Geheimnisvolle Zukunft

Wer ist dieser “Fathr”, der zu einem spricht? Man erfährt zunächst nur, dass die angenehme allgegenwärtigen Stimme, die einen durch Apex Construct begleitet, zu einer empfindungsfähigen KI gehört. Die einzige weitere Information, die man erhält und das Spiel wesentlich beeinflusst: Bei dem Vorgang, der einen in diese von einem merkwürdigen Ereignis namens “Wechsel” zerstörte Welt beförderte,  hat man seine linke Hand verloren, die von Fathr mit einer mechanischen Variante ersetzt wurde. Alles andere gibt die gottgleiche KI erst nach und nach Preis. Und natürlich erzählt die Spielwelt eine Geschichte, die man sich allerdings erst nach und nach erarbeiten muss, indem man z.B. Computerfiles durchstöbert oder Räume nach Notizen durchsucht, die erklären, was mit der Welt im Allgemeinen und dem umfangreichen Komplex im Speziellen passiert ist, in dem man gemeinsam mit Fathr gegen Mothr, ebenfalls eine empfindungsfähige KI sowie ihre Robo-Geschöpfe kämpft. Die Umgebung mit ihren eher comichaften als realistischen Strukturen ist mir allerdings einen Tick zu bunt für das düstere Szenario, das Fast Travel Games (besteht zu einem Großteil aus Ex-DICE-Entwicklern) hier aufbaut.

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Dafür, dass Apex Construct eine düstere Geschichte eines Weltuntergangs erzählt, ist die Kulisse mit ihren Comic-Anleihen teils befremdlich bunt – dennoch bietet sie starke Erforschungs-Anreize. © 4P/Screenshot

Doch sie gibt einem mit ihren Details, zur früheren menschlichen Zivilisation sowie den Ereignissen, die schließlich zum “Wechsel” führten, genug Erkundungsreize, die einen motivieren, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Man folgt nicht nur einem sehr intensiv umgesetzten erzählerischen roten Faden, denn der VR-Abstecher in diese offensichtlich in Schweden angesiedelte Spielwelt wurde nicht als Erzählexperiment, sondern als lupenreines Action-Adventure in Egosicht konzipiert. Rätsel und Levelerforschung nehmen dabei einen Großteil der Spielzeit ein, die je nach Komplettierungs-Drang zwischen sechs und zehn Stunden in Anspruch nehmen dürfte. Doch immer wieder wird man auch mit den Robogeschöpfen konfrontiert, die einem nach dem Leben trachten und die man sich in erster Linie mit dem Technobogen und einem endlosen Vorrat an Standardpfeilen vom Leibe hält. Später kommen noch weitere (leider nicht unendlich bevorratete) Pfeilarten wie Explosionsgeschosse oder Elektroladungen hinzu, während man den feindlichen Projektilen auch mit einem Schild begegnen kann. Dieser verliert bei Dauerbeschuss allerdings schnell seine Energiereserven und lässt sich zudem nur einsetzen, wenn man nicht einen Pfeil an die Sehne gelegt hat.

Immersive Kleinigkeiten

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Das Bogenschießen in den Action-Sequenzen wurde gut gelöst. Die Bewegungsdynamik in diesen Momenten könnte besser sein. © 4P/Screenshot

Bedingt durch das richtig gut umgesetzte Bogenschießen dürfte klar sein, dass Apex Construct nur mit Move-Controllern gespielt werden kann. Doch akkurates Zielen in den Actionsequenzen, bei denen ruhig früher variantenreichere Gegner hätten aufgeboten werden dürfen, ist das eine. Viel wichtiger bei einem Spiel, das mit interessant gestalteten Abschnitten zur Erforschung locken möchte, sind die Fortbewegungsoptionen. Mit der Teleportfunktion, die zusammen mit den in mehreren Stufen stattfindenden (und justierbaren) Drehungen dafür sorgen, Bewegungskrankheit auf einem absoluten Minimum zu halten, kann man auch eine flüssige Fortbewegung einschalten, die man wie bei Skyrim über die Move-Taste aktiviert. Es stehen zwei Geschwindigkeiten zur Verfügung, wobei selbst das Sprinten noch sehr moderat ist und mit der zuschaltbaren Gesichtsfeldverengung ebenfalls die Übelkeits-Tendenz so gering wie möglich hält. Selbstverständlich kann man auch beides parallel nutzen und z.B. erst ein paar Schritte gehen, dann den Teleport nutzen, dann wieder laufen usw.


  1. Grossartiges Game. Erinnert vom Artstyle her fast ein bisschen an Dishonored.
    Teilweise gestalten sich die Kämpfe, bei denen man ständig zwischen den unterschiedlichen Pfeilsorten hin- und herschalten muss, etwas frustig. Die typischen PSVR-Macken mit den doofen Move-Controllern halt.
    Ansonsten schöne Abwechslung zwischen Action, Erkunden und Rätsel lösen. Diese surreale, rätselhafte Atmosphäre kommt echt beeindruckend rüber. Auch echt recht umfangreich für ein VR-Game.

  2. Duugu hat geschrieben: 23.02.2018 17:59 Dafür zum gefühlten hundertsten Mal irgendwas mit Bogenschießen. :/
    Da bin ich froh das ich dein Gefühl nicht habe. Ich habe schon einige PSVR Spiele gespielt und bis auf Skyrim noch nie einen Bogen in der Hand gehabt...

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