Große Leistung!

Ubisoft hat mit Assassin’s Creed eine neue Art Spiel populär gemacht: das Ausradieren. Nein, nicht im Sinne der namensgebenden Attentäter, sondern ganz wörtlich. Denn es werden Markierungen radiert. Markierungen auf einer Landkarte, die den Blick auf topografische Besonderheiten behindern. Man kann sie entfernen, indem man in einer aufwändigen virtuellen Welt ihren Standort lokalisiert und eine Taste drückt – viel mehr ist kaum nötig. Man gewinnt, wenn fast alle Markierungen verschwunden sind.

Die unglaubliche Reise in einem verrückten Animus

Das war seit dem ersten Teil so und das hat sich seitdem kaum verändert: Ohne Mühe rennt, springt und klettert die Hauptfigur durch das Land, die Straßen und über die Dächer historisch interessanter Schauplätze – zuerst die Gegend um Jerusalem zur Zeit des dritten Kreuzzugs, später Italien zur Zeit der Renaissance, Konstantinopel, das um seine Unabhängigkeit kämpfende Nordamerika und schließlich die verklärte Piratenhochzeit um 1700.

Die Besonderheiten der PC-Version



Dass Assassin’s Creed Rogue die Umsetzung eines Spiels für die Konsolen der letzten Generation ist, sieht man ihm an: Das ebenfalls für PC sowie PS4 und Xbox One erschienene und in Paris verortete Unity zeigt trotz ärgerlicher Grafikfehler wesentlich eindrucksvollere Bilder.

Rogue läuft auf dem PC allerdings sehr flüssig – mit Abstand besser als der Vorgänger Black Flag. Obwohl Orte und Vegetation weniger belebt aussehen als in Unity und manche Details erst spät auftauchen, ist das Windows-Abenteuer damit nicht nur schöner, sondern auch besser spielbar als sein Gegenstück auf PlayStation 3 und Xbox 360. © 4P/Screenshot

In dieser Ära spielt auch Rogue, das auf PlayStation 3 und Xbox 360 gleichzeitig mit Unity erschien, aber eine andere Geschichte erzählt. Während Unity nämlich (ebenfalls auf PC sowie auf PS4 und Xbox One) ins Paris der

Französischen Revolution entführt, knüpft Rogue sowohl spielerisch als auch erzählerisch an Black Flag an, erinnert an zahlreiche Ereignisse und Figuren der Vorgänger und bietet einen neuen Einblick in die Welt der Assassinen.

Babylon Creed

Deren Gegenspieler, die Templer, stehen immerhin im Mittelpunkt, wenn sich der junge Assassine Shay Cormac gegen die Prinzipien seiner Bruderschaft entscheidet – nicht aufgrund einer profanen Stimmungsschwankung, sondern wichtiger menschlicher Motive. Die Trennung ist umso schmerzhafter, da er in den ersten Stunden viel Zeit mit den Assassinen verbringt. Man lernt seine Freunde und seine Liebe kennen. Trotzdem ist das Zerwürfnis unvermeidbar und so verlässt Shay seine “Familie” schließlich ohne Zorn, aber aus großer Überzeugung. Und Ubisoft erschafft einen der glaubwürdigsten Protagonisten der bisherigen Serie.

Im Vordergrund steht dabei die besonnene, vom Schicksal gezeichnete Figur. Der Konflikt um die Ordnung der Welt und das Erbe vormenschlicher Wesen wird in den Hintergrund gedrängt. Das tut der Erzählung gut! Ich mochte die verquaste Science-Fiction nie, bin über Desmonds Verschwinden heilfroh und glücklich darüber, dass das in Black Flag begonnene Abenteuer im Abstergo-Zentrum diesmal nur wenige Szenen lang dazu dient, interessante Verbindungen zu bisherigen Geschehnissen herzustellen.

  1. Ich habe es vorgestern beendet und muss sagen, dass die AC-Teile wirklich immer ernüchternder werden. Dieser ganze Sammelkram bringt einem absolut gar nichts, abgesehen von freischaltbaren Cheats. Animusfragmente bringen einem zugegeben noch eine (belanglose) Nachricht von Juno, Säulen und Templermünzen immerhin (hässliche) Outfits. Nachdem ich das recht schnell durchschaute, verzichtete ich dann auch darauf, in jeder Siedlung alles aufzusammeln. Nur die Shantys nahm ich mit, die haben mir immerhin etwas geboten.
    Spielerisch könnt ich immer noch kotzen. Ich weiß nicht, warum man die Steuerung seit AC2 oder 3 so dermaßen in den Sand gesetzt hat. AC1 hat eine richtig flüssige Steuerung gehabt, die recht präzise war und so gut wie nie in Fehlsprüngen endete. Bei AC:Ro muss man echt aufpassen, jeder noch so minimal falsche Kamerawinkel führt dazu, dass man plötzlich ganz woanders hinspringt. Bei Verfolgungsjagden ist das immer besonders ärgerlich: Ich möchte um die Kurve rennen, um den Gegner einzuholen, stattdessen springt Shay an einer glatten Wand mehrmals hoch, wo es keinen Halt gibt. Oder ich möchte über das Schiff rennen, weil mir der Gehen-Modus zu langsam ist, und was passiert? Er springt ÜBERALL HOCH. Auf jede Kanone, auf jede Kante. Jesus. Bei AC1 hat Altair noch vor jeder Kante Halt gemacht, im Rennenmodus musste man zum Klettern noch zusätzlich die Leertaste oder Shift drücken, aber natürlich wollte man lieber die Steuerung später vereinfachen und hat alles auf eine Taste gelegt.
    Die Kämpfe sind auch so eine Sache. Ich werde angegriffen und will zuschlagen, Shay schlägt aber nicht zu, sondern geht an dem zuschlagenden Gegner vorbei und lässt kurz seine versteckte Klinge ausfahren, weil das Spiel nicht automatisch den Gegner fokussiert (bei AC1 musste ich Gegner noch manuell anvisieren, was deutlich besser funktioniert hat). Das sind btw alles Probleme, die es nicht erst seit Rogue gibt, sondern mindestens seit AC2 oder 3.
    Die Erzählung war soweit voll in...

  2. Leider gibt es doch keine wirkliche Alternative zu AC, wenn man das Konzept eines zum Leben erweckten Zeitabschnitts erleben will, welches sich zumindest glaubwürdig an gewisse geschichtliche Zusammenhänge orientiert.
    Deshalb werde ich es wohl auch kaufen. Kein anderes Spiel bietet mir bisher die Möglichkeit in historische Abschnitte einzutauchen und diese Zeit zu "erleben".
    Sicherlich ist das Gameplay mittlerweile altbacken und lahm, aber zumindest für mich macht es die Kulisse zu einem gewissen Grad wieder wett.

  3. Anders als in anderen Spielen finde ich sämtliche Anzeigen sogar garnicht mal unsinnig. Man muss immer bedenken, dass man sich quasi in einer VR befindet, die einem auf mit sämtlichen HUD-Elementen versorgt.
    Schlimmer finde es dies bei Spielen, z.b. Guild Wars 2 oder DA:Inquisition. Dort gibt's einfach keine vernünftige Erklärung, warum einem das Spiel diverse Standorte verrät.
    Assasin's Creed soll den flüssigen Kampf darstellen, dafür ist z.B. das Kontersystem zwingend notwendig. Wie bekloppt wäre es, wenn man für jeden Kampf 5 oder 6 Minuten Zeit aufwenden müsste. Spielerisch unterscheiden sich andere Spiele mit Kämpfen doch nur darin, dass man 20 Mal nacheinander Viereck / X drückt um zuzuschlagen. Da ist es spielerisch nicht weniger fordernd, zum richtigen Zeitpunkt die Taste für Konter zu drücken, mit A auszuweichen und zwischendurch einige Male zu schlagen.
    Für mich macht Assasin's Creed seit Teil 2 jedenfalls alles richtig, alles. Kulisse, Gameplay, Grafik, Sound, Vertonung, Charaktere - Nur die Story hinkt hier und da mal und hätte meiner Meinung durchaus anders verlaufen können.
    Ich muss aber dazusagen, dass ich diese Art von Spiel auch nur bei AC mag. Bei AC sind das alles Punkte die mich keineswegs stören, aber ich muss das gleiche Spielprinzip dann nicht in 10 anderen Spielen haben.

  4. AC baut aber schon auf den Hilfen und Karten auf, find ich (hier und dort sogar extrem). Und da man nicht jede Sache einzeln abschalten kann (wie schon erwähnt), hat man da eigentlich gar nicht so eine große Wahl.
    Entweder findest du alles und kannst wenigstens noch ein bisschen herumexperimentieren oder du findest doch eigentlich gar nix bzw wirst andauernd von den Wachen entdeckt, weil die Spielmechanik zu hakelig ist.
    das find ich schade..ich würde gerne mal nen anderes Ac Erlebnis haben.....

  5. 4P|Benjamin hat geschrieben: P90, warum?
    Nein, der Stichpunkt hatte dort selbstverständlich nichts verloren und sollte inzwischen auch verschwunden sein. Das ist ein Überbleibsel der Konsolenversion und der Text hebt die gute Bildrate ja auch an mehreren Stellen hervor. Sorry. :)
    Sowas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht (C&P Fehler vom Konsolentest) :)
    Diese Iteration der Anvil Next läuft eigentlich *so* rund, die würde "fast" auch noch auf einem Pentium 90 gehen ^^
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    Zum Spiel selber:
    Bin jetzt so in der Mitte, und ich mag's wirklich sehr - ich bin aber auch großer Fan der Serie. Für mich das dieses Jahr "bessere" AC-Spiel im Vergleich zu Unity - ich kann mich mit Unity ums Verrecken nicht anfreunden, in Rogue habe ich mich von Anfang an "heimisch" gefühlt. Für Fans des Kanons eigentlich auch Pflicht, verknüpft es doch ziemlich gelungen die Handlungen von 3 und 4 mit Verweisen auf Unity.
    Was Benjamin in seinem Test mit dem Abklappern der Karte beschreibt, sehe ich auch, das ist nicht unbedingt spannend und gehört imho auch mal überarbeitet/abgeschafft. Betrifft aber ausnahmslos *alle* Ubisoft Openworld Spiele der letzten 5 Jahre und war ja immer schon Teil der AC Serie. Da macht es für mich auch keinen Unterschied, ob man bei Unity nun sieht, wie die Spielfigur da noch die Hand ausstreckt oder wie in Black Flag / Rogue nur dagegentritt. Auch der Kampf ist ... naja... meh halt.
    Das Alles kann ich trotzdem irgendwie verschmerzen, ich mag die Serie einfach und einmal im Jahr ne Woche AC muss einfach sein. Entspannung pur in toller historischer Kulisse :)
    Zumal ich bei Rogue auch ein paar tolle "frische" Ansätze sehe, es ist wirklich mal interessant, den Konflikt von der anderen Seite aus zu führen. Rogue hat auch (kommt ja beim Test auch raus) den besten Hauptchar seit Teil 2 sowie eine tolle Geschichte. Bei AC4 bspw. hat mich alles genervt, was mit der Haupt Storyline zu tun hatte, alles Andere rund um Piraten sehr gut unterhalten.
    Im imho sehr guten Kotaku Review zum...

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