Fazit
Die drahtlose Verbindung der Quest 2 mit meinem Spiele-PC per Air Link hat mich positiv überrascht. Nachdem ein WiFi-6-Router relativ unkompliziert im heimischen Netzwerk integriert war, hatte ich beim Großteil meiner VR-Spiele plötzlich Lust, sie einfach kabellos weiterzuspielen. Die niedrige Latenz der aufwändigen und deutlich teureren Vive-Lösungen wird zwar nicht ganz erreicht – trotzdem bleibt die Verzögerung niedrig genug, dass sie mich in Titeln wie Half-Life: Alyx fast gar nicht störte. Und das, obwohl ich schon beim Input-Lag von klassischen Spielen ziemlich pingelig bin. Zwischen den verschneiten Berggipfeln von Asgard’s Wrath hätte ich beinahe eine Träne der Rührung verdrückt – dank des neuen Freiheitsgefühls und all der Details, die mit der Quest-2-Auflösung noch besser zur Geltung kommen. Auch mit Stör-Faktoren wie dem unruhigeren Bild bei Dunst und Partikeln kann ich leben. Lediglich Musik- und Sport-Spiele wie Beat Saber würde ich mit Air Link nur im Notfall spielen, weil es dort einfach zu ungenau für millisekundengenaue Kombos wird. Außerdem ließ sich die Funktion noch nicht so verlässlich starten wie die schon seit Jahren erhältliche Konkurrenz-App Virtual Desktop. Kleine Aussetzer, die ich mit beiden Lösungen erlebte, könnten auch im überlasteten 5-Gigahertz-Band in der Großstadt begründet sein. Ländlichere Gebiete dürften bei Air Link also deutlich im Vorteil sein. In der Zukunft könnten außerdem die neuen Wifi-6E-Router vom neuen 6-Gigahertz-Band profitieren: Der noch nicht verstopfte Frequenzbereich dürfte Wunder für hohe Datenraten und niedrige Latenzen bewirken. Der XR2-Chip der Quest 2 unterstützt den neuen Standard zwar noch nicht, künftige VR-Headsets könnten aber zu den größten Nutznießern des neuen Frequenzbandes werden. Auch Augentracking wird dann vermutlich eine wichtige Rolle bei der Übertragung spielen: Wenn nur die gerade anvisierten Bildabschnitte mit vollen Details übertragen werden, lassen sich die Datenmengen schließlich auch bei den hochaufgelösten Displays der Zukunft stark reduzieren. Abschließend sollte man bei der Quest 2 natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass Facebook den Hardware-Kaufpreis mit der Daten-Nutzung aus der vorgeschriebenen Verknüpfung mit dem sozialen Netzwerk subventioniert. Wer solche Praktiken vermeiden will und auf Datenschutz Wert legt, sollte sich also lieber bei der Konkurrenz umschauen.
Wertung
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Für die Quest 1 gibt es abgesehen von Virtual Desktop noch keine Lösung?
Nichts offizielles?
https://www.nirsoft.net/utils/wifi_info ... _view.html
So holt man auch schon etwas Performance raus. Und die meinen wohl Wifi6, welches noch nicht so verbreite ist. Aber dann müsste dein Gerät auch Wifi6 können und nicht zu weit we sein (Die Leistung nimmt mit der Entfernung nämlich rapide ab bei Wifi6).
Welcher Router ist den für dicht besiedelte Gebiete mit verstopften Frequenzbereich aktuell zu empfehlen? Irgendwo hab ich mal gelesen das es Router gibt, die auf einen noch wenig benutzen Frequenzband arbeiten aber auch teurer sind als der Honor Router. Bei mir in der Nähe ist auch ein Flughafen was es vermutlich noch schwieriger macht
Die Q2 unterstützt definitiv kein WiFi6E, sondern nur WiFi6. Auch kein 60GHz wie in dem Artikel beschrieben.
Richtig ist das der XR2 das prinzipiell (!) unterstützt, dafür braucht es aber extra Hardware die die Q2 nicht hat.
WiFi6E ist außerdem in Europa noch nicht einmal freigegeben.