Assassin's Creed: Liberation HD(Action-Adventure) von Ubisoft Credit: Ubisoft Sofia / Ubisoft
Technisch aufgewertet

Das “HD” im Titel deutet es zaghaft an: Die bereits gut aussehende, aber gelegentlich von technischen Mankos gebeutelte Vita-Version wurde für die neuen, alten Systeme aufgehübscht.Und sie kann sich in der Tat sehen lassen: Das Geschehen läuft ruckelfrei über den Schirm, die Animationsprobleme der Handheld-Version wurden ebenfalls weitgehend ausgemerzt. Alles sieht runder, weicher, schicker aus – aber es erreicht unter dem Strich dennoch nur in etwa die Qualität, wie sie z.B. Assassin’s Creed 2 bietet. Und bei Effekten wie Explosionen, aufspritzender Gischt etc. lässt sich der Ursprung auf Vita ebenfalls ablesen. Kein Vergleich zu dem Aufwand, den man bei den Teilen 3 und 4 visuell auf sich niederregnen lassen kann.

Doch auch in anderen Bereichen lässt sich erkennen, dass Liberation nachträglich auf den stärkeren Systemen erscheint: Die drei Gebiete sind vergleichsweise klein, durch das verschneite Umland New Yorks wird man ohnehin nur schlauchartig durchgelotst. Zudem ist New Orleans im Vergleich zu Boston oder dem Big Apple in Assassin’s Creed 3 erschreckend schwach bevölkert. Es kommt zu keinem Moment das Gefühl auf, das man hier durch eine der bedeutendsten Südstaaten-Metropolen läuft – auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt eine deutlich geringere kulturelle Rolle spielt als heutzutage. Architektur und allgemeine Atmosphäre können sich sehen lassen, doch in vielen anderen Bereichen bleibt man oberflächlich und hinter den von den anderen Teilen definierten Standards zurück.

Mechanisch bieder

Auf den ersten Blick beinhaltet Liberation mechanisch alles, was ein Assassin’s Creed ausmacht: Kämpfe, Schleichen, Meucheln, unter dem Strich abwechslungsreiche Missionen, Erforschung, zahlreiche Nebenaufgaben, die jedoch wie die Hauptaufträge zu 95 Prozent aus bekannten Standards bestehen. Und oben drauf gibt es auch ein paar neue Elemente. Das Wichtigste: Die Heldin kann an bestimmten Punkten ihre Kleidung wechseln und so als Assassine, als Edelfrau oder als Sklavin durch die Gebiete ziehen. Da mit dem jeweiligen Kostüm auch entsprechende Vor- und Nachteile mit angezogen werden (als Dame z.B. kann man nicht klettern), steckt hierin eine Menge Potenzial. Doch das bleibt wie vieles andere größtenteils ungenutzt. Denn Liberation nimmt mich an die Hand und schreibt mir in den entscheidenden Situationen vor, was ich nutzen muss bzw. steckt mich beim Szenenwechsel automatisch in das entsprechende Kostüm.

Connor bekommt einen Cameo-Auftritt spendiert.
Connor bekommt einen Cameo-Auftritt spendiert. © 4P/Screenshot

Wo bleibt die Freiheit, zu experimentieren? Wieso muss ich mich sklavisch (das Leitthema spiegelt sich auch auf Spielerseite wider) an das halten, was die Entwickler vorgesehen haben?

Überhaupt wird die ohnehin reduzierte Größe der Karten noch dadurch geschmälert, dass man meist durch einen Missionsschlauch geleitet wird, der durch hell erleuchtete Techno-Bälle markiert ist. Im Vergleich zur ursprünglichen Vita-Version hat man zwar die Missionswege etwas geöffnet  und suggeriert wenigstens etwas Freiheit. Doch nimmt man die Teile 1 bis 4 als Maßstab, ist Liberation nicht mehr als ein kleiner, weitgehend risikofrei inszenierter Ableger, dem das gewisse Etwas fehlt. Die Auseinandersetzungen sind zwar einfach wie immer (gefühlt sogar noch einfacher), wirken aber trotz gelungener Animationen, die wieder einmal zum Eindruck eines Kampfballetts beitragen, immer wieder erstaunlich träge. Und der Rest ist wie auf der Handheld-Plattform: Die Gegner-KI bei Verfolgung und Entdeckung ist schwächer als bei jedem anderen Assassin’s Creed. Es gibt immer noch ein viel zu leichtes Klettern auf Schienen, bei dem Aveline sogar unbeschadet aus größeren Höhen unbeschadet stürzen kann als ihre männlichen Kollegen. Und obwohl mit der Peitsche sowohl für den Kampf als auch für die Erforschung (man kann sich damit an Vorsprüngen festmachen und schwingen) ein neues Element eingebaut wurde, bekommt Liberation dadurch weder mehr Tiefgang oder Taktik.

  1. Wahnsinn also das Spiel hat echt die dümmste KI die ich je in einem AC gesehen hab.
    Ab dem finale von Chapter 4 hab ich aufgehört die volle Sync vollmachen zu wollen, das ist einfach nur noch ein Glücksspiel. Mitten im Fight haben sich die Idioten dann alle gegenseitig erschossen. Hab nur noch den Kopf geschüttelt lol.
    Die Story in den ersten Kapiteln ist sooo träge, ich schätze mal viele kommen gar nicht mal über Chapter 2 hinaus weil sie in den Sümpfen beim Spielen ständig einschlafen... :lol:
    Bin ja AC Fan der ersten Stunde aber das Spiel ist teilweise einfach nur eine Frechheit.
    Schwer zu unterbieten. Freu mich aber trotzdem schon auf Black Flag.

  2. Bin gerade an AC4, hat echt seine Highlights aber wenn das durch ist langt es mir erstmal wieder mit dem Herumgehampel. Und zwar mindestens für ein Jahr bis das nächste große Ding auf den Markt geschmissen wird, eine hochgekokste Handheldversion wird daran nichts ändern.

  3. Für 20 € kann man nun wirklich nicht meckern. Gibt mit Sicherheit schlechtere Spiele für mehr Kohle ^^ Da ich keine Vita habe und mir auch nicht holen werde, freue ich mich über die Umsetzung .

  4. Ok, das hat nur bedingt etwas mit dem Thema zu tun + das hier ist "nur" ein Forum für Videospiele, aber das Wort "farbig" sollte man im Bezug zur menschlichen Hautfarbe nicht verwenden. Sicherlich steckt keine böse Absicht dahinter, trotzdem bitte nach Möglichkeit vermeiden. Meine dunkelhäutigen Kumpels mögen sowas gar nicht und ich kann das verstehen.
    edit: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Farbiger
    Alles klar? ;-)

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