…am DS, welcher Code verbirgt sich in deinem Dress? Okay, das war schlecht gereimt, aber beschreibt ein innovatives Rätsel ganz gut: Man findet eine aufgeklappte Tafel mit seltsamen Symbolen auf zwei Seiten. Was haben sie zu bedeuten? Ashley verweist darauf, dass man sie möglicherweise spiegeln müsste – aha! Also heißt es, die Bilder auf beide Bildschirme gebracht, den DS hin- und hergeklappt, bis die oberen Symbole in Kombination mit den unteren einen Sinn ergeben. Nach etwas Fummelei ist es vollbracht! Aber was soll das nur bedeuten: ein Schlüssel im Buch, ein Buchstabe, grübel…
Diese Stelle gehört zu den kniffligen Momenten, in denen man den DS weglegt, nachdenkt, wieder spielt, das Fenster öffnet, nachdenkt – wie in anderen Adventures auch, gibt es keine Hilfen, wenn man in Sackgassen gerät. Dieses Spiel richtet sich allerdings weder an Kinder noch ist es eine Art Knobelspaß light. Immerhin gibt Ashley im Gegensatz zu so manchem PC-Kollegen meist noch eine nützliche Bemerkung ab. So gilt auch im Miniformat die alte Point&Click-Devise: wer suchet, der findet! Ihr solltet jede Schublade und jede Ecke absuchen, um alle Items und Informationen zu bekommen.
Another Code wird euch an einigen Stellen der acht bis zehnstündigen Spielzeit zwar genau so den Kopf zerbrechen wie PC-Adventures, aber bleibt dabei immer fair und realistisch – es gibt keine abstrusen Verknüpfungen: es gibt auf alles Hinweise, alles ist -spätestens nach dem Geistesblitz- logisch nachzuvollziehen. Wäre das nicht der Fall, hätte man über innere Monologe oder ihren Begleiter D. noch etwas aufschlussreichere Hinweise geben müssen. Speichern könnt ihr übrigens jederzeit auf zwei verfügbaren Plätzen.
Ärgerlich ist nur, dass man Dinge nur dann mitnehmen kann, wenn man sie wirklich braucht: Wer vor einer Kiste mit allerlei nützlich anmutenden Gegenständen wie Hammer, Spachtel und Bilderrolle steht, darf sie nur dann ins Inventar packen, wenn das entsprechende Rätsel ausgelöst wurde. Also heißt es: sich merken, was wo ist und später noch mal zurück zur Kiste. Mit einer freieren Itemverwaltung hätte man diese Laufwege vermeiden können. Aber das sind kleine Schönheitsfehler in einem ansonsten großartigen Spiel. Ausschlaggebend für diese Qualität ist auch, dass sich zu den klassischen Gehirnverzwirblern innovative neue Rätsel gesellen.
Sinnliches Rätselerlebnis
In der oberen 2D-Ansicht wird fast in Fotoqualität dargestellt, was Ashley in der unteren 3D-Welt gerade sieht. |
Da man Felsen tatsächlich mit dem Stift langsam zur Seite schieben, Schlüssel selber drehen, durchgedrückte Botschaften sichtbar wischen und Staub über das Mikro wegpusten muss, entsteht ein sehr sinnliches Spielgefühl, das dem einfachen Mausklick weit voraus ist. Und das Schöne an dieser aktiven Knobelei ist, dass es aufgrund der zwei Bildschirme ganz neue Rätselmomente gibt: Wenn ihr Fotos von der Umgebung macht, könnt ihr diese nicht nur anschauen, sondern auch drehen und übereinander abbilden, um versteckte Codes sichtbar zu machen.
Die Rätsel reichen von verspielt bis knackig, von bekannt bis frisch: Mal muss man einfache Splitter oder Schiebe-Puzzles zusammen fügen, mal muss man clever Namen und Noten kombinieren, Bälle geschickt mit dem Stift auf einen wackligen Koffer werfen oder das Geheimnis von Kerzen und Symbolen lüften. Zwar gibt es keine komplexen Item-Kombinationen à la Verwende-Hammer-mit-Klebeband, aber dafür werden die innovativen Steuerungsmöglichkeiten des DS voll ausgeschöpft.
Sommer, Sonne, Herrenhaus
Story und Rätsel befinden sich auf Top-Niveau, aber wie sieht es mit der Kulisse aus? Ebenso! Another Code ist eine Art dynamische Collage auf zwei Ebenen. Unten auf dem Touchscreen gibt’s bewegte Polygone in einer animierten 3D-Welt, die man in der Vogelperspektive durchwandert – ihr schaut quasi auf Ashleys weißen Kopf, bis sie euch beim Nichtstun auffordernd anblickt. Oben seht ihr bewegte Comicfiguren, ihre Dialoge und starre Gemälde in 2D, die teilweise Fotoqualität haben. Schaut ihr z.B. mit Ashley unten gerade in Richtung einer Sitzecke, könnt ihr sie oben in voller Pracht erkennen und genau untersuchen: statt Point&Click quasi über Point&Touch, denn ein Doppeldruck auf eine Vase löst einen Infotext aus.
Die Kulisse sorgt von Anfang an für nostalgische Entdeckeratmosphäre im Stile guter aller Adventure-Tradition, die von sehr lieblichen Melodien begleitet wird: Friedhof, Musikzimmer, Bibliothek und später ein unterirdisches Labor – alles ist dabei, was die morbide Edgar Wallace-Fantasie beflügelt. Und wenn es irgendwo brenzlig wird, trumpft die Akustik mit schrillen Einspielungen oder Verzerrungen auf. Die Designer haben auch das Sommer- und Inselflair hervorragend eingefangen: Schon am Hafen begrüßt euch idyllisch waberndes Wasser am gleißenden Kai. Auf dem Weg durch den schattigen Wald sorgen sanft tanzende Lichtschächte und aufflatternde Vögel für Leben. Zwar sind die Animationen im unteren Bildschirm spärlich gesät, aber selbst bei den Erkundungen im verlassenen Herrenhaus gibt’s wehende Gardinen und flackernde Lampen.
besser spät als nie sagt man doch... und dank 3ds war ich nun endlich in der lage dies hier nachzuholen, und nach 5:30 war ich durch...
wie kommt es also dass das wii sequel, dass nicht nur deutlich umfangreicher, innovativer, und mehr substanz hatte so unfassbar abgewertet wurde, und das hier platin bekam.
es ist ohne frage ein großartiges spiel, aber das sequel steht in absolut nichts nach, eher im gegenteil.
Freut mich dass das Spiel so eine hohe Wertung hat. Mir liegen die Spiele von Cing auch besonders am Herzen. Hab dieses Spiel selber noch nicht gezockt aber bin im 7ten Kapitel bei Hotel Dusk, nach 1 1/2 Jahren wieder weitergespielt weil ich unbedingt wissen wollte wie es denn ausgeht.
einfahc nur: owned!
btw: gibt auch DS games, die 256 groß sind
ne is schon klar, das spiel soll besser sein als The Elder Scrolls IV : Oblivion ?! Liebe 4players Redaktion, müsst ihr da nicht selber schmunzeln?
Just my 2 cents.
Banjoboy55