Armed and Dangerous(Action-Adventure) von Activision Credit: Planet Moon / Activision

Helden wider Willen

Die Zwischensequenzen sind inhaltlich ein Knaller, technisch jedoch nur ein lauer Witz.

 Es ist was faul im Staate Milola: Der böse König knechtet seine Bevölkerung, aber das ist ihm noch nicht genug. Er trachtet noch nach dem mystischen »Buch der Herrschaft«, welches seine Macht noch vergrößert. Dummerweise ist das Buch von einem Schutzfluch versiegelt, der ungeahnte Folgen hat: Die Mönche, die das Geheimnis im Auftrag des Königs zu entschlüsseln versuchen, sind auf einmal allesamt vernarrt in die hohe Kunst des Korbflechtens. Kein Grund für unseren Helden Rom und seine Truppe, »die Löwenherzen«, das Buch nicht klauen zu wollen. Aus dem eher niedrigen Beweggrund wird später die einzige Hoffnung für das Land – schließlich sieht die »mallorkinische Prophezeihung« einen Batzen unorthodoxer Helden vor, die das Land vom Tyrannen befreien und wieder Frieden und Wohlstand für alle bringen. Und Mais.

Diese von vorn bis hinten herrlich bescheuerte Fantasy-Story wird euch in gleichwertig abgefahrenen Zwischensequenzen präsentiert, die den größten Teil der unumgänglichen 4,3 GB-Installation am PC ausmachen. In tollen Animationen und sarkastischen Dialogen wird die Geschichte fortgeführt; Filmfreunde finden außerdem etliche Anspielungen auf Kino-Klassiker.

»Tod den Salatfressern!«

»Der weiße Hai 5: Angriff aus dem Erdboden!« – die Hai-End-Kanone verfügt über kräftiges Zahnfleisch und gesunde Zähne.

Im Grunde ist Armed&Dangerous ein Actiongame wie viele andere: Ihr lauft durch 21 Levels, ballert Gegner im Dutzendpack zu Klump, erfüllt eher simple Missionen und übersteht die eine oder andere Geschicklichkeitseinlage. Was das Spiel jedoch von Genrekonkurrenten abhebt, ist die konsequent durchgezogene Linie des Verrückten, die schon bei den Waffen anfängt: Natürlich habt ihr auch normale Wummen wie MG oder Scharfschützengewehr im Repertoire.

Doch die wahre Freude entfaltet sich erst mit Kriegsgerät wie der »Hai-End-Kanone« (ein Hai bohrt sich durch den Erdboden und verschlingt Widersacher), der »Kuddelmuddelbombe« (ihr bohrt euch in die Erde und dreht das Bild um, woraufhin alle Gegner nach unten.. ähm.. oben fallen) oder dem praktischen Schwarzen Loch zum Mitnehmen – ein galanter Wurf in eine Feindhorde, und schwups wird alles aufgesaugt, was nicht stabil genug ist, einem physikalischen Phänomen zu widerstehen.   

  1. worldeater2 hat geschrieben:hey, ihr vergessen die "tolle" deutsche syncro zu erwähnen, die nicht nur schlecht ist, sondern richtig schlecht. die ganzen gags gehen total unter, da die figuren von leuten gesprochen wurden, die entweder die "stimme" dazu nicht haben oder so gelangweilt, falsch betont die ganze sache rüberbringen, das man lieber gleich skippen tut.
    Vergessen? Nix da! Seite 3, letzter Absatz:
    "Ein Großteil der Sprecher klingt gelangweilt, lediglich der blinde Rexus sowie die schweizerdeutsch und bayerisch radebrechenden Wachen fallen aus dem Rahmen."
    :)
    Cheers

  2. hey, ihr vergessen die \"tolle\" deutsche syncro zu erwähnen, die nicht nur schlecht ist, sondern richtig schlecht. die ganzen gags gehen total unter, da die figuren von leuten gesprochen wurden, die entweder die \"stimme\" dazu nicht haben oder so gelangweilt, falsch betont die ganze sache rüberbringen, das man lieber gleich skippen tut.

  3. Ein stets vermummter Meisterdieb, ein Tee-süchtiger Roboter und ein Dynamit-vernarrter fluchender Maulwurf – welche Truppe könnte geeigneter sein, ein Fantasy-Land von einem tyrannischen Herrscher zu befreien? Das neueste Produkt der Planet Moon Studios (Giants) versetzt euch an die Spitze des bekloppten Trios und gleichzeitig in das momentan abgefahrenste Actiongame. Aber ist verrückt = gut?

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.