Fazit

Über die technischen Reize dieser Sammlung braucht man keine Worte verlieren. Nahezu alle der jeweils 50 enthaltenen Titel pro Kollektion waren allerspätestens mit dem Master System oder dem NES kalter Kaffee. Doch als interaktives Spielemuseum aus der Anfangsphase der Videospiele mit dem Fokus auf Atari als einer der großen Pioniere sowohl im Automaten- als auch Heimkonsolen-Bereich sind die Flashback Classics reizvoll – auch wenn die Umsetzung von speziellen Kontrolloptionen wie Trackball nicht gelungen ist. Sie wären sogar noch reizvoller, wenn man bei der Spieleauswahl keine Mühen gescheut und einige Meilensteine integriert hätten, die sowohl für Ataris Arcade-Reputation als rückblickend auch für den Stellenwert der seinerzeit meistverkauften Konsole wichtig gewesen wären. Die frühen Star-Wars-Titel aus der Spielhalle mit ihren Vektorgrafiken wären nett gewesen, doch ein BattleZone ist nahezu Pflicht, fehlt aber. Auch Third-Party-Titel wie Moon Patrol, Frogger oder Pitfall werden schmerzlich vermisst. Die 100 Spiele zeigen dennoch einen weitgehend akkuraten Querschnitt der Pionierphase unseres Hobbys.

Einschätzung: befriedigend

Wertung

  1. Ich frag mich, wie man solch eine Sammlung ohne Solaris veröffentlichen kann. Eine nicht geringe Zahl der "populären" Spiele in der Sammlung sind Titel, die es auch für andere Systeme gab. Solaris war, soweit ich weiß - exklusiv für den 2600 (und irgendwann neben Pitfall der einzige Grund, warum ich das Ding bis ich mein NES hatte dann noch angerüht habe...). Abseits davon würde ich den doch recht happigen Preis ebenfalls als Kritikpunkt nennen. Der Nostalgiewert ist natürlich da, aber spielerisch gibts da jetzt nicht so viel zu holen. Und ähnlich umfangreiche Sammlungen hat man für den PC schon vor 10 Jahren für einen Zehner hinterher geworfen bekommen.

  2. Das Gleiche habe ich schon vor etlichen Jahren für den PC gekauft. Man könnte sogar fast sagen, das Selbe. Mehr als ein paar Euro hat mich die CD/DVD damals übrigens nicht gekostet und der PC hat halt zusätzlich den Vorteil, dass man mit der Maus Spiele wie Centipede oder Missile Command vernünftig spielen kann.
    Bezüglich Lizenzen: Das Activision die nicht rausgibt, wundert mich nicht. Die verkaufen solche Sammlungen ja ab und an selbst ganz gerne. Man hätte sich allerdings um ein paar andere Hersteller bemühen können. Die zumeist (für VCS-Zeiten) großartigen Spiele von Imagic hätte man bestimmt für'n Appel und 'n Ei gekriegt.

  3. Ihr habt das größte Problem dieser Sammlung nicht erwähnt: der Preis.
    Als Retail soll man fast 30 Euro pro Volume bezahlen (ist also bei knapp 60 Euro für beide) und selbst als Download soll man 20 Euro pro Volume hinlegen.
    Das ist viel zu viel.
    30 Euro für beide zusammen als Retail bzw. 20 für beide zusammen als Digital wären OK gewesen. So ist das einfach nur Wucher.

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