Atelier Ayesha: The Alchemist of Dusk(Rollenspiel) von Tecmo Koei / Koch Media Credit: Gust / Tecmo Koei / Koch Media
Das simple, rundenbasierte Kampfsystem wurde mit gelungenen Erweiterungen deutlich aufgewertet.
Das simple, rundenbasierte Kampfsystem wurde mit gelungenen Erweiterungen deutlich aufgewertet. © 4P/Screenshot

Die vom Zeitaufwand individueller Manöver abhängige Zugreihenfolge, die stets einsehbar ist und bei jeder Aktion aktualisiert wird, erlaubt darüber hinaus ebenso strategische Planungen wie der energie- und stellungsorientierte Einsatz von Team- und Superangriffen. Man wägt ab, ob man die bisher gesammelte Energie dafür nutzen soll, dem Gegner in den Rücken zu fallen, die Stellung zu halten, um einen möglichen Gegenangriff abwehren zu können oder ob man doch lieber warten soll, bis ein gnadenloser Vernichtungsschlag möglich ist.

Dass Gefährten mit angesammelter Energie eigene Angriffe unterstützen bzw. feindliche Attacken abfangen können, ist für Serienveteranen nichts Neues. Dass man dabei aber auch die Stellung wechseln, komplett aus der Ziellinie verschwinden oder individuelle Spezialmanöver ausführen kann, hingegen schon. Zwar stellen sich auch hier mit der Zeit gewisse Routineabläufe ein, aber die Auseinandersetzungen sind trotzdem deutlich taktischer und dynamischer als bisher.

Licht und Schatten

Die durchaus atmosphärischen Schauplätze bieten meist nur wenige Interaktionsmöglichkeiten.
Die durchaus atmosphärischen Schauplätze bieten meist nur wenige Interaktionsmöglichkeiten. © 4P/Screenshot

Das Leveldesign hat hier und da ebenfalls kleine Fortschritte gemacht, auch wenn es bezüglich Detailreichtum, Interaktionsmöglichkeiten und Kameraführung nach wie vor viel Luft nach oben gibt. Beim Questdesign herrscht trotz sympathischen Verzichts auf eine klassische Auftragsgilde hingegen eher Stillstand, da die Zielsetzungen auch ohne ausdrücklicher Missionsannahmen fast gleich geblieben sind: Man erweitert die Landkarte um neue Orte, bringt Monster zu Strecke, grast Sammelstellen ab und liefert gesuchte Gegenstände aus, während die laue Rahmenhandlung vor sich hinplätschert.

Je nach Spielfortschritt, Gruppenzusammensetzung und Aufenthaltsort wird man Zeuge unterschiedlicher Ereignisse, knüpft neue Freundschaften, festigt bestehende oder schreibt Erlebtes im Tagebuch nieder, um verknüpfte Boni zu kassieren. Geschäfte, in denen man oft einkauft, erweitern nicht nur schrittweise ihr Angebot, sondern nehmen auf Wunsch auch selbst erzeugte Waren ins Sortiment auf.

Holprige Darbietung

Die Anime-Charaktere wirken liebevoll modelliert, Kulissen und Gegner leider nicht.
Die Anime-Charaktere wirken liebevoll modelliert, Kulissen und Gegner leider nicht. © 4P/Screenshot

Technisch kocht aber auch Ayeshas Alchemie-Trip auf Sparflamme. Während die im Anime-Stil gehaltenen Figuren trotz endlos animierter Lippenbewegungen beim Sprechen noch recht ansehnlich wirken, scheinen Gegner und Kulissen hingegen noch aus PS2-Tagen zu stammen. Kurios nur, dass die Bildrate trotz Winzarealen, Mageroptik und 1,6 GB schwerer Zwangsinstallation vor Spielstart regelmäßig ins Stottern gerät. Auch, dass es nicht einmal in den Story-Dialogen durchgehende Sprachausgabe gibt, wirkt alles andere als zeitgemäß.

Viel ärgerlicher ist allerdings die dürftige Lokalisierung: Dass es auch dieses Mal keine deutschen Untertitel gibt, ist für Atelier-Fans nichts Neues, dass es aber keine Option mehr auf japanischen, das Anime-Flair unterstreichenden Originalton gibt, verwundert jedoch sehr. Nicht nur weil er längst Standard war, sondern weil die Wahl zwischen englischer und japanischer Sprachausgabe selbst in der Anleitung noch geschildert wird. Allerdings enthält die hiesige Anleitung auch noch andere Druckfehler wie falsche Charakterabbildungen. Die Trophäen inklusive Beschreibungen hat man hingegen gar nicht erst angefasst und komplett auf Japanisch belassen…

  1. Kamidori ... naja, 'n Durchgang war's ganz witzig. Die besten sind da immer noch die alten Atelier oder die erwähnten Mana Khemia Teile.
    Gedubbt kommt aber eh nid in Frage. Da hätte das game schon 95% kassieren müssen ;) Gerade bei so'nem Nischentitel sollte man doch auch die Nischenbedürfnisse erfüllen ^^;

  2. Erinnert mich sehr stark an "Kamidori Alchemy Master". Da gehts ebenfalls um Sammeln, Craften, Leveln, Kämpfen, Nebenquests und allerlei Dinge. Man zieht später um die 10 Charaktere parallel hoch mit all ihren Eigenheiten und Fertigkeiten und führt nebenbei einen Shop wo man die gecrafteten Dinge verkaufen kann. Sehr umfangreich und empfehlenswert, man sollte aber mit niedrigen Erwartungen an die simpel gestrickte Story gehen.
    Aber vorsicht, das Spiel ist ab 18 und hat nicht wenige schmutzige Szenen. Aufgrund des riesigen Spielumfangs sind diese aber dünn gesät.

  3. Zockerpritschen hat geschrieben:Die Atelier-Teile auf PS 3 sind zwar ganz nett, aber an die Urväter Mana Khemia 1 + 2 auf PS 2 kommen die storytechnisch und spielerisch leider nicht ganz ran.
    Atelier Reihe ist etwas älter als die Mana Khemia Reihe. ;)

  4. chrisby hat geschrieben:
    4P|BOT2 hat geschrieben:Nachdem die Arland-Trilogie mit Atelier Totori abgeschlossen wurde
    Atelier Totori war der 2. Teil, der letzte Teil der Arland-Trilogie war Atelier Meruru ;)
    vollkommen richtig und danke für den hinweis - verdreher wurde ausgebessert ;)

  5. Die Atelier-Teile auf PS 3 sind zwar ganz nett, aber an die Urväter Mana Khemia 1 + 2 auf PS 2 kommen die storytechnisch und spielerisch leider nicht ganz ran.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1