Backyard Wrestling: Don't try this at Home(Prügeln & Kämpfen) von Eidos Interactive Credit: Paradox Development / Eidos Interactive

Mehr Prügler als Wrestler

Egal ob ihr euch mit der witzig und im Stile einer Talk-Show erzählten Einzelspieler-Kampagne oder einzeln oder zu zweit an “Schaukämpfe” wagt, mit Wrestling hat das Spiel relativ wenig gemeinsam.
Mit gerade mal acht Griffen, die jeder der 20 Figuren zur Verfügung stehen und die durch das typische Arsenal von Schlägen, Tritten und Bodenangriffen ergänzt werden, ist das Repertoire stark eingeschränkt. Dafür jedoch kann man die Umgebung einsetzen, um seinen Gegner K.O. zu schlagen: Von Whip-Ins an Wände oder Zäune über die Aufnahme von Gegenständen bis hin zu Sprünge aus luftiger Höhe hat man zahlreiche Varianten eingebaut, mit der man das Areal so intensiv wie nie zuvor nutzen kann.
Doch da die Gegner meist damit beschäftigt sind, Sachen auf einen zu schmeißen und man keinerlei Block- oder Defensivmoves hat, kommt es nur selten zu den Infights, die man eigentlich mit Wrestling assoziiert.

Interaktive Umgebungen: einer der wenigen positiven Aspekte, die aber vollkommen untergehen.

Und selbst als Prügelspiel bietet Backyard Wrestling zu wenig Bewegungssubstanz, um auf Dauer interessant zu sein.
Einzig das gelungene Kontersystem sticht positiv aus dem unterdurchschnittlichen Spiel heraus: Mit dem richtigen Timing und nur einem Knopfdruck seid ihr in der Lage, jeden Nahangriff, wenn es denn mal so weit kommen sollte, zu kontern.

Auch das hektoliterweise fließende Blut und der im Vergleich zum Standard äußert magere Editor helfen Backyard Wrestling nicht mehr aus dem spielerischen Treibsand, der die Motivation bei Normalspielern schnell gegen Null treibt.__NEWCOL__Trotz des Versuchs, intensive Action zu entfachen, kommt nur selten Spannung auf und auch die an den spektakulären Finishern hat man sich schnell satt gesehen.

Blut ist nicht alles – doch spielerisch ist BW keine Offenbarung.

Unter dem Strich ein nett gemeinter Versuch, Wrestling von einer neuen Seite zu beleuchten. Spielerisch allerdings unausgereift und nur auf den Anreiz expliziter Gewalt spekulierend. Und das ist deutlich zu wenig, um mit den Genre-Größen auch nur ansatzweise mithalten zu können.

Nette Akustik und unzureichende Grafik

Während von der akustischen Seite in den Rendersequenzen nette Sprachausgabe zu hören ist und die Kämpfe von passender Musik (u.a. Biohazard, Sepultura, Anthrax und Rancid) und herkömmlichen Schlaggeräuschen untermalt werden, ist die Grafik weit davon entfernt, spektakulär zu sein. Die abgefahrenen Charaktere sehen zwar passabel aus und bewegen sich ab und an auch ganz nett, doch im Großen und Ganzen wird auch hier der Unterschied zu den Referenztiteln mehr als deutlich. Und da die Bewegungsvielfalt ziemlich eingeschränkt ist hat man sich an allen Moves schnell satt gesehen. Die Umgebungen und die Interaktion sind optisch passabel umgesetzt, bleiben aber im Gros ebenfalls unterdurchschnittlich und sind dazu noch auf beiden Fassungen mit üblen Rucklern versehen.

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