal gucken ob es mit der Controller Panzersteuerung geht, die ist Standartmäßig eingestellt. Man kann sogar die Controller Belegung selber belegen wenn man möchte. Preis ist mit knapp 30€ incl. aller DLC's auch günstig.

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