Armored Core 6: Fires of Rubicon – Kapitalismus und Kolonialismus
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Angesichts wertvoller Ressourcen hat der ein oder andere gierige Großkonzern ein Auge auf Rubicon 3 geworfen. © 4P/Screenshot

Eines wissen wir dank zahlreicher Science-Fiction-Storys mittlerweile: Wenn eine mysteriöse Substanz im Weltall entdeckt wird und den angeblichen technologischen Fortschritt der Menschheit verspricht, dann ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis uns eben jene Substanz um die Ohren fliegt und genau das Gegenteil erreicht. Auch in Armored Core 6: Fires of Rubicon lernt mal wieder niemand aus seinen Fehlern und so hindert selbst eine menschengemachte Explosion, die ein ganzes Sternensystem in Flammen aufgehen lässt, einige kapitalistische Konzerne und Söldner nicht daran, den Planeten Rubicon 3 auf der Suche nach der wertvollen Ressource umzukrempeln und die dort lebenden Einwohner zu unterjochen. Einer dieser Söldner bin ich, bekannt unter dem eingängigen Namen C4-621.

 

 

Damit ich auf Rubicon Fuß fassen kann, nimmt mich der natürlich völlig altruistisch handelnde Betreuer Walter unter seine Fittiche: Er verhandelt mit den einflussreichen Großkonzernen und verschafft mir Aufträge, die ich im Gegenzug gehorsam ausführe und dabei die Konkurrenz mit Bleisalven vom Himmel hole – wer auch immer gerade die Konkurrenz ist, schließlich bin ich als unabhängiger Söldner eine Allzweckwaffe, die nicht nach Moral, sondern nach Bezahlung agiert. Zumindest zunächst: Später tauchen vereinzelt Missionen auf, bei denen ich dann auch mal zwischen verschiedenen Fronten wählen und so den Fortlauf der Geschichte beeinflussen kann. Entsprechend hängt das Schicksal Rubicons von meinen Taten und Entscheidungen ab, was sich in einem von mehreren verschiedenen Enden widerspiegelt.

 

 

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Euer Schicksal liegt nicht allein in den Händen von Betreuer Walter: Ab und an dürft ihr auch selbst entscheiden, wem ihr eure Dienste eigentlich zur Verfügung stellt. © 4P/Screenshot

Doch bevor ich großspurig als Planetenretter – oder, je nachdem, wer der Höchstbietende ist, auch als Sternenzerstörer – auftrete, muss ich mir erst einmal eine Reputation aufbauen, und das bedeutet auch, mich vor jedem Auftrag im bärbeißigen Militärton anschreien oder als Made bezeichnen zu lassen. Hier kommt die gelungene englische Sprachausgabe zum Tragen, die mir wie der raue Küstenwind um die Ohren peitscht – ganz im Gegenteil zu den eisigen Luftströmen Rubicons, die ich nicht nur wegen der dicken Metallrüstung nicht spüre, sondern auch, weil die hitzigen Gefechte jedes Kältegefühl vertreiben. Und die stehen bei Armored Core 6 natürlich im Mittelpunkt.

 

 

Mech with a Mission

Falls ihr mit dem Mech-Revival genau wie ich das erste Mal den Zeh ins Wasser der alteingesessenen Armored Core-Reihe tauchen wollt, könnte euch der Spielaufbau von Fires of Rubicon angesichts der letzten From Software-Titel überraschen. Denn statt einer (semi-)offenen Welt wie in Dark Souls oder Elden Ring erwartet euch hier ein streng missionsbasiertes Erlebnis. Aus dem entsprechenden Menü heraus, passenderweise Garage getauft, könnt ihr aktuelle Aufträge annehmen, Trainingsübungen absolvieren und dort neue Teile freischalten oder euer aktuelles Loadout im Test-Bereich ausprobieren. Das erneute Abschließen von Missionen bringt euch derweil abhängig von eurer Performance eine Bewertung ein und ermöglicht das Abhaken von verpassten Zielen, die dank des Loghunt-Features wiederum ebenfalls mit neuer Ausrüstung locken.

In der Garage findet sich alles, was das metallene Mech-Herz höher schlagen lässt. Hier könnt ihr auch euer Auftreten personalisieren, beispielsweise mit dem Söldnersymbol und eurem Rufzeichen.

 

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In den meisten Missionen heißt es losdüsen und alles mit Blei vollpumpen, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Für ein bisschen Abwechslung im Auftragsalltag ist aber auch gesorgt, wie hier bei der Zerstörung eines Bergbauschiffs. © 4P/Screenshot

Klassischerweise gilt es dabei vor allem, im Auftrag einer gut zahlenden Fraktion feindliche Mechs oder anderweitiges Flintenfutter auszuschalten, um den Rivalen zu schwächen – und dann in der darauffolgenden Mission ebenjenen gegen den vorherigen Auftraggeber zu unterstützen. Die meisten Aufträge laufen leider nach dem exakt selben Schema ab, weshalb vereinzelt eingestreute Missionen wie das Aufhalten einer gigantischen mobilen Bergbaumaschine, bei der ich nach und nach Generatoren zerstören, während ich einem tödlichen Laserauge ausweichen muss, eine willkommene Abwechslung darstellen. Der Abschluss der Missionen lässt euch nicht nur in der Geschichte voranschreiten, sondern belohnt euch auch mit der spielinternen Währung Coam, die ihr im Teileladen für neue Ausrüstung auf den Kopf hauen könnt.

 

 

Spielerisch kommt hier dann auch endlich der Mech zum Einsatz: Mit der tonnenschweren Blechbüchse unter dem Söldnerhintern düse, gleite und fliege ich durch eisige Einöden und verschachtelte Industriegebiete, die gleichermaßen vertikal wie horizontal ausgerichtet sind, um meinen Raketenantrieb glänzen zu lassen. Weil die Ausflüge in der Regel alles andere als friedlich ablaufen, bin ich natürlich mit Nah- und Fernkampfwaffen ausgestattet, um die miese Maschinerie mit Raketenwerfen, Plasmageschossen und Schrotflinten auf den Schrottplatz zu schicken. Um erfolgreich aus den Mech-Gefechten hervorzugehen, braucht es Multitasking-Geschick: Länger in der Luft bleibe ich nur, wenn ich meinen Schubdüsen immer mal wieder einen Moment zum Atmen gebe und die Energieleiste regenerieren lasse.

 

 

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Um nicht selbst in der Schrottpresse zu landen, braucht es Übung, Fingerspitzengefühl und ein schnelles Reaktionsvermögen. © 4P/Screenshot

Gegnerischen Kugelsalven entgehe ich mit geschickten Ausweichmanövern, während ich den Munitionshaushalt meiner Waffen, meinen Lebensbalken und meine Heilgegenstände im Blick behalte – und natürlich auch den Gegner nicht aus den Augen verlieren sollte. Die Auseinandersetzungen sind schnell (wieder vorbei) und können bei hohem Feindaufkommen etwas unübersichtlich werden, weshalb ihr schleunigst verinnerlichen solltet, dass euch nicht nur alle Himmelsrichtungen, sondern auch der Himmel selbst zur Verfügung stehen. Lassen sich Geschütztürme oder kleinere Konzernhalunken noch mit nur wenigen Schüssen und ohne große Probleme beseitigen, ist bei den brachialen Bosskämpfen deutlich mehr Konzentration und Durchhaltevermögen gefragt.

 

  1. Es macht mir sehr viel Spass!
    Fuer Balteus hab ich einiges ausprobieren muessen, und dadurch immer besser kontern gelernt.
    Hat aber echt Laune gemacht, die Nuss zu knacken.
    Und jetzt gibts noch mehr coole customization optionen.
    Find das Spiel toll.
    Story holt mich nicht ab, aber gameplay dafuer umso mehr.
    Bin gespannt auf die naechsten Herausforderungen.

  2. Rooster hat geschrieben: 30.08.2023 12:03 Erzählt mal jemand was übers Spiel? :Blauesauge: Metacritic Geschwurbel ist so verdammt öde ...
    Ich bin sehr gespannt, was ihr so berichtet, wenn ihr durch seid. Vor allem, welche Entscheidungen und Bosse ihr getroffen habt. :mrgreen:

  3. Adios hat geschrieben: 30.08.2023 10:46 Im Juni hat man sich wenigstens die Mühe gemacht, bei den meißten Spielen exakt einen Punkt abzuweichen. Kritisch. Ehrlich. Subjektiv ist das für mich nicht mehr.
    Damit implizierst du ja, dass auch im Juni andere Reviews Vorbild waren, wenn man bewusst einen Punkt abweicht nur um einen Unterschied zu haben.
    Wie kommst du da drauf? Passen die Texte nicht zur Note?
    Dann könnte man ja annehmen, dass man sich den Aufwand sparen wollte sich eine Wertung zu überlegen.
    Aber wäre es nicht entspannter sich beim Text inspirieren zu lassen oder direkt beim gesamten Test? Die Arbeit steckt ja vermutlich eher in diesem Part und nicht sich zwischen 85% und 89% bei nem sehr guten Spiel einzupendeln...
    Wenn man jetzt versucht deinem Wunsch zu entsprechen und vor der Veröffentlichung des Tests auf Metacritic geht und dann unabhängig von der eigenen Meinung 2% und mehr von dieser Note abweicht, ist man dann noch ehrlich und aktuell?
    Man müsste ja ggf. warten bis sich ein vernünftiger Schnitt auf Metacritic gebildet hat und seinen Test danach veröffentlichen.
    Und ehrlich ist es ja auch irgendwie nicht, weil man sich ja dahingehend beeinflussen lässt, dass man ja nicht die gleiche Prozentzahl da stehen hat....
    Dieser Vorwurf darf sich vermutlich jedes Magazin/Portal anhören...
    Aber ganz ehrlich...
    Manchmal ist es einfach wahrscheinlicher, das Person XY morgens zur Arbeit geht, ihren Kram macht und keine besondere Verschwörung dahinter steckt.

  4. Adios hat geschrieben: 30.08.2023 10:46 Macht mit der Info, was ihr möchtet. Finde 4/7 nur sehr auffällig und wirkt, als ob man einfach nur die Wertung der Konkurrenz drunter klatscht. Im Juni hat man sich wenigstens die Mühe gemacht, bei den meißten Spielen exakt einen Punkt abzuweichen. Kritisch. Ehrlich. Subjektiv ist das für mich nicht mehr.
    Zumindest bei Armored Core 6 ergibt diese Anschuldigung nun wirklich gar keinen Sinn. Der Test ist pünktlich zum Embargo online gegangen, also zeitgleich mit der Konkurrenz. Da konnte ich mich ja nun schlecht an anderen Wertungen orientieren.
    Dave the Diver, Pikmin 4 und Ratchet&Clank sind natürlich alle später online gegangen, da kann ich den Verdacht schlecht entkräften und dir lediglich versichern, dass wir unsere Wertungen ohne Blick auf die Konkurrenz finden. Ob du mir das nun glaubst, oder nicht, liegt natürlich bei dir. :)

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